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Die Terranauten 098 - Duell der Träume

Die Terranauten 098 - Duell der Träume

Titel: Die Terranauten 098 - Duell der Träume
Autoren: Robert Quint
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irgendwie gleich aus. Es gibt nicht viele Unterschiede …
    »Es ist keine Zeit zu verlieren«, fuhr der K-Mann fort. Dann verstummte er, betrachtete den Treiber mit einer mißtrauischen Neugierde, die vor allem von dem Konnex-Kristall auf Davids Stirn genährt wurde.
    Bestürzung verdrängte die Neugierde, als er ihn erkannte.
    Er trat einen Schritt zurück. »Es tut mir leid«, murmelte er. »Man hat uns Ihr Kommen nicht angekündigt. Ich wußte nicht, daß es überhaupt noch einer von Ihnen wagt, den Planeten zu betreten. Sie sind terGorden, nicht wahr?«
    Als er seinen Namen nannte, spürte David einen kurzen, entsetzlichen Moment lang die Kälte eines arktischen Windes, und wie in einer Halluzination sah er das Gesicht eines kleinen, blassen, mageren Mädchens.
    Abrupt verschwand das Trugbild.
    »Ja«, nickte der Treiber wortkarg.
    »Sieht das Treiber-Büro doch noch einen Ausweg?« fragte der K-Mann mit nervöser Stimme. »Ich meine, die Evakuierung läuft, aber es gibt Gerüchte …«
    »Gerüchte?« fragte David.
    »Diese Madonna … Ist sie wirklich so wichtig? Ich meine, wenn man bedenkt, was sie anrichtet. Es gibt Leute, die sagen, man sollte eine Wasserstoffbombe …«
    »Diese Leute wissen nichts«, unterbrach terGorden scharf. »Nichts. Und ganz davon abgesehen – die Bombe würde nur verpuffen.«
    Er strich über sein Haar. Es war heiß von der Sonne und fühlte sich wie dünnes Stroh an. Der Boden unter seinen Füßen knisterte bei jedem Schritt. Auf der Suche nach einem Grashalm scharrte er im Dreck, doch die Emissionen der PSI-Kollapsare hatte die gesamte Vegetation in feinen, kaffeebraunen Staub verwandelt.
    Immerhin noch besser als das, was hinter dem Wall geschieht, dachte terGorden grimmig.
    Die gesamte Pflanzenwelt – mutiert, bastardisiert durch die gestörten Schwingungen der kranken Madonna. PSI-Energie aus dem Weltraum II sickerte in die Kollapsare und entlud sich sporadisch.
    Und der Kollaps-Bereich dehnte sich laufend aus.
    Selbst der Wall blieb davon nicht verschont.
    David räusperte sich.
    »Wir müssen die Madonna bergen«, erklärte er. »Sie ist wichtiger als alles andere. Wir müssen sie bergen und heilen. Nicht nur das Schicksal Valnerons hängt davon ab. Viel, viel mehr steht auf dem Spiel.«
    »Aber wie?« fragte der K-Mann. Er war bleich geworden. »Niemand kann das Kollaps-Gebiet betreten. Kein Normaler, kein Treiber. Ich …«
    »Sie irren sich«, schnitt David dem K-Mann erneut das Wort ab. Er berührte den rotglitzernden Kristall. »Ich werde es versuchen.«
    Der K-Mann blinzelte.
    »Sie werden sterben«, prophezeite er.
    David ging nicht darauf ein.
    »Sie können jetzt gehen«, sagte der Treiber leise. »Sie bringen sich unnötig in Gefahr.«
    Nach kurzem Zögern nickte der K-Mann schließlich. »Ich glaube, Sie haben recht. Viel Glück, Treiber, viel Glück.«
    Er wandte sich ab und stapfte davon, dem Mediziner nach, der mit der verletzten Frau inzwischen einen der zurückgebliebenen Transporter erreicht hatte.
    An der Front des Fahrzeugs prangte das Symbol des Katastrophendienstes – die untergehende Sonne.
    David straffte sich und schritt langsam dem Wall entgegen.
    Telepathisch nahm er Kontakt mit den Treibern an Bord des Organseglers auf, der Valneron in einem weiten Sicherheitsabstand umkreiste.
    David? Der psionische Impuls drückte Erleichterung aus. Offenbar hatte Llewellyn 709 bereits das Schlimmste befürchtet. Wie sieht es aus, David?
    Die Gefahr verschärft sich, erwiderte terGorden telepathisch. Ich glaube nicht, daß der Wall noch lange hält. Wenn ich versage, bleibt nur noch die Evakuierung des Planeten.
    Die bronzene Hecke überragte ihn und verbarg den Blick auf die Sonne. Im Schatten war es angenehm kühl.
    Du willst es also tatsächlich wagen? Der Riemenmann klang nur wenig überrascht. Trotz des Risikos?
    Unwillkürlich lachte terGorden auf.
    Risiko? wiederholte er. Du weißt doch, was es für die gesamte Milchstraße bedeutet, wenn wir die Madonna nicht retten können. Uns bleibt keine andere Wahl.
    Für einen Moment herrschte Schweigen.
    In Ordnung, telepathierte Llewellyn dann. Wir halten uns bereit. Ruf uns, wenn du Hilfe brauchst …
    Natürlich, entgegnete der Treiber.
    Das telepathische Gespräch erstarb.
    David näherte sich mit festen Schritten der dichten, hohen Hecke, und er unterdrückte die Furcht, die ihm den Schweiß auf die Stirn trieb.
    Er horchte.
    Es war ein helles, singendes Geräusch, das sowohl akustisch, als auch mental
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