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Die Treppe im See: Mystery-Thriller (German Edition)

Die Treppe im See: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Die Treppe im See: Mystery-Thriller (German Edition)
Autoren: Ronald Malfi
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sie das letzte Mal gesehen hatte, war sie noch ein Baby, so hegte ich wenig Hoffnung, dass sie sich noch an mich erinnerte.
    Jacob schnitt eine Grimasse und nickte mehrmals. Er war schon zehn und forscher als sie. » Ich erinnere mich. Du hast in einem anderen Land gelebt. «
    » In England, ja. «
    » Sprechen die da eine andere Sprache? «
    » Sie sprechen dieselbe Sprache wie du, alter Junge «, sagte ich in meinem bestem Cockney-Akzent. »Und außerdem haben die sie wohl erfunden. «
    Jacob lachte.
    Das ermutigte Madison und sie schritt vorwärts, lächelnd über meine Blödelei oder weil ihr Bruder darüber lachte.
    » Hast du uns etwas aus England mitgebracht? « , fragte Jacob.
    Madison machte große Augen.
    » Hey « , schimpfte Adam. » Das gehört sich nicht. «
    Jacob schaute nach unten auf seine Boots. Madisons Augen ließen nicht von mir ab – in der Hoffnung, sie werde bekommen, wonach ihr Bruder gefragt hatte.
    Adam und ich wechselten Blicke.
    Er nickte.
    » Na ja, eigentlich « , begann ich und beließ es dabei, während ich eine Hand in die Tasche meines Parkas steckte. Ich fischte zwei Snickers hervor – übrig gebliebene Wegzehrung aus New York – und überreichte sie den Kindern wie einen Stapel Spielkarten.
    Sie schnappten gierig danach, und Madison stopfte ihren Riegel eine Nanosekunde später, nachdem sie das Papier abgestreift hatte, in den Mund.
    Meine Schwägerin Beth kam aus dem Haus und stapfte über die freigeschaufelte Einfahrt auf uns zu. Sie war eine intelligente, entschlossene Frau, deren Körper zwei Kinder gebar und diese aufzog, mit einer seelenruhigen Abgeklärtheit, die von großer Reife zeugte. Bei unserer letzten Begegnung, kurz bevor Jodie und ich in den Norden Londons gezogen waren, hatte sie mich als Stück Scheiße bezeichnet und mich angesehen, als kratze sie mir gleich die Augen aus.
    » Es ist so schön dich wiederzusehen, Süße « , sagte Beth und umarmte Jodie. Beth war nur ein wenig älter als meine Frau, doch in diesem Augenblick wäre sie glatt als ihre Mutter durchgegangen.
    Sie ließen einander los und Beth kam zu mir hinüber. » Der berühmte Schriftsteller. « Ich bekam einen Kuss auf die Wange.
    » Hey, Beth. «
    » Siehst gut aus. «
    Sie log natürlich, denn ich war während der vergangenen Monate blasser und dünner geworden. Meine Augen lagen tief in den Höhlen und waren schwarz umrandet, die Haare einen Tick zu lang, um sie gepflegt zu nennen. Es war die Schreibblockade, die mich nachts wach hielt.
    » Okay, genug Small Talk. « Jodie glühte vor Aufregung. » Schauen wir uns endlich das Haus an. «
    » Yeah«, pflichtete ich bei, den Blick entlang der Sackgasse schweifend. » Welches ist es? «
    Adam fischte einen Schlüsselbund aus seiner Tasche. » Keins von denen. Kommt. «
    Er führte uns zu einer Gruppe Kiefern. Ein matschiger Weg schnitt durch die Bäume und verschwand. Wir stapften ihn durch den Schnee entlang.
    Ich musste lachen, hielt im Wald auf halben Weg an. » Du verarschst mich, oder? «
    Adams Augen funkelten. »Du hättest die Umzugsleute sehen sollen, wie sie mit dem Laster im Rückwärtsgang zum Haus gefahren sind. « Er ging weiter.
    Jodie schloss zu mir auf, streifte meine Schulter und flüsterte: » Wenn dieses gottverdammte Ding aus Lebkuchen ist, kann dein Bruder was erleben. «
    Wir gelangten auf eine Lichtung.
    Es war ein zweistöckiges, weißes, giebelständiges Haus mit ringsum verlaufender Veranda und einige dürre Bäume verbargen zum Teil das grau gedeckte Dach. Auch wenn es nicht riesig war, bestand zwischen diesem Gebäude und unserer beengenden Londoner Wohnung ein himmelweiter Unterschied. Selbst mit offensichtlichen kosmetischen Mängeln – Schindeln fehlten und Latten im Terrassengeländer, die Holzverkleidung schrie geradezu nach einem frischen Anstrich – kam es mir vor, als gebe es im gesamten Universum kein perfekteres Haus.
    Adam hatte uns Bilder per E-Mail zukommen lassen, aber erst jetzt, als wir dastanden und das Haus – unser Haus – in natura sahen, erhielten wir einen vollständigen Eindruck davon.
    » Nun? « Er stand auf der Terrasse und stemmte die Hände in die Hüften. » Hab ich zu viel versprochen, Leute? «
    » Es ist perfekt. « Jodie lachte, umarmte und küsste mich, was ich erwiderte.
    Jacob und Madison kicherten.
    » Und du auch, Baby « , hauchte sie mir ins Ohr, woraufhin ich sie fester drückte.
    Das Grundstück umfasste drei Hektar und reichte von der Rückseite des Hauses bis zu
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