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Die Toechter der Familie Faraday

Die Toechter der Familie Faraday

Titel: Die Toechter der Familie Faraday
Autoren: Monica McInerney
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gesamte Beziehung hängt daran. Es ist alles ein Geben und Nehmen, Maggie. Das weißt du doch.«
    Sie nahm die erste mit der kleinen silbernen Gabel. Der Knoblauchgeruch stieg ihr in die Nase. Butter lief ihr über die Finger.
    »Ich kann das nicht.«
    »Doch, du kannst. Wir können unseren Kindern später nicht erzählen, dass ihr Vater ihrer Mutter deshalb keinen Antrag machen konnte, weil sich ihre Mutter geweigert hat, den dafür nötigen Schritt zu tun.«
    Maggie ließ die Schnecke fallen.
    »Was für einen Antrag?«
    »Der, den ich dir gleich antragen möchte. Man kann einen Antrag doch antragen, oder? Oder ist das schlecht formuliert?«
    »Das ist sehr schön formuliert. Ich finde, es klingt großartig.« Sie sah auf ihren Teller und dann wieder zu Gabriel. »Der Antrag hängt davon ab, dass ich das hier esse?«
    »Ich fürchte, ja.«
    »Wieso?«
    »Weil ich die Ringe in zweien der Schneckenhäuser versteckt habe und du sie suchen musst.«
    »Die Ringe? Plural?«
    »Im Grunde ist das ja schon unsere zweite Verlobung, und da ich dir beim ersten Mal keinen Ring gegeben habe, gleiche ich das jetzt aus.«
    »Du hast die Ringe in die Schneckenhäuser getan?«
    »Ich nicht. Der Koch.«
    »O Gabriel.« Sie schluckte. »Ich bin nicht sicher …«
    »Ob du mich heiraten willst?«
    »Nein, da bin ich mir ganz sicher. Entschuldige, habe ich noch nicht Ja gesagt?«
    »Nun, nein. Aber ich habe dich ja auch noch nicht richtig gefragt.«
    »Könntest du das denn nicht jetzt gleich machen? So richtig romantisch? Um die Ringe können wir uns doch später noch kümmern.«
    »Ohne Ringe wird das aber nicht sehr romantisch.«
    »Romantischer, als wenn ich die Schnecken esse, glaub mir.«
    Er schob den Teller beiseite, nahm ihre Hand und fragte sehr feierlich: »Maggie Faraday, würdest du mir bitte die Ehre erweisen, dich ein zweites Mal mit mir zu verloben? Diesmal aber richtig. Und dieses Mal müssen wir dann auch heiraten.«
    »Gerne. Das möchte ich schrecklich gerne. Aber weißt du auch wirklich, worauf du dich da einlässt? Ich habe immerhin eine große Familie. Viel zu viele Tanten. Einen irren Großvater …«
    »Deshalb heirate ich dich ja. Ihretwegen, nicht deinetwegen.« Er lächelte. »Nein. Ich heirate dich, weil du das Beste bist, was mir im Leben geschehen konnte. Und weil du die Schönste bist, und die Netteste …«
    Er führte eine lange Liste von Gründen auf, warum er sie heiraten wollte. Sie nannte eine lange Liste von Gründen, warum sie einwilligte.
    Als sie fertig waren, waren die Schnecken kalt.
    »Oh, was für eine Schande, aber jetzt kann ich sie wohl kaum essen, oder? Das wäre eine Beleidigung für den Koch.« Sie hob eine hoch und schüttelte sie. Die Butter spritzte über den Tisch.
    Gabriel duckte sich. »Was machst du da?«
    »Ich suche die Ringe.«
    »Dann dreh dich mal um.«
    Hinter ihr stand ein Kellner mit einem Tablett. Darauf lagen zwei kleine Schächtelchen. Würdevoll überreichte er sie Gabriel. Ohne Tamtam, ohne kitschige Musik, ohne Luftballons.
    »Die sind für dich, Maggie«, sagte Gabriel. »Als Ausdruck meiner tiefen Liebe.«
    Sie nahm aus tiefer Liebe an. Sie hatte die Ringe seither nicht mehr abgelegt.
    Um sie herum drängten sich immer mehr Menschen, die durch die Passkontrolle kamen. Gabriel gelang es schließlich, den Faden von ihrem Ring zu lösen. Er half ihr, ihren Rucksack wieder anzuziehen. Sie half ihm mit seinem.
    »Fertig?«, fragte er.
    Sie lächelte. »Fertig.«
    Es war Zeit, nach Hause zu fahren.

 
    Danksagung

    Hier seien voller Liebe und Dankbarkeit meine Familie und meine Freunde in Australien und Irland genannt, ihrer unentwegten Unterstützung und Ermutigung wegen. Ein besonderer Dank geht an meine drei Schwestern Maura, Marie und Lea sowie an meine Mutter Mary, und ein ganz besonderer Dank an Maura, die sich meinetwegen das Schlafen abgewöhnt hat, weil ich ihre wundervollen E-Mails und ihren fachlichen Rat rund um die Uhr benötigt habe.
    Folgenden Personen möchte ich dafür danken, dass ich mir ihre Familiengeschichten borgen durfte und sie mir bei den Recherchen und bei vielem anderen geholfen haben: Max und Jean Fatchen, Noelle Harrison, Madonna Noonan, Fiona Gillies, Merran Gillies, Imojen Pearce, Bill Page, Sarah Conroy, Brona Looby, Maria Dickenson, Stephanie Dickenson, Carol George, Lyn Vernon, Kristin Gill, Jenny Newman, Margie Arnold, Sinead Moriarty, Helen Peakin, Melanie Scaife, Fiona McIntosh, Karen O’Connor, Maeve O’Meara, Noelene Turner,
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