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Die Tiere in meiner Arche

Die Tiere in meiner Arche

Titel: Die Tiere in meiner Arche
Autoren: Gerald Malcolm Durrell
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gestellt werden.
    Auf diese Weise würde sich der Trust zu einer Einrichtung entwickeln, wie sie dringend gebraucht wird: eine Art Universität, wo die Studenten die Methoden kontrollierter Zuchtprogramme erlernen und eine korrekte Ausbildung in der Pflege von Tieren erhalten. Mit ihren Kenntnissen können sie dann überall in der Welt Tierschutzorganisationen ins Leben rufen.
    Wir sind der Meinung, daß diese Aufgabe vordringlich zu erfüllen ist. Wenn Sie der gleichen Meinung sind und den Tieren helfen wollen, können Sie dem Trust als Mitglied beitreten. Der Jahresbeitrag ist gering, und Sie können sich mit eigenen Augen davon überzeugen, wofür Ihr Geld ausgegeben wird.
    Im Namen einer Vielfalt bezaubernder und bizarrer, farbenprächtiger und exotischer, faszinierender, gescheiter, großartiger, würdevoller, komischer und rührender Minoritäten dieser Welt — die nicht lesen, schreiben, wählen und auch kein Nervengas erfinden können — lade ich Sie ein, die Sache der Tiere zu Ihrer Sache zu machen. Wenn Sie Näheres wissen möchten, schreiben Sie an
    The Wildlife Preservation Trust International
    Les Augres Manor
    Trinity
    Jersey, Kanalinseln.

Nachwort

    Mein Zoo in Jersey ist jetzt fast ein Jahr der Öffentlichkeit zugängig. Vermutlich haben wir den neuesten Zoo in Europa, nach meiner Meinung, auch einen der schönsten. Er ist natürlich klein. Im Augenblick haben wir nur etwa 650 Säuger, Vögel und Reptilien — doch werden wir wachsen. Wir zeigen jetzt schon eine Zahl von Tieren, die außer uns kein anderer Zoo besitzt. Wenn es unsere Mittel erlauben, wollen wir uns auf die Arten konzentrieren, die am Aussterben sind.
    Die meisten Tiere meines Zoos habe ich selbst gefangen. Wie ich schon sagte, ist dies das schönste am eigenen Zoo, daß man die Tiere, die man gefangen hat, dorthin bringen, sie zu jeder Tages- und Nachtzeit beobachten und ihre Entwicklung und die Aufzucht der Jungen überwachen kann. Das ist ein egoistisches Vergnügen am eigenen Zoo. Doch hoffe ich, auch andere für das Leben und die Erhaltung der Tiere zu gewinnen. Wenn mir das gelingt, habe ich etwas Wertvolles erreicht. Sollte es mir darüber hinaus im Laufe der Zeit vergönnt sein, die eine oder andere Art vor dem Aussterben zu bewahren, dann würde ich mich glücklich schätzen.

Nachwort zur deutschen Ausgabe

    Gerald Durrell ist ein self-made-Zoodirektor. Er hat diesen schwierigen Beruf ergriffen aus einer echten, tiefen Leidenschaft für die Tiere, die wir Menschen so oft und in so verschiedener Weise mißbrauchen. Die >normale< Ausbildung zum Tiergärtner: Zoologiestudium mit Doktorpromotion, praktische Tierpflege-Ausbildung in einem wissenschaftlich geleiteten Zoo, langjährige Ausbildung als wissenschaftlicher Zoo-Assistent und Bewerbung um die öffentlich ausgeschriebene Stelle eines Zoodirektors, hat Durrell nicht durchlaufen. Seine praktische Tätigkeit in einem der Londoner Zoos war beinahe zufällig, jedenfalls nicht vom Wunsch nach Einhaltung eines vorgeschriebenen Ausbildungsplans diktiert.
    Vielleicht ist gerade deshalb Gerald Durrell ein so guter und erfolgreicher Zoodirektor geworden. Weil er die althergebrachten Regeln der Zootierhaltung infrage stellte, bekam er ein gesundes Gespür für das, was im alltäglichen Trott eingefahrener Betriebe gar zu leicht übersehen wird. In seinem eigenen Zoo auf Jersey hat er sich ernsthaft darum bemüht, gerade die Fehler zu vermeiden, die sich — aus »Betriebsblindheit« — in »etablierten« Zoos leicht einschleichen können.
    In den deutschsprachigen Ländern haben die wissenschaftlich geleiteten Zoologischen Gärten eine fast hundertjährige, gute Tradition. Ich erinnere nur an Namen wie Prof. G. Brandes (Dresden), Geheimrat Prof. Ludwig Heck (Berlin), Prof. Hermann Landois (Münster), Prof. Fritz Schmidt-Hoensdorf (Halle/S.), Prof. Otto Antonius (Wien), Prof. Karl-Max Schneider (Leipzig) und in neuerer Zeit Prof. Heini Hediger (Bern, Basel, Zürich), Prof. Bernhard Grzimek (Frankfurt), Prof. Heinrich Dathe (Berlin), Prof. Karlheinz Klös (Berlin) und viele andere. Absichtlich habe ich hier nur solche Tiergärtner aufgeführt, die den Professorentitel tragen — obwohl diese Auszeichnung wohl etwas willkürlich vergeben wird. Die Professorenreihe ließe sich auch noch verlängern; in ihr ist nur einer, der von der Hochschule zum Zoo kam und seinen Professorentitel sozusagen »mitbrachte«: Hermann Landois in Münster — und gerade er war ein besonders tüchtiger
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