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Die Toechter der Familie Faraday

Die Toechter der Familie Faraday

Titel: Die Toechter der Familie Faraday
Autoren: Monica McInerney
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Aber das hat es vermutlich noch glaubwürdiger gemacht, denn du hast wirklich schockiert ausgesehen, als ich …« Er brach ab. Seine Miene änderte sich. Ihm war noch etwas aufgegangen. »Hast du mich deshalb geohrfeigt? Weil dir die Vorstellung, ich hätte eine Freundin, so gar nicht gefallen hat?«
    Sie nickte. Sie hätte ihm etwas vormachen und ihm sagen können, dass es einfach alles zu viel gewesen war, vor allem nach der Sache mit Sadie. Dass sie überreagiert hatte. Doch sie wollte nicht lügen. Er sollte die Wahrheit erfahren. »Ich fand es gar nicht gut, dass du eine Freundin hast.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich deine Freundin sein wollte. Deine einzige richtige Freundin.«
    »Wolltest? Vergangenheit?«
    »Will. Präsens.«
    Er nickte mit ernstem Gesicht. »Verstehe. Wenn das also der Fall wäre – wenn du meine Freundin wärst -, würde das bedeuten, dass ich dein Freund wäre. Richtig?«
    »Richtig.«
    »Das würde auch bedeuten, dass ich dich jeden Tag sehen müsste, oder? Und dich an den Tagen, an denen wir uns nicht sehen, zumindest anrufen müsste? Dass ich mit dir ganz häufig essen oder ins Kino oder ins Theater oder zum Konzert gehen müsste? Im Grunde mit dir hingehen müsste, wo immer du wolltest?«
    Sie nickte.
    »Müsste ich dich dann auch ziemlich oft küssen?«
    »Das würde dann wohl dazugehören.«
    »Hier und jetzt, zum Beispiel?«
    Sie nickte.
    Er küsste sie. Sie erwiderte seinen Kuss. Es war sogar noch besser als am See. Sie spürte seine Haut unter seinem T-Shirt, das Gefühl seiner Lippen auf ihren, auf ihrer Haut, seine Hände, mit denen er sie ganz fest an sich zog, die sanft über ihre Haut fuhren, als sie sich immer näher aneinanderdrängten und …
    Ray stand vor dem Haus. »Hey, ihr seid in der Öffentlichkeit!«, hörten sie ihn rufen.
    Sie lösten sich voneinander. Gabriel sah aufgewühlt aus.
    Er küsste Maggie sanft auf die Wange. Eine Berührung voller Verheißungen. »Also, für mich klingt das nach einer guten Regelung.«
    »Für mich auch«, sagte Maggie.
    »Da gibt es sicher noch den einen oder anderen Punkt zu diskutieren, oder? Ein paar Bedingungen zu klären? Gut, dass ich einen Tisch reserviert habe, und zwar in …« Er sah auf die Uhr. »Vor zehn Minuten.«
    Er stand auf und reichte ihr die Hand. »Darf ich Sie durch die Straßen New Yorks geleiten, Ms. Faraday? In großer Eile, damit unser Tisch nicht vergeben wird?«
    »Das wäre mir ein großes Vergnügen.« Es war weit mehr als das. Sie konnte nicht aufhören zu lächeln. All die Traurigkeit, die Verwirrung hatten sich in Luft aufgelöst. Sie war, wo sie sein wollte, mit dem Menschen, mit dem sie zusammen sein wollte.
    Er gab ihr einen weiteren flüchtigen, schönen Kuss, als ob er ihre Gedanken gelesen hätte. »Ich würde dich niemals hintergehen, Maggie. Ich war mir sicher, dass du dir denken konntest, was los war. Es tut mir leid, dass ich dir Kummer bereitet habe.«
    »Ich hätte dich schon in Donegal fragen sollen, aber es ging alles so plötzlich.«
    »Nächstes Mal sorge ich dafür, dass du genau weißt, was vor sich geht.«
    »Nächstes Mal?«
    Er lächelte. »Nächstes Mal, wenn wir so tun, als wären wir verlobt. Das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich mich frage, ob wir das nicht als Beschäftigung in Erwägung ziehen sollten.«
    Gabriel blieb kurz stehen. »Da ist noch etwas, was ich dich fragen wollte, seit ich deine Familie kennengelernt habe. Vielleicht ist das kein günstiger Zeitpunkt, denn du hast gerade einen langen Flug hinter dir …«
    »Mir geht es prima, wirklich.«
    »Ich möchte dich nicht in Verlegenheit bringen.«
    »Das wirst du nicht. Ganz sicher nicht.«
    »Die Frage geht mir schon so lange im Kopf herum, und du bist die Einzige, die sie beantworten kann.«
    Jetzt wurde Maggie unruhig. »Na los, frag schon.«
    Sein Gesicht war sehr ernst. »Maggie, wie viel ist neunhundertsiebenundvierzig mal zweiundvierzig?«
    Die Antwort kam ohne Zögern. »Neununddreißigtausendsiebenhundertvierundsiebzig.«
    Er lächelte sie an, ein schönes Lächeln. »Erstaunlich. Genau das hatte ich auch vermutet.« Er nahm ihre Hand. »Weißt du, was ich glaube, Maggie Faraday? Ich glaube, dass wir beide uns sehr gut verstehen werden.«

 
    Epilog

    Ein Jahr später

    Miranda lobte sich selbst. Das Haus in Glencolmcille sah großartig aus. Sie war den ganzen Tag über beschäftigt gewesen, hatte bunte Lampions in die Bäume gehängt, im Haus Blumen arrangiert und Kühlschrank und Eisschrank mit
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