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Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung

Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung

Titel: Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung
Autoren: R. A. Salvatore
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schönem oder stürmischem Wetter. Bei jedem Schritt zu tanzen, ob er nun durch Gärten leuchtender Blumen führt oder durch tiefen Schnee.
    Die Jungen kennen diese Wahrheit, die so viele der Alten oder auch nur Mittelalten vergessen haben. Dies ist der Grund für den Zorn, für die Eifersucht, die so viele den Jungen entgegenbringen. Nur zu oft habe ich die ständige Klage gehört: »Wenn ich doch mit meinem heutigen Wissen noch einmal so jung sein könnte!«. Diese Worte amüsieren mich kolossal, denn tatsächlich bedeutet das Jammern: »Wenn ich doch nur die Lust und die Freude wieder erlangen könnte, die ich damals besaß!«
    Das ist der Sinn des Lebens, wie ich endlich erkannt habe, und mit diesem Begreifen habe ich tatsächlich jene Lust und Freude gefunden. Ein Leben von zwanzig Jahren, in denen man sich dieser Lust und Freude, dieser Wahrheit, bewusst ist, mag viel erfüllter sein als ein Jahrhunderte währendes Leben mit gesenktem Haupt und hängenden Schultern. Ich erinnere mich an meinen ersten Kampf an Wulfgars Seite, als ich ihn mit einem breiten Grinsen und voller Lebenslust in die Schlacht gegen eine Übermacht mächtiger Riesen führte. Wie seltsam, dass ich dieser Lust erlaubt habe abzunehmen, je mehr ich zu verlieren hatte!
    All diese lange Zeit und bittere Verluste waren nötig, bevor ich die Torheit dieses Denkens erkennen konnte. All diese lange Zeit und die Rückkehr ins Eiswindtal, nachdem ich den Gesprungenen Kristall gegen meinen Willen an Jarlaxle ausliefern musste und endlich (und wie ich inständig hoffe endgültig) meine Beziehung zu Artemis Entreri beendet habe – all dies war nötig, um zu dem Leben zu erwachen, das wirklich das meine ist, um die Schönheit zu bewundern, die um mich herum existiert, um die Aufregung und die Spannung zu suchen, die dazu da sind, gelebt zu werden, und nicht vor ihnen zurückzuscheuen.
    Natürlich sind einige Sorgen und Befürchtungen geblieben. Wulfgar hat uns verlassen – ich weiß nicht, wohin er gegangen ist – und ich fürchte um seinen Kopf, sein Herz und seinen Leib. Aber ich habe es gebilligt, dass es sein Recht war, seinen eigenen Weg zu wählen, und dass es um aller drei Dinge willen – Kopf, Herz und Leib – nötig war, dass er sich von uns entfernte. Ich bete darum, dass unsere Wege sich wieder kreuzen werden, dass er seinen Weg nach Hause finden wird. Ich bete darum, dass wir Nachrichten über ihn erhalten, entweder um unsere Sorgen zu besänftigen oder um uns anzuspornen, ihn zu uns zurückzuholen.
    Aber ich kann geduldig sein und mich selbst dazu zwingen, auf das Beste zu hoffen. Denn wenn ich nur über meinen Sorgen um ihn brüte, verneine ich damit den ganzen Sinn meines eigenen Lebens. Das werde ich nicht tun. Dazu gibt es zu viel Schönheit.
    Dazu gibt es zu viele Ungeheuer und zu viele Schurken. Dazu gibt es zu viel Spaß zu erleben.
    Drizzt Do'Urden

Rücken an Rücken
    Sein langes, weißes Haar fiel über Catti-bries Schulter und kitzelte die Vorderseite ihres nackten Armes, während ihr eigenes dichtes, kastanienbraunes Haar über Drizzts Arm und Brust wogte.
    Die beiden saßen Rücken an Rücken am Ufer von Maer Dualdon, dem größten See des Eiswindtals, und schauten in den leicht diesigen Sommerhimmel hinauf. Träge weiße Wolken trieben langsam vorüber, deren wattige Umrisse gelegentlich einen starken Kontrast zu den zahlreichen, über den Himmel gleitenden Shinlook-Geiern bildeten. Es waren die Wolken, nicht die riesigen Vögel in der Luft, denen die Aufmerksamkeit des Paares galt.
    »Eine Knöchelkopfforelle, die am Haken baumelt«, beschrieb Catti-brie eine ungewöhnliche Wolkenformation, die einen gekrümmten Streifen vor einer dunstigen weißen Linie bildete. »Wo siehst du denn das?«, protestierte der Dunkelelf lachend.
    Catti-brie drehte den Kopf, um ihren schwarzhäutigen, violettäugigen Gefährten zu mustern. »Wieso siehst du's denn nich?«, fragte sie. »Ist doch so deutlich wie die weiße Linie deiner Augenbrauen.«
    Drizzt lachte erneut, doch weniger über die Worte seiner Gefährtin als über die Art ihres Sprechens. Sie lebte wieder bei Bruenors Clan in den Zwergenminen außerhalb von ZehnStädte, und die sprachlichen Eigenheiten und der Akzent der rauen Zwerge färbten ganz eindeutig auf sie ab.
    Drizzt drehte seinen Kopf ebenfalls in Richtung der Frau, so dass sein rechtes Auge nur wenige Zoll von dem ihren entfernt war. Er erkannte ein Funkeln in ihrem Blick, das ganz unzweifelhaft auf Zufriedenheit und
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