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Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung

Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung

Titel: Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung
Autoren: R. A. Salvatore
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mit der Beförderung seines Konkurrenten und der gleichzeitigen Ernennung eines neuen Ratsmitglieds aus Bryn Shander fühlte sich Kemp benachteiligt.
    Aber Cassius hatte es vermocht, seine Unabhängigkeit zu bewahren, und im Laufe der Zeit musste Kemp widerwillig zugeben, dass der Mann im Allgemeinen gerecht und unparteiisch handelte.
    Für den Abgeordneten aus Waldheim steigerte das Maß an Frieden und Gemeinsinn in der Ratshalle von Bryn Shander jedoch die Langeweile. Der Halbling liebte eine gute Debatte und einen guten Streit, insbesondere, wenn er nicht zu den Hauptbeteiligten gehörte, sondern nur gelegentlich schnippische Einwürfe machen konnte, um die Stimmung anzuheizen. Ach, waren das gute alte Tage gewesen!
    Regis versuchte, wach zu bleiben – er bemühte sich wirklich –, als sich die Diskussion darum drehte, Gebiete von Maer Dualdon bestimmten Fischerbooten zuzuweisen, damit sich die Netze nicht verhedderten und es auf dem See nicht zu größeren Streitigkeiten kam.
    Dieses Thema wurde in Zehn-Städte seit Jahrzehnten diskutiert, und Regis wusste, dass keine Regeln oder Anweisungen verhindern würden, dass sich die Boote auf den kalten Wassern des großen Sees ins Gehege kamen. Wo die Knöchelkopfforellen waren, dorthin würden die Boote fahren, ganz egal, was auch immer die Abmachungen besagten. Diese Forellen, deren elfenbeinartige Schädelknochen den Rohstoff für Kunstschnitzereien bildeten und deren Fleisch zudem köstlich mundete, waren die Grundlage für die Wirtschaft der Städte und lockten immer wieder Ganoven auf der Suche nach guter Beute nach Zehn-Städte.
    Die Regeln, die hier in diesem Saal aufgestellt wurden, weit weg von den Ufern der großen Seen des Eiswindtals, waren nichts als Werkzeuge, mit denen Ratsmitglieder spätere Tiraden untermauern konnten, wenn diese Bestimmungen samt und sonders ignoriert worden waren.
    Zu dem Zeitpunkt, als der Abgeordnete Halbling aus Waldheim erwachte, hatte sich die Diskussion erfreulicherweise einem greifbareren Thema zugewandt, und zwar einem, das Regis ganz persönlich betraf. Tatsächlich erkannte der Halbling erst einen Augenblick später, dass die Ursache für sein Erwachen Cassius gewesen war, der ihn direkt angesprochen hatte.
    »Entschuldige, dass ich deinen Schlaf störe«, sagte der Älteste von Zehn-Städte gerade in gelassenem Ton zu Regis. »Ich, ähm, ich habe, ähm, viele Tage und Nächte mit den Vorbereitungen für dieses Treffen verbracht«, stammelte der Halbling schuldbewusst. »Und es ist ein langer Fußweg nach Bryn Shander.«
    Cassius hob lächelnd die Hand, um Regis zum Schweigen zu bringen, bevor er sich noch lächerlicher machte. Regis brauchte sich nicht zu rechtfertigen, zumindest nicht vor dieser Gruppe. Sie waren sich seiner Schwächen und seines Wertes bewusst – eines Wertes, der nicht zuletzt auf die mächtigen Freunde zurückzuführen war, die er besaß.
    »Kannst du uns also den Gefallen tun, dich dieser Sache anzunehmen?«, fragte bärbeißig Kemp von Targos, der Regis von allen Räten am wenigsten mochte. »Sache?«, fragte Regis.
    Kemp ließ den Kopf sinken und fluchte leise vor sich hin.
    »Die Sache mit den Straßenräubern«, erklärte Cassius. »Da ist diese neue Bande, die jenseits des Shaengarne und in der Nähe von Bremen gesichtet wurde. Wir wissen, dass es ein langer Ritt für deine Freunde wäre, aber wir wären sehr dankbar, wenn du mit Unterstützung deiner Gefährten erneut die Straßen sichern könntest, die in dieses Gebiet führen.« Regis lehnte sich zurück, verschränkte die Hände über seinem noch immer bedeutenden (wenn auch nicht mehr so übermäßig dicken) Bauch und befleißigte sich eines ziemlich gönnerhaften Blickes. Das war es also, dachte er. Eine neue Gelegenheit für ihn und seine Freunde, die Helden für die Bewohner von Zehn-Städte zu spielen. Hier war Regis in seinem Element, obwohl er zugeben musste, dass er bei den eigentlichen Heldentaten seiner kampferprobteren Freunde nur eine untergeordnete Rolle spielte. Aber in den Ratssitzungen waren dies die Momente, wo er glänzen konnte und ebenso wichtig war wie der mächtige Kemp. Er dachte über die Aufgabe nach, die Cassius ihm gestellt hatte. Bremen war die westlichste der Städte und lag auf der anderen Seite des Shaengarne, der jetzt, im Spätsommer, nur wenig Wasser führen würde.
    »Ich schätze, wir können innerhalb einer guten Woche dort sein und die Straße sichern«, erklärte Regis nach einer angemessenen
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