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Verlangen

Verlangen

Titel: Verlangen
Autoren: Felicity Heaton
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KAPITEL 1
    D rei Wochen waren vergangen, seit Callum London verlassen und sich nach Paris begeben hatte, um sich nach neuen Darstellern für eine neue Show am Theater umzusehen, das er mit drei anderen Vampiren betrieb und es war eine Woche her, dass er Antoine, dem reinblütigen Aristokraten, der dafür verantwortlich war, die Vorstellungen im Vampirerotique zu managen, zuletzt eine email geschickt hatte.
    Er hätte schon längst wieder Kontakt mit ihm aufnehmen müssen. Es war nicht so, dass er nicht daran gedacht hatte. Er hatte jeden Morgen, bevor er sich für den Tag zurückzog, seinen Laptop hochgefahren und angefangen eine email zu schreiben. Gestern hatte er sogar den Punkt erreicht, an dem er seinen Namen ans Ende der Email setzte, bevor er das Ganze dann doch löschte.
    Callum lehnte seinen Rücken gegen das Messinggeländer, das den oberen Rand der geschwungenen, dunklen Mahagonibar umrandete, sein grüner Blick tastete die Anwesenden in dem überfüllten Raum ab, brauchbare Beute und potenzielle Darsteller aussuchend, und bestimmte die Gattung jeder Person, auf die sein Blick fiel. Ein Teil von ihm arbeitete noch, und es war dieser Teil, der ihm immer wieder zuflüsterte, dass Antoine wegen seines Verschwindens nicht wütend auf ihn sein würde. Wenn er einfach eine kurze Email oder auch nur eine Textnachricht schickte, die erklärte, dass er immer noch nach Darstellern Ausschau hielt, aber noch niemanden entdeckt hatte, der es wert gewesen wäre, der Vampirerotique Familie beizutreten, würde Antoine ihm wahrscheinlich dafür vergeben, dass er seine Anordnung, ihn täglich zu kontaktieren, missachtet hatte.
    Es wäre jedoch eine Lüge.
    Er hatte in den letzten drei Wochen, in denen er sich zwischen den Nachtklubs hin und her bewegt hatte, einige Vampire, sowohl männlich als auch weiblich, gesehen. Sie alle würden sich gut für das Theater eignen und die Massen anziehen. Sie waren Exhibitionisten, die sich mehr als wohlgefühlt hatten, intime Handlungen vor den versammelten Tänzern aufzuführen. Es hatte männliche Vampire gegeben, die ihre weibliche, menschliche Beute befummelt und betatscht hatten und weibliche Vampire, die sich in den offenen Separees, in denen sie jeder beobachten konnte, an Handlungen beteiligt hatten, die sich kaum vom Ficken unterschieden. Sie alle waren es wert gewesen, von ihm angesprochen zu werden und ihnen seine Verkaufsstrategie zu unterbreiten. Nicht viele ihrer Sorte lehnten ein Vorspielen ab, wenn dabei ein bezahlter Trip nach London heraussprang und die Gelegenheit, einen Platz in einem berühmten Theater zu ergattern.
    Es gab eine Frau, die in der letzten Woche aus der gewöhnlichen Menge herausgeragt hatte. Sie war perfekt für die neue Show, die Antoine im Sinn hatte, könnte mit Leichtigkeit der Star der Show sein, aber Callum konnte sich nicht dazu bringen, sich ihr zu nähern, und wenn er daran dachte, sie Antoine gegenüber zu erwähnen, dann bildete sich ein Knoten tief in seiner Magengrube.
    Callum hatte das Gefühl ignoriert und sich damit zufriedengegeben, sie in dem Klub zu beobachten. Er hatte sie zuerst mit einer anderen Frau gesehen, eine die er während einer Pause gegen Ende des Abends angesprochen hatte. Sie hatte sein Angebot für ein Vorsprechen eifrig angenommen, obwohl sie wusste, welcher Art sein Theater war, und dass normalerweise nicht nach Darstellern ihrer Spezies gesucht wurde.
    Werwolf.
    Als Antoine ihm zuerst gesagt hatte, dass er nach Paris abreisen würde, um neue Talente aufzuspüren, und dass es dieses Mal nicht die gewöhnliche Erkundungsmission sein würde, sondern die Suche nach Werwölfen für eine spezielle Darbietung beinhalten würde, hatte sich Callum fast an seinem Glas Blut verschluckt.
    Vampirerotique hatte noch niemals zuvor Werwölfe engagiert. Tatsächlich war er sich sicher, dass es in den hundert Jahren, in denen sie das Theater betrieben hatten, niemals einen Werwolf auf der Bühne gegeben hatte. Ihre Spezies interagierte selten miteinander, es sei denn, man zählte die gelegentlichen Kriege mit. Werwölfe mochten keine Vampire. Das Gefühl beruhte unbedingt auf Gegenseitigkeit.
    Callum hatte bis jetzt drei Werwölfe zum Vorsprechen geschickt, alles Weibliche, wie angefordert.
    Diese Frau wäre auch perfekt für die Show geeignet. Sie würde sie den anderen stehlen und sie zu ihrer Eigenen machen, genauso wie sie die Aufmerksamkeit des ganzen Klubs auf sich zog, während sie sich mit einer sinnlichen Grazie bewegte,
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