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Die Terranauten TB 05 - Kosmisches Labyrinth

Die Terranauten TB 05 - Kosmisches Labyrinth

Titel: Die Terranauten TB 05 - Kosmisches Labyrinth
Autoren: Andreas Weiler
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wir vorerst sicher. Die Bannschwellen, die du mit deinem Kristall geschaffen hast, sind stark genug, um alle Schergen Djunaths abzuwehren. Wir sind unsichtbar für sie. Und wenn wir uns erholt haben, bringen wir den Sieben Grotten die Botschaft, daß der Prophezeite endlich gekommen ist.«
    David stellte den Becher auf den Tisch und stand auf.
    Ja, dachte er. Ein wenig ausruhen. Viel ist geschehen in den letzten Tagen. Der Schlaf bringt neue Kraft. Und die werde ich brauchen.
    Als er sich im Nebenzimmer auf der Liege ausstreckte, öffnete sich die Tür einen Spalt breit, und Narda schlüpfte zu ihm herein. Er hörte, wie ihr Sandabweiser raschelnd zu Boden fiel, spürte dann die Wärme ihres weichen Körpers an seiner Seite.
    »Jetzt haben wir etwas Zeit«, murmelte Narda.
    »Ja«, sagte David, und Hitze breitete sich in seinen Lenden aus.
    Zwei Tränen wie Perlen glitten über ihre Wangen, als sie sich liebten.

Epilog
    Die Stimme der Geschichtenerzählerin verklang. Lauer Wind strich über die Kuppe des Kinderberges, streichelte Mirhnas weißen Umhang und seufzte dann ins Dorf hinab. Die Tri-Sonne neigte sich dem Horizont entgegen; das leise Summen der bioelektronischen Produktivzisterne war längst verstummt. Menschen und Extrasolare sangen melancholische Melodien. Flammenlose Feuer züngelten auf dem Gemeinschaftsplatz.
    »Es ist eine traurige Geschichte«, sagte ein etwa sechsjähriger Junge leise. Sein Blick war noch verschleiert von den Bildern, die die Umarmerin in seine Gedanken geträufelt hatte.
    »Findest du?« fragte Mirhna sanft. Sie legte den Kopf in den Nacken. »Die Terranauten behaupten, David terGorden sei keine Legende. Und wenn das stimmt, dann ist dies eine wahre Geschichte. Traurig? Nein.« Sie schüttelte den Kopf, und die anderen Kinder erwachten wie aus tiefer Trance. Ein Mädchen gähnte. Es war spät geworden.
    »Im Gegenteil. Es ist eine Geschichte der Hoffnung. Denn sie zeigt, daß man niemals aufgeben darf. Selbst die letzten siebzehn Lauteren Gabenspender gaben nicht auf, als der Schwarze Fürst ihre Heimat mit Unheil überzog. So wie auch vor langer Zeit die Terranauten nicht aufgaben, als die Lage hoffnungslos schien. Es gibt immer einen Weg.«
    »Was ist aus Nayala geworden?« fragte ein Extrasolarer.
    Die Umarmerin lächelte. Sie hatte auf diese Frage gewartet.
    »Nayala fand nach dem Untergang des Ebenenseglers Zuflucht in einem kleinen Suchboot, das direkt in das Zentrum der von Djunath beschworenen Gewalten getrieben wurde. Sie fand nicht den Tod, nein.«
    »Erzähl uns von ihr«, ertönte eine helle Stimme, und die anderen Kinder fielen mit ein. »Ja, erzähl uns von ihr …«
    »Nein, heute nicht mehr. Es ist bereits spät, und eure Eltern erwarten euch in den Bioheimen. Nein, morgen vielleicht.«
    »Und was ist mit den beiden Organseglern geschehen, mit Raknon und Tesslit?«
    »Oh«, machte Mirhna, breitete die Arme und deutete gen Himmel. »Ihr wahres Element ist der Weltraum zwischen den Sternen und Planeten, die Ewige Nacht, die Kälte, das Vakuum. Raknon floh vor dem Grauen Loch, das Cosmodrom Vircho III verschluckte. Er kehrte zurück nach Sarym. Und Tesslit … nun, Tesslit wartete lange auf die Rückkehr von David terGorden. Als er nicht kam, machte er sich auf, verließ Tausendfeuerwelt und tauchte ein in das endlose kalte Meer. Es heißt, viel, viel später habe er David terGorden wiedergefunden.«
    Die Geschichtenerzählerin erhob sich.
    »Kommt jetzt, Kinder. Kehren wir ins Dorf zurück. Die anderen warten schon auf uns.«
    Der etwa sechsjährige Junge zupfte an ihrem Umhang und sah mit großen Augen zu ihr auf.
    »Mirhna?«
    »Ja?«
    »Ist es David gelungen, den Schwarzen Fürsten zu besiegen und das andere Spektrum zu finden?«
    Sie strich ihm mit der Hand durchs Haar. Die anderen Kinder lauschten neugierig.
    »Das ist eine lange Geschichte, und ich kann diese Frage nicht mit wenigen Worten beantworten. Ihr möchtet wissen, was weiter geschah?«
    »Jaaa …«
    Sie nickte. »Gut. Ich werde es euch erzählen. Aber heute abend nicht mehr. Morgen. Morgen, wenn die Tri-Sonne aufgeht. Dann könnt ihr hören, was sich in der Welt der Magie zutrug, als David terGorden den gestohlenen Kristall wiedergefunden hatte und mit seinen Begleitern die Sieben Grotten aufsuchte.«
    Sie machten sich an den Abstieg.
    In dieser Nacht, dachte die Geschichtenerzählerin, werden die Kinder träumen. Von einer Welt, in der das Böse herrschte. Von einer Welt der Magie und Gnome und
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