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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)
Autoren: Sam Sykes
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Augenblick nach.«
    »Nachdenken? Worüber?« Sie rollte mit den Schultern. »Die Situation scheint zumindest für dich ziemlich eindeutig zu sein. Also, was sollen wir tun?«
    Lenks Augen zuckten wie blaue Blitze hin und her, während sein Blick hastig über das Deck glitt. Er sah von den Ketten und ihrer gewaltigen Mutter zu den Männern, die versuchten, sie zu lösen. Er richtete sein Augenmerk vom Deckniedergang auf Argaol, der schreiend am Ruder stand. Dann riss er sich von Katarias hartem grünen Blick los und sah zur Reling der Gischtbraut …
    Und auf das Beiboot, das an seinen Tauen baumelte.
    »Ja, genau, was …«
    »Nun«, die Stimme klang leise und scharf wie ein Messer, das aus seinem ledernen Futteral glitt. »Ihr kennt meinen Rat.«
    Lenk drehte sich um und sah sich jemandem gegenüber, der einer zweibeinigen Kakerlake glich. Der Mann hockte über dem Leichnam eines Klippenaffen und betrachtete ihn mit seinen dunklen Augen, als erwöge er, ihn zu verspeisen, wäre er nur ungestört. Seine Lederrüstung glitzerte wie ein dunkler Chininpanzer, und seine Finger zuckten wie Fühler, als er das Bein des Leichnams abtastete.
    Denaos’ Lächeln war jedoch vollkommen menschlich, wenn auch etwas unheimlich.
    »Und was für ein Rat wäre das?«, erkundigte sich Kataria verächtlich. »Weglaufen? Verstecken? Oder willst du ihnen deine Körperöffnungen gegen das zweifelhafte Versprechen auf Gnade anbieten?«
    »Oh, bei dir würden sie nicht einmal genug Geduld aufbringen, auf ein Angebot zu warten, das versichere ich dir.« Das Grinsen des Assassinen wurde bei dieser Beleidigung noch breiter. »Solltest du jedoch dieses große Organ, das du deine Zunge nennst, ein wenig zügeln, bin ich vielleicht
wohlwollend geneigt, dir eine Möglichkeit zur Flucht aufzuzeigen.«
    »Du hast die ganze Zeit einen Fluchtplan geschmiedet, während wir anderen gekämpft haben?« Lenk machte sich nicht die Mühe, die Stirn zu runzeln. Denaos’ absoluter Mangel an Schamgefühl machte ihn selbst für die spitzeste Bemerkung unempfänglich. »Hast du so wenig Vertrauen in uns?«
    Denaos ließ den Blick beiläufig über das Deck gleiten und zuckte die Achseln. »Ich zähle genau fünf tote Klippenaffen, nur einen mehr, als ich erwartet habe.«
    »Wir werden nicht nach der Anzahl von Leichen bezahlt«, antwortete Lenk.
    »Vielleicht solltest du einen neuen Vertrag aushandeln«, schlug Kataria vor.
    »Wir haben einen Vertrag?« Die Augen des Assassinen leuchteten auf.
    »Sie wollte nur sarkastisch sein«, erklärte Lenk.
    Sofort verfinsterte sich Denaos’ Miene. »Sarkasmus setzt Humor voraus«, knurrte er. »Es ist absolut nichts komisch daran, kein Geld zu haben.« Er deutete mit dem Finger auf die Shict. »Du warst nur spöttisch, und diese Art von Sprache ist für die niedersten und grausamsten Witze reserviert. Abgesehen davon«, er widmete sich wieder der Untersuchung des Toten, »war klar, dass ihr mich nicht brauchtet.«
    »Wir haben dich nicht gebraucht, in einem solchen Kampf?« Lenk zwang sich zu einem Grinsen. »An die Idee könnte ich mich gewöhnen.«
    »Wir sollten ihn das nächste Mal als Schild benutzen«, meinte Kataria und nickte. »Vielleicht nutzt er uns dann wenigstens ein bisschen.«
    »Ich stimme ihr nicht gern zu«, meinte Lenk seufzend, »aber du machst es uns wirklich leicht, Denaos. Wo warst du überhaupt, als die Piraten auftauchten?«
    »Woanders«, erwiderte der Assassine schulterzuckend.
    »Einer von uns hätte getötet werden können«, konterte Lenk scharf.
    Denaos blickte von Lenk zu Kataria. Er verzog keine Miene. »Das wäre entweder eine vernachlässigbare Unannehmlichkeit oder ein Grund zum Feiern, je nachdem. Da ihr aber beide noch lebt, kann ich nur annehmen, dass meine ursprüngliche Theorie zutreffend gewesen ist. Und wo ich war …«
    »Versteckt?«, unterbrach ihn Kataria. »Weinend, in einer Ecke? Mit nassen Hosen?«
    »Falsch.« Denaos’ Stimme war ebenso glatt wie das Messer, das aus seinem Gürtel in seine Hand zu springen schien. »Ich habe mich versteckt und mir die Hosen eingenässt, wenn du es so ausdrücken willst. Im Moment jedoch«, er schob das Messer in den Hosensaum des Piraten, »plündere ich.«
    »Oh, oh.« Lenk beschlich das ungute Gefühl, dass es ein Fehler war, dem Assassinen weiter zuzusehen, aber er konnte seinen Blick einfach nicht abwenden, als Denaos mit dem Messer den Stoff zerteilte. »Und, nur aus Neugier, wie würdest du das nennen, was du getan
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