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Die Verlobte des Prinzen

Die Verlobte des Prinzen

Titel: Die Verlobte des Prinzen
Autoren: CATHERINE MANN
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Kampfsporttraining dazu nutzte, um aufgestauten Frust abzubauen.
    Atemlos – allerdings mehr durch seinen Anblick als durchs Laufen – lehnte sie sich gegen die Palme. „Vielen Dank für das Geschenk.“
    „Gern geschehen“, sagte er leise und streckte einen Arm nach ihr aus.
    War es unrealistisch zu hoffen, dass er auch auf tieferer Ebene die Hand nach ihr ausstreckte? Kate schob den Gedanken beiseite und ging zu ihm.
    „Das hast du perfekt ausgesucht“, sagte sie, als sie sich neben ihm ausstreckte und seine Wärme genoss. „Ich bewundere Ansel Adams.“
    „Jeder, der es sich leisten kann, hätte dir das schenken können.“
    „Aber nicht jeder hätte sich daran erinnert, dass ich meinen Kater nach ihm benannt habe.“ Sie gab ihm einen Kuss. „Ich kann es kaum erwarten, den richtigen Platz für das Bild zu finden.“
    In ihrer Wohnung? Jedes Mal, wenn sie es anschaute, würde sie an Duarte denken.
    Duarte zog sie noch näher an sich. „Ich freue mich, dass du glücklich bist.“
    Es war eine Sache, am Tage miteinander zu reden, oder auch nachdem sie sich geliebt hatten, doch still im Mondschein zu kuscheln war etwas ganz anderes … viel Intimeres.
    War sie überhaupt glücklich? Im Augenblick ja. Aber so vieles hing davon ab, wie dieser Monat ausging. Sie fürchtete noch immer, allzu viele Menschen unglücklich zu machen, wenn sie diese Verlobung wieder lösten.
    „Du bist nicht so, wie ich erwartet habe.“ Sie strich an dem V-Ausschnitt des Sportanzugs entlang. „Aber ich hätte wohl nicht den Fehler machen dürfen, dich in eine Schublade mit der Aufschrift ‚arroganter, reicher Prinz‘ zu stecken. Du gibst dir so viel Mühe, selbst wenn du Mist baust.“
    „Du meinst, die Sache mit Jennifer?“ Seine tiefe Stimme strich über ihre Haare, da sein Kinn auf ihrem Kopf ruhte. „Tut mir leid, dass ich dich nicht gefragt habe, bevor ich Jennifer habe abholen lassen.“
    Sie hob den Kopf. „Hat das wehgetan?“
    „Was?“
    Lachend gab sie ihm einen Klaps. „Ich wette, du hast noch nie jemanden um Verzeihung gebeten. Du bist viel zu stolz.“
    „Da täuschst du dich“, sagte er so leise, dass sie es fast überhört hätte. Dann drückte er leicht ihre Hand. „Ich würde dir eine ganze Galerie voller Ansel Adams schenken, wenn du es möchtest.“
    „Danke“, flüsterte sie und küsste ihn zärtlich. „Aber so weit brauchst du nicht zu gehen. Die Kleider, das Privatflugzeug, die Sicherheitsleute … Ich muss zugeben, dass mich das alles sowieso schon ziemlich überwältigt.“
    „Du fühlst dich überwältigt?“ Er klang ehrlich überrascht. „Ich habe bisher nur eine Frau getroffen, die so mutig war wie du.“
    Zum ersten Mal gab er freiwillig etwas Persönliches über sich preis. Ein weiteres Zeichen dafür, dass er etwas gutmachen und ihr näherkommen wollte?
    Kates Herz klopfte so heftig, dass sie sich fragte, ob er es wohl spüren konnte. Gab es eine verlorene Liebe in seiner Vergangenheit? „Und wer war diese andere Frau?“, fragte sie vorsichtig.
    Sie wartete und fragte sich, was sie wohl empfinden würde, wenn er ihr enthüllte, dass er eine andere Frau geliebt hatte?
    Schließlich antwortete er. „Meine Mutter.“
    „Erzähl mir von ihr.“
    „Carlos und ich haben immer über sie geredet, damit wir sie nicht vergessen. Das geht so schnell, vor allem, wenn einige wenige Augenblicke andere in der Erinnerung verdrängen.“
    „Gerade die kleinen, unbedeutenden Dinge können etwas ganz Besonderes sein.“
    „Eigentlich dachte ich eher an die größeren Ereignisse.“ Er hielt inne und schluckte. „Wie die Nacht, als sie starb.“
    Kate hielt den Atem an, aus Angst, etwas Falsches zu sagen. Sie war in ihrem Job schon mit gefährlichen und tragischen Situationen konfrontiert worden, aber die hatte sie meist als Außenstehende durch ihr Objektiv betrachtet. Sie hatte zwar Mitleid mit den Betroffenen gehabt, doch das war nichts im Vergleich zu dem tiefen Schmerz, den sie jetzt empfand, als sie sich vorstellte, was Duarte damals durchgemacht haben musste.
    „Die entschlossene Art und Weise, wie meine Mutter uns beschützt hat, erinnert mich daran, wie du dich um Jennifer kümmerst. Ich weiß, dass du für sie ihr Leben hergeben würdest.“
    Da hatte er recht. Aber keine Frau sollte je solch einen hohen Preis für den Schutz ihrer Kinder zahlen müssen wie seine Mutter. Kate schloss die Augen, um die brennenden Tränen zurückzuhalten.
    „In der Nacht, als die Rebellen uns
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