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Die Tochter des Praesidenten

Die Tochter des Praesidenten

Titel: Die Tochter des Praesidenten
Autoren: Jack Higgins
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abzusichern.«
      »Und sie weiß nichts?«
      »Nein, ich möchte es auch nicht, und für dich ist es ebenfalls besser, Jake. Du bist ein guter Mann, ein Eh­ renmann, aber auch ein Politiker. Die amerikanische Öf­ fentlichkeit lehnt Politiker mit unehelichen Töchtern wohl eher ab.«
      »Aber es war doch ganz anders! Verdammt, alle dach­ ten, dein Mann sei tot.«
      »Jake, hör mir zu. Es heißt allgemein, du könntest ei­ nes Tages Präsident werden, aber wenn jemand aus dieser Sache einen Skandal macht, sind deine Chancen gleich null. Und denk einmal an Marie. Ist es nicht besser, sie behält einfach den General als ihren Vater in Erinnerung? Falls man ihr nichts erzählt hat, gibt es nur noch zwei Menschen auf der Welt, die es wissen – du und ich. Sind wir uns einig?«
      Jake betrachtete das hübsche Mädchen an der Terras­ sentür, ehe er antwortete. »Ja. Ja, du hast recht.«
      Sie nahm seine Hand. »Bestimmt. Und jetzt … möch­ test du sie sicher gern kennenlernen?«
      »Mein Gott, ja!«
      »Du wirst sehen, sie hat deine Augen, Jake, und dein Lachen.«
      Marie de Brissac hatte sich angeregt mit einem stattli­ chen jungen Offizier unterhalten. »Mama«, lächelte sie. »Ich habe es zwar schon einmal gesagt, aber du siehst wirklich fantastisch aus in diesem Kleid.«
      Jacqueline küßte sie auf beide Wangen. »Danke, chérie. «
      »Das ist Lieutenant Maurice Guyon von der französi­ schen Fremdenlegion«, stellte Marie vor. »Er kommt ge­ rade von einem Feldzug aus dem Tschad zurück.«
      Guyon schlug militärisch korrekt die Hacken zusam­ men und küßte Jacqueline die Hand. »Es ist mir eine Eh­ re, Gräfin.«
      »Darf ich euch mit Senator Jacob Cazalet aus Washing­ ton bekannt machen? Wir sind gute Freunde.«
      »Ist mir ein besonderes Vergnügen, Senator!« erklärte Guyon begeistert. »Ich habe letztes Jahr im Paris Soir ei­ nen Artikel über Sie gelesen. Ihre Heldentaten in Vietnam waren bewundernswert, Sir, und Ihre Karriere ist wirklich beachtlich«
      »Danke, Lieutenant. Wenn jemand wie Sie das sagt, bedeutet mir das sehr viel.« Jake Cazalet wandte sich zu Marie und ergriff die Hand seiner Tochter. »Darf ich Ih­ nen sagen, daß Sie ebenso wundervoll aussehen wie Ihre Mutter?«
      »Senator.« Sie lächelte, musterte ihn dann allerdings etwas verwirrt. »Sind Sie sicher, daß wir uns nicht schon einmal begegnet sind?«
      »Ganz sicher. Meinen Sie, das hätte ich vergessen kön­ nen?« Jake küßte ihre Hand. »Wenn Sie mich jetzt ent­ schuldigen würden? Ich möchte gern mit Ihrer Mutter tanzen.«
      Auf der Tanzfläche flüsterte er Jacqueline zu: »Alles, was du gesagt hast, ist wahr – alles. Sie ist wundervoll.«
      »Bei solch einem Vater muß sie das wohl sein.«
      In seinem Blick lag die ganze Zärtlichkeit, die er für sie empfand. »Weißt du, ich glaube, ich habe nie aufgehört, dich zu lieben, Jacqueline. Wenn nur …«
      »Pst.« Sie legte einen Finger an seine Lippen. »Ich weiß schon, Jake, ich weiß. Aber wir können zufrieden sein mit dem, was wir haben. Und jetzt wollen wir Ihnen mal ein bißchen Bewegung verschaffen, Senator!« meinte sie übermütig.

    Er sah sie nie wieder. Die Jahre verstrichen, seine Frau starb schließlich an der Leukämie, gegen die sie so lange gekämpft hatte, und erst bei einem zufälligen Treffen mit dem französischen Botschafter anläßlich eines Empfangs in Washington drei Jahre nach dem Golfkrieg hörte er wieder etwas von Jacqueline. Er und Teddy unterhielten sich mit dem Botschafter auf dem Rasen des Weißen Hauses.
      »Man muß Ihnen wohl gratulieren«, sagte der Bot­ schafter. »Es heißt, Sie sind so gut wie nominiert als Prä­ sidentschaftskandidat.«
      »Dafür ist es noch ein klein wenig zu früh«, wehrte Ja­ ke ab. »Immerhin denkt auch Senator Freeman daran, sich zur Wahl zu stellen.«
      »Hören Sie nicht auf ihn, Herr Botschafter, er wird das Rennen machen«, versicherte Teddy.
      »Dann wird es auch so sein«, meinte der Botschafter zu Cazalet. »Schließlich ist Teddy, wie jedermann weiß, Ihre éminence grise. «
      »Das stimmt«, lächelte Jake, und vielleicht lag es an der Musik, aber etwas drängte ihn zu fragen: »Übrigens, ken­ nen Sie zufällig eine Freundin von mir, die Comtesse de Brissac? Ich habe sie leider seit vielen Jahren nicht mehr gesehen.«
      Ein seltsamer Ausdruck flog über das Gesicht des Bot­ schafters. » Mon
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