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Die Terranauten 098 - Duell der Träume

Die Terranauten 098 - Duell der Träume

Titel: Die Terranauten 098 - Duell der Träume
Autoren: Robert Quint
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andere Lösung geben. Ich bin wichtiger als die Madonna. Die Menschheit braucht mich. Wir werden einen Ausweg finden. Irgendwie. Ich darf nicht sterben. Unter keinen Umständen …
    Einen letzten Blick warf er noch auf die Höhle, auf den sicheren Tod, und dann schaltete er das MHD-Triebwerk auf volle Kraft und stieg mit stetig wachsender Geschwindigkeit hinauf in den Himmel von Cubus II.
    Er sah die Front des Energieturms.
    Der Sturm hatte das Plateau fast erreicht. Die Raupe war verschwunden, von den superphysikalischen Gewalten verschluckt.
    Als er hoch oben am Himmel den Ringo ortete und ihn zu sich rief, wälzte sich der Energiesturm bereits in das Tal.
    Niemand konnte jetzt noch die Parakletische Madonna bergen.
    Was in der Doppelgalaxis Codecyn geschehen war, würde sich in der Milchstraße wiederholen.
    Aber, dachte Valdec grimmig und steuerte den heranschießenden Ringo an, wir werden einen Ausweg finden. Ganz gewiß.
     
    *
     
    Weiß
    Benommen fuhr sich David terGorden durch das Haar und streifte dabei unabsichtlich den Konnex-Kristall.
    Irgend etwas stimmt nicht, dachte er. Irgend etwas …
    »Diese verdammten Erschütterungen«, knurrte der K-Mann und riß terGorden aus seinen Überlegungen.
    Mit einem gemurmelten Fluch trat der hagere Mann in der Montur des Katastrophendienstes den Zelluloseblock zur Seite und gesellte sich zu dem Mediziner, der gebückt über einer jungen Frau stand.
    Die Kleidung der Frau war rot, und zuerst dachte David, es sei Blut, aber es war wirklich nur die Farbe des Stoffes.
    Die Erschütterungen …
    Sie hatten in den letzten Tagen an Zahl und Stärke bedrohlich zugenommen, und niemand wußte, wie lange noch der Wall diesen Gewalten standhalten konnte.
    Der K-Mann befingerte nervös seinen Laser. Der K-Mann war ein normaler Mensch; kein Treiber. David war der einzig psionisch Begabte auf diesem Planeten, dessen Sonne sich anschickte hinauszutreiben in den Abgrund zwischen den Galaxien.
    Er sah sich um.
    In weniger als hundert Metern Entfernung wölbte sich der Wall in die Höhe und wand sich wie ein Wurm durch das flache Land. Er war endlos. Er teilte den Kontinent.
    Er war so hoch, daß terGorden den Kopf in den Nacken legen mußte, um seine dornenbesetzte Spitze auszumachen. Der Wall bestand aus einheimischen Heckenpflanzen, die von den Kosmischen Sporen genetisch umprogrammiert worden waren.
    Aber wer weiß, ob das genügt? dachte terGorden düster. Alles spricht dagegen.
    Die Männer und Frauen des Katastrophendienstes, die sich in der Umgebung des bedrohten Gebietes aufhielten, zogen sich hastig zu den wartenden Transportfahrzeugen zurück.
    Die ersten Transporter lösten sich bereits aus dem Pulk und rollten in Richtung zweite Verteidigungslinie; eine Hecke wie der Wall, nur niedriger, deren Wachstum man mit bloßem Auge verfolgen konnte.
    Sollte es zu einem Durchbruch kommen, würde die zweite Verteidigungslinie die PSI-Kollapsare stoppen.
    Zumindest vorübergehend.
    »In Ordnung«, nickte der K-Mann und gab dem Mediziner einen auffordernden Wink. »Schaffen Sie sie fort. Rasch.«
    Der Mediziner rieb nervös seinen Nacken. »Sie hat sich bei ihrem Sturz einige Rippen gebrochen«, wandte er ein. »Es ist besser, wenn wir die Ankunft der Ambulanz ab …«
    »Schaffen Sie sie fort«, fauchte der K-Mann.
    David terGorden achtete nicht mehr auf den Disput.
    Er legte die Stirn in Falten und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Wall zu. Ihm war seltsam stickig zumute, und er lockerte den Kragen seiner Montur, aber die Beklemmung blieb.
    Sie war psionischer Natur.
    Die subpsionischen Schwingungen der Parakletischen Madonna, die irgendwo jenseits des Walls inmitten der Raserei der PSI-Kollapsare ruhte, brandeten unaufhörlich gegen seinen mentalen Abwehrblock.
    Allein der Konnex-Kristall schützte ihn davor, verrückt zu werden – wie jene Treiber, die sich während des PSI-Kollapses in der Hauptstadt Valnerons aufgehalten hatten, nur zweihundert Kilometer östlich des Walls.
    Überdeutlich nahm David die furunkelähnlichen Verdickungen wahr, die ganze Sektionen der genetisch veränderten Hecke befallen hatten.
    Die kranken, gestörten Sub-PSI-Vibrationen der Madonna griffen sogar das Genprogramm der Kosmischen Sporen an. David fühlte sich schwach. Hilflos.
    »Sie gehen besser ebenfalls«, sagte der K-Mann in sein Ohr.
    terGorden fuhr zusammen, drehte sich hastig herum und blickte in das verkniffene, besorgte Gesicht des Mannes.
    Merkwürdig, durchfuhr es ihn. Sie sehen alle
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