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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)
Autoren: Constanze Schwarz
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jede noch so winzige Falte in der trockenen lederartigen Haut des Kolosses erkennen, roch seinen stinkenden Atem und spürte, wie ihm ein flaues Gefühl in die Magengegend kroch. Fargo war gewiss kein Schwächling, wie sein drahtiger Körper zeigte, doch gegen die schiere Muskelmasse des Rel-tak hätte er in einer direkten Auseinandersetzung kaum eine Chance. Zu seiner Erleichterung unterbrach der Autopilot die spannungsgeladene Stille, als er mit einem Piepsen mitteilte, dass sie sich ihrem Ziel näherten.
    Dozer wich zurück. »Hoffentlich bist du nüchtern genug, um diesen Job problemlos durchzuziehen.«
    »Was soll bei so 'nem Standardfrachtflug schon großartig schiefgehen?« Fargo wandte sich wieder der Navigationskonsole zu, um die verbleibende Entfernung zur Handelsraumstation Utrorr zu überprüfen.
    »Nichts, wenn du keinen Mist baust.«
    »Ich und Mist bauen?« Fargo grinste selbstsicher. »Ich hab immerhin 'nen Ruf zu verlieren.«
    Die drei inneren Tentakel im runden Gesicht des Rel-tak rieben sachte aneinander, was einer zurückhaltenden Zustimmung gleichkam, soweit Fargo wusste. Zweifellos hatte Dozer davon gehört, dass der Delaarianer seine Aufträge größtenteils erfolgreich und zufriedenstellend zu Ende brachte. Warum sonst sollte er ihn auch anheuern, wenn nicht wegen seiner hohen Erfolgsquote? Allerdings hätte Fargo diesen Jobvermutlich niemals angenommen, wenn er nicht dringend einen Haufen Credits bräuchte, um die notwendigen Wartungsarbeiten an der Whitehound bezahlen und sich anschließend noch einige Ampullen Dusk leisten zu können. Dieser Rel-tak war mit Abstand das gewalttätigste Lebewesen, das er kannte. Und für ihn zu arbeiten, war keine besonders gute Idee, wie Kou'Ta schon den ganzen Flug über jammerte. Doch Fargo brauchte Geld, und Dozer bot genug, um ihn zu überzeugen.
    »Und um sicherzustellen, dass du keinen Mist baust, wirst du mich auf die Station begleiten«, sagte der Rel-tak einen Moment später. »So kann ich dich besser im Auge behalten.« Er stieß ein tiefes, kehliges Geräusch aus, das nach Würgen klang. »Außerdem brauche ich jemanden, der mir den Rücken freihält. Diesen verdammten Andruliten kann man noch weniger trauen als euch Menschen.«
    »Toll«, sagte Fargo ohne jede Begeisterung. »Dabei hatte ich mich schon darauf gefreut, hier in aller Stille zu entspannen , solange du nicht an Bord bist.«
    »Du kannst dich zudröhnen, nachdem der Job erledigt ist!«, donnerte Dozers tiefe Stimme durch das Cockpit. »Schließlich will ich lebend auf Station Taralas ankommen und nicht in einer Sonne verbrennen, nur weil du zu high warst, um einen sauberen Kurs zu programmieren!« Er unterbrach sich und zupfte einen Moment an seinem äußeren rechten Gesichtstentakel. »Und jetzt hör genau zu. Wenn wir uns mit Mizral und seinen Leuten auf Utrorr treffen, wirst du dein Maul halten und nur dann etwas sagen, wenn ich es dir gestatte , verstanden?«
    »Ich bin ja nicht taub.«
    »Bei einer Spezies mit so winzigen Ohren weiß man das nie«, brummte der Rel-tak.
    »Wir können ja nicht alle solche Flatterlappen wie du haben«, murmelte Fargo zu sich selbst. Eine Sekunde später biss er sich auf die Zunge, als er sich daran erinnerte, dass die vier segelartigen Ohren, die unter dem Nackenschild des Riesen hervorragten, bedeutend besser hörten als die eines Menschen. Und wie befürchtet war diese unbedarfte Bemerkung dem Rel-tak keines Wegs entgangen, wie Fargo an den zuckenden Tentakeln erkennen konnte.
    »Wenn du nicht aufpasst, was aus deiner Klappe rauskommt, wird man deine Einzelteile schon bald in Ashj'Pantuhs Fleischsuppe wiederfinden!«, grollte Dozer.
    Fargo unterdrückte das Grinsen, das sich auf diese Drohung hin in sein Gesicht schleichen wollte. Verglichen mit seiner physischen Brutalität wirkte die Wortgewalt des Rel-tak eher wie ein mickriger Grashalm.
    »Hast du eigentlich keine Angst, dass Rurpeg von deinen gelegentlichen Geschäften mit dem Gezeg-Clan Wind bekommen könnte?«, wollte der Delaarianer wissen.
    »Er wird es nie erfahren, solange es ihm kein blasshäutiger Mensch unter die Fühler reibt«, entgegnete Dozer. »Also pass in Zukunft bloß auf, mit wem du redest, wenn du high bist! Ansonsten gibt es bald einen dämlichen Gattach weniger in der Galaxis!«
    »Ich hätte nicht gedacht, dass du so 'ne geringe Meinung von dir hast«, grinste Fargo. Doch dann spürte er mit einem Mal den heißen Atem des Kolosses in seinem Nacken und blickte über die
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