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Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung

Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung

Titel: Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung
Autoren: R. A. Salvatore
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dein Freund ist.«
    »Le'lorinel«, wiederholte Mahskevic und lachte erneut. »Ich mag ihn, das gebe ich zu, und weil ich es als Pflicht einem Freund gegenüber ansehe, versuche ich immer wieder, ihn davon zu überzeugen, dass sein Vorhaben eine selbstzerstörerische Torheit ist und nichts anderes.«
    »Ich schätze, das ist nicht unbedingt etwas, das er gerne hört«, meinte Tunevec.
    »Überhaupt nicht«, bestätigte Mahskevic. »Er ist wirklich ein Sturkopf, dieser Le'lorinel Tererenequiette.«
    »Wenn das überhaupt sein Name ist«, schnaubte Tunevec missmutig. Seine ohnehin schlechte Stimmung wurde beim Gedanken an seinen Übungspartner nicht eben besser. »Ich dir, so wie du mir«, übersetzte er, denn Le'lorinels Name war wirklich nichts anderes als eine Variante des bekannten elfischen Sprichworts.
    »Das ist die Philosophie von Respekt und Freundschaft, nicht wahr?«, fragte der alte Zauberer.
    »Und die der Rache«, erwiderte Tunevec grimmig.
    Weiter unten, allein in einem kleinen, privaten Raum des mittleren Stockwerks des Turmes, streifte Le'lorinel die Maske ab und ließ sich auf dem Bett nieder. Enttäuschung und Hass auf Drizzt Do'Urden brodelten in der Brust des Elfen.
    »Wie viele Jahre wird es dauern?«, fragte Le'lorinel, lachte kurz auf und betrachtete einen onyxbesetzten Ring. »Jahrhunderte? Es spielt keine Rolle.«
    Le'lorinel zog den Ring vom Finger und hielt ihn sich vor seine funkelnden Augen. Es hatte ihm zwei Jahre harter Arbeit gekostet, um diesen Gegenstand von Mahskevic zu erwerben. Es handelte sich um einen magischen Ring, der dazu bestimmt war, Zauber in sich aufzunehmen. Er enthielt deren vier, die vier Zaubersprüche, von denen Le'lorinel glaubte, dass sie nötig waren, um Drizzt Do'Urden zu töten.
    Wenn er die Zauber in der Weise verwendete, wie es dem Plan entsprach, würde dies natürlich höchstwahrscheinlich zum Tod beider Gegner führen. Aber das spielte keine Rolle.
    Solange Drizzt Do'Urden ebenfalls starb, würde Le'lorinel damit zufrieden sein, in die Unterwelt einzugehen.

TEIL 1
Schatten der Finsternis
    Es ist gut, wieder zu Hause zu sein. Es ist gut, den Wind des Eiswindtals zu hören, seinen belebenden Biss zu spüren, der mich daran erinnert, dass ich lebe.
    Das scheint etwas so Offensichtliches und Banales zu sein – dass ich lebe, dass wir alle leben – und dennoch vergessen wir nur allzu oft die Bedeutung dieser simplen Tatsache. Man vergisst so leicht, dass man wirklich am Leben ist, oder zumindest wenigstens zu würdigen, tatsächlich zu leben – dass man jeden Sonnenaufgang betrachten und jeden Sonnenuntergang genießen kann.
    Und all die Stunden dazwischen und all die Stunden nach der Dämmerung gehören einem, und man kann mit ihnen anfangen, was immer man will.
    Es ist so einfach, die Möglichkeit zu vergessen, dass jede Person, die einem begegnet, zu einem Ereignis und zu einer Erinnerung werden kann – gut oder böse – wodurch sich Stunden mit Erfahrungen füllen statt mit Langeweile und dass sie die Eintönigkeit der verstreichenden Zeit aufbrechen kann. Jene vergeudeten Momente, jene Stunden der Monotonie und der Routine sind der Feind, sage ich, sind kleine Flecken des Todes inmitten der Momente des Lebens.
    Ja, es ist gut, zu Hause zu sein, im wilden Land des Eiswindtals, wo Ungeheuer zuhauf umherstreifen und Strauchdiebe an jeder Kurve der Straßen lauern können. Ich bin lebendiger und zufriedener als seit Jahren. Viel zu lange habe ich mit dem Vermächtnis meiner dunklen Vergangenheit gerungen. Viel zu lange habe ich mit der Erkenntnis meiner Langlebigkeit gekämpft, damit, dass ich sehr wahrscheinlich Bruenor, Wulfgar und Regis überleben werde. Und Catti-brie.
    Was bin ich für ein Narr, das Ende ihres Lebens zu beklagen, ohne die Tage zu genießen, die noch vor ihr liegen – die vor uns liegen! Was bin ich für ein Narr, dass ich der Gegenwart erlaube, zur Vergangenheit zu werden, während ich über eine mögliche – und nichts anderes als nur mögliche – Zukunft jammere!
    Wir alle sterben in jedem Augenblick eines jeden verstreichenden Tages. Das ist die unausweichliche Wahrheit dieser Existenz. Es ist eine Wahrheit, die uns vor Angst lähmen kann, oder eine, die uns mit ungeduldiger Energie zu erfüllen vermag, mit dem Verlangen zu erforschen und zu erleben, mit der Hoffnung – nein, mit dem eisernen Willen –, sich durch jede Tat eine Erinnerung zu schaffen. Am Leben zu sein, unter dem Licht der Sonne oder dem der Sterne, bei
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