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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)
Autoren: Constanze Schwarz
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gottgleichen Wesen eines uralten Schöpfungsmythos einer längst vergangenen Zivilisation, deren Name in den Jahrtausenden untergegangen war. Das Ctar manifestierte sich bei den Völkern der Galaxis in unterschiedlich starker Ausprägung. Bei einigen Spezies, wie den Menschen und Yûrikki trat es nur schwach in Erscheinung, bei anderen, wie den hochentwickelten Arajzii, erschreckend machtvoll. Zudem gab es diverse Völker, die keinerlei Ctar'ry hervorbrachten – so wie es bei den Rel-tak, Andruliten und Thovianern der Fall war. Die Telekinese, die der Mann zur Schau stellte, war die grundlegendste Übung und verglichen mit den Fähigkeiten stärkerer Ctar'ry nur ein netter Trick. Einige von ihnen konnten Blitze aus dem Nichts erschaffen oder Gegenstände und Lebewesen mit einem Zwinkern in Flammen aufgehen lassen, wie Fargo schon hautnah bestaunen konnte. Er selbst war kein Ctar'ry; das hatten die regelmäßigen Tests an den Lehranstalten seiner Kindheit bewiesen.
    Als der Mann die Konzentration verlor und das eisgekühlte Getränk über den Schoß seines Kumpels verschüttete, lachte Fargo unweigerlich los. Er genoss die kurze Szene des Aufruhrs, die dem anfänglichen Jubel folgte, und schaute sich weiter um. In einer dunkleren Ecke der Lounge entdeckte er dabei drei andere Menschen, von denen zwei gerade auf den gepolsterten Stühlen Platz nahmen, während sich der Dritte hinter ihnen postierte und mit grimmigem Blick die Besucher im Auge behielt. Einer der beiden sitzenden Männer trug eine schwarze Sonnenbrille, und Fargo fragte sich, ob er damit überhaupt etwas in der verhältnismäßig dunklen Lounge sehen konnte. Aber vielleicht war es ja eine dieser Brillen mit integriertem Hightech-Schnickschnack, wie einem Heads-Up-Display und Nachtsichtmodus, die man für genügend Credits überall zu kaufen bekam. Anstatt sich über dieses Detail den Kopf zu zerbrechen, studierte Fargo die Züge des Menschen. Für einen Eraanier war seine Haut zu hell, füreinen Korymier die Gesichtszüge zu grob und ein Delaarianer war er definitiv nicht. Nach seinem erdbraunen Haar zu urteilen, war er höchstwahrscheinlich Vallarner. Ihm gegenüber saß ein Durchschnittsmensch mittleren Alters mit kurzem gekräuseltem schwarzem Haar und sonnengebräunter Haut. Vermutlich waren er und der hinter ihm stehende Mann iskullanischer Herkunft. Das Einzige, was alle drei Männer gemeinsam hatten, waren die teuer aussehenden Maßanzüge, die sie trugen.
    Nach einer Weile holte der sitzende Iskullaner einen Aktenkoffer aus glänzendem Metall hervor und legte ihn vorsichtig auf den Tisch. Er tippte mit den Fingerspitzen auf den Koffer und sagte etwas zu dem Mann mit der schwarzen Sonnenbrille. Fargo war zu weit entfernt, um es hören zu können, und von den Lippen lesen konnte er auch nicht. Er vermutete jedoch, dass es sich um ein ähnlich legales Geschäft handelte wie jenes, das Dozer gerade abwickelte.
    Auf einen Kommentar des Brillenträgers hin nickte der Iskullaner und öffnete den Aktenkoffer, drehte ihn um hundertachtzig Grad und sagte abermals etwas. Von Fargos Position aus war der Inhalt des Koffers uneinsehbar, und der bebrillte Mann zeigte keinerlei Gefühlsregung, die etwas über diesen hätte verraten können. Stattdessen schloss er den Koffer kommentarlos, zog einen Umschlag aus der Innentasche seines Anzugs und schob ihn über den Tisch. Der Iskullaner nahm ihn zufrieden lächelnd entgegen, nickte dankend, erhob sich und verließ mit seinem Leibwächter die Lounge. Der Mann mit der Sonnenbrille wartete einen Moment länger, bevor auch er sich erhob und seines Weges ging.
    Fargos Blick wanderte von der abgelegenen Sitzecke über die majestätische Fensterfront und verschiedene, buntgemischte Gästegruppen zu einer der Tänzerinnen, die auf einem Podest nahe dem Aussichtsfenster ihrer Arbeit nachging. Sie umschlang die silbern glänzende Stange, die aus dem Zentrum der kleinen Bühne hinaufragte, mit lasziver Geschmeidigkeit, rieb ihre wohlgeformten Schenkel am kalten Metall und wippte mit dem knapp bekleideten Beckenzum Takt der Musik. Ihre Finger strichen sanft über ihre rosigen Lippen, liebkosten den Hals und wanderten zu ihrem von einer zierlichen Spitzenkorsage verhüllten Busen hinab. Dort spielten sie einen Moment auf dem weiß schimmernden Stoff der Halbschalen, ehe sie wie die Hand des Geliebten über den straffen Bauch streichelten und weiter hinabglitten. Ihre tiefgrünen Augen funkelten wie kostbare Juwelen, das lange
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