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Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung

Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung

Titel: Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung
Autoren: R. A. Salvatore
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Mannes. Der Drow begab sich zu der nächstgelegenen Vertiefung und kniete sich hin, um sie zu untersuchen. Er wusste, dass Spuren hier draußen nicht lange erhalten blieben, also war diese sehr frisch. Drizzts Finger tauchte bis zum zweiten Knöchel ins Wasser, bevor die Fingerspitze den Boden berührte – auch die Tiefe passte zu den Fußabdrücken eines erwachsenen Mannes.
    Der Drow stand auf, und seine Hände fuhren zu den Griffen der Krummsäbel unter den Falten seines alles verbergenden Mantels. Blaues Licht ruhte an seiner rechten Hüfte, Eistod an seiner linken, und beide Waffen waren bereit, blitzschnell heraus- und auf jede Bedrohung niederzufahren.
    Drizzt kniff die violetten Augen zusammen und schirmte sie noch zusätzlich mit der Hand gegen das Sonnenlicht ab. Die Spuren führten in Richtung der Straße und zu einer Stelle, die der Wagen bald passieren würde.
    Dort lag der Mann, von Schlamm bedeckt und flach auf dem Boden ausgestreckt. Er wartete.
    Drizzt bewegte sich nicht auf ihn zu, sondern blieb in geduckter Haltung und schlug einen weiten Bogen. Er hatte vor, die Straße hinter dem heranrollenden Wagen zu überqueren und auf der anderen Seite nach ähnlichen Hinterhalten zu suchen. Der Drow zog sich die Kapuze des Mantels tiefer in die Stirn, so dass sie sein weißes Haar verbarg, und sprintete dann los. Seine schwarzen Finger rieben bei jedem Satz, den er machte, begierig gegen die Handflächen.
    Regis gähnte herzhaft und reckte sich. Dann lehnte er sich gegen Catti-brie, kuschelte sich an ihre Seite und schloss die großen, braunen Augen.
    »Eine gute Zeit, um ein Nickerchen zu halten«, flüsterte die Frau.
    »Eine gute Zeit, um jeden Beobachter glauben zu machen, ich würde ein Nickerchen halten«, korrigierte Regis. »Hast du sie gesehen? Dort hinten, neben der Straße?«
    »Sicher«, sagte Catti-brie. »Ein schmutziges Pärchen.«
    Während sie sprach, löste die Frau eine Hand von den Zügeln und langte unter die vordere Abdeckung des Kutschbocks. Regis beobachtete, wie ihre Finger sich um den dort verborgenen Gegenstand schlossen, und er wusste, dass es sie ein wenig beruhigte, dass Taulmaril der Herzenssucher, ihr tödlicher Bogen, griffbereit und gespannt dort hing. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, beruhigte diese Tatsache auch den Halbling in nicht unerheblichem Maße. Regis ließ eine Hand über die Rückenlehne des Kutschbocks gleiten und klopfte beiläufig, aber hart gegen die Holzplanken, die die Ladefläche des Wagens bildeten – es war das Signal für Bruenor, sich bereitzumachen.
    »Und los geht's«, flüsterte Catti-brie Regis einen Augenblick später zu.
    Der Halbling hielt die Augen geschlossen und klopfte weiter, jetzt allerdings in rascherer Folge. Er riskierte einen Blick mit dem linken Auge und erkannte ein Trio abgerissen aussehender Gestalten, die die Straße entlangkamen. Catti-brie hielt den Wagen an. »Oh, gute Herren!«, rief sie. »Könnt ihr mir und meinem Jungen wohl helfen? Mein Mann ist oben auf dem Bergpass umgekommen, und ich fürchte, wir haben uns ein wenig verirrt. Wir fahren seit Tagen hin und her und wissen nicht, wie wir am besten nach Zehn-Städte kommen.«
    »Sehr schlau«, flüsterte Regis und tarnte seine Worte, indem er mit den Lippen schmatzte und auf dem Sitz umherrückte, als schliefe er tief und fest.
    Der Halbling war in der Tat beeindruckt von Catti-bries Erklärung für ihr Hin-und-her-Fahren während der letzten Tage. Wenn die Schurken sie beobachtet hatten, würden sie jetzt weniger misstrauisch sein.
    »Ich weiß nicht, was ich tun soll!«, jammerte Catti-brie, deren Stimme einen schrillen, ängstlichen Tonfall angenommen hatte. »Mein Junge und ich hier draußen, ganz allein und verirrt!«
    »Wir werden euch helfen«, sagte der Mann in der Mitte, ein hagerer Geselle mit roten Haaren und einem Bart, der ihm fast bis zum Gürtel reichte.
    »Aber das kostet was«, ergänzte der Schurke zu seiner Linken. Er war der größte der drei und hatte eine mächtige Kriegsaxt geschultert. »Das kostet was?«, fragte Catti-brie.
    »Es kostet deinen Wagen«, sagte der Dritte, der seinem Akzent und Auftreten nach der zivilisierteste von ihnen war. Er trug eine farbenfrohe Weste sowie Jacke in Gelb auf Rot, und an seiner linken Hüfte stak ein scharf aussehendes Rapier. Regis und Catti-brie wechselten einen schnellen Blick – sie waren nicht sonderlich überrascht.
    Hinter sich hörten sie einen Rums, und Regis biss sich auf die Lippen. Er hoffte,
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