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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)
Autoren: Sam Sykes
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»Warum haben wir dann überhaupt dieses protzige Ding?« Er schlug auf eine Armlehne. »Es ist so schrecklich scheußlich.«
    »Sie hat uns bereits einmal hintergangen, Meister Sheraptus«, knurrte Xhai. »Sie war nicht da, als wir gegen die Dämonen fochten, obwohl sie es zugesagt hatte. Und wir wussten nichts von den … Komplikationen, weil sie nicht da war.«
    »Komplikationen?« Sheraptus hob eine Braue.
    »Abschaum«, antwortete Vashnear. »Fünf von ihnen. Zwei haben überlebt, drei sind wahrscheinlich gestorben.« Er grinste Xhai selbstgefällig an. »Einer hat der Ersten Carnassia ihre lieblichen kleinen Kratzer zugefügt.«
    »Es sind sechs«, mischte sich Grünhaar ein, bevor Xhai etwas sagen konnte. »Und keiner von ihnen ist tot. Sie haben die Fibel … und sie haben Waffen.«
    »Sechs Waffen sind nichts gegen zweihundert«, erwiderte Vashnear seufzend.
    »Einer von ihnen wirkt Magie«, gab die Sirene zurück.
    »Nethra?« Yldus erbleichte. »Sind sie dazu überhaupt in der Lage?«
    »Gewiss verstehen sie es nicht so meisterhaft wie wir.« Vashnear lächelte und tippte gegen den glänzenden roten Stein, der an einem Band um seinen Hals hing. »Welche armseligen Fähigkeiten sie auch besitzen mögen, sie werden nur Asche sein, wenn wir mit ihnen fertig sind.«
    »Was uns zu der Frage führt«, murmelte Yldus und beugte sich vor, »warum du uns das sagst? Verachtet ihr Abschaum euch gegenseitig so sehr?«
    »Ich denke nur an die Pflicht. Die Menschen … sind unfähig.« Grünhaar hatte das Gefühl, dass ihr Gesicht schwer wurde und zur Erde sackte. »Sie können die Fibel nicht beschützen,
und ich kann nicht dulden, dass sie erneut Machtwort in die Hände fällt.« Sie zwang sich, das große Langgesicht anzusehen. Ihre Miene war schmerzerfüllt. »Aber ihr seid …«
    »Ich bin.« Sheraptus nickte bedächtig. »Und du bist sehr feinfühlig.« Seine Augen leuchteten gierig auf. »Und auch sehr…«
    Er tippte sich nachdenklich mit dem Finger auf die Wange, während er Grünhaar auf eine Weise betrachtete, die verriet, dass er sich nur bedingt für das interessierte, was sie zu sagen hatte. Er musterte sie, sein Blick glitt über ihre Kurven, ihren Körper. Sie schluckte und sah zu der Frau, die neben ihm kniete. Ihre Augen waren weit aufgerissen und blicklos, und sie atmete flach.
    Einen Moment sah sich Grünhaar selbst dort knien, mit toten Augen und stumm. Sie hüstelte.
    »Sechs«, wiederholte sie, »vier Männer, zwei Frauen.«
    Sheraptus hob eine Braue. Xhais Gesicht verzerrte sich, und Yldus seufzte.
    »Faszinierend«, sagte das Langgesicht. »Und du kannst sie für uns aufspüren?«
    »Wenn du schwörst, ihnen die Fibel wegzunehmen.« Grünhaar nickte. »Wenn du schwörst, sie zu beschützen.«
    »Ja, lasst uns die Fibel erbeuten«, sagte Yldus. »Aber du brauchst nicht noch mehr Frauen, Sheraptus. Du hattest zwei und hast bereits eine verloren.«
    »Ebenso wie das Schiff, auf dem sie entkommen ist«, murmelte Vashnear und warf Xhai einen finsteren Blick zu. »Ein weiterer Triumph der Ersten Carnassia.«
    »Das war ein interner Vorfall aufgrund unserer mangelnden Vorbereitung, als wir auf dieser Welt eintrafen«, konterte Sheraptus, bevor Xhai etwas sagen konnte. »Unsere Sicherheitsmaßnamen haben sich seitdem merklich verbessert.«
    »Trotzdem«, meinte Yldus, »es ist kaum notwendig …« »Ich brauche nicht«, unterbrach Sheraptus ihn knurrend,
»ich will. Ich bin Saharkk des Arkkan Kaharn, Yldus. Mein ist das Recht zu nehmen.« Er warf einen Blick auf die Frau, die neben ihm kniete, und strich ihr über das Haar. »Außerdem …«
    Er murmelte ein Wort. Blaue Funken tanzten über ihren Kopf und durchströmten ihren Körper. Sie schüttelte sich einmal und versteifte sich. Dann sank sie neben ihm zu Boden, während Rauch aus ihrem Mund und ihren Ohren quoll. Ihr starrer Blick veränderte sich nicht einmal im Tod.
    »Die hier ist nicht mehr zu gebrauchen.« Er lächelte, träge und gelassen, als er sich auf seinem Thron aus Dämonenfleisch vorbeugte und das Kinn in die Hand stützte. »Und du kannst garantieren, dass uns die Fibel gehört, wenn der Abschaum vernichtet ist?«
    »Es ist nicht nötig, sie zu töten«, antwortete Grünhaar rasch. »Zeigt ihnen eure Streitmacht, eure Macht, und sie werden fliehen. Es liegt in ihrer Natur.«
    »Tatsächlich …«
    Sheraptus betrachtete die tote Frau, deren Blick aus den im Tode gebrochenen Augen in die Dunkelheit gerichtet war. Sein Lächeln
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