Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 098 - Duell der Träume

Die Terranauten 098 - Duell der Träume

Titel: Die Terranauten 098 - Duell der Träume
Autoren: Robert Quint
Vom Netzwerk:
lange nicht unser Ende.«
    Chelskij wischte mit einem bestickten Seidentuch über seine schweißfeuchte Stirn.
    »Aber es ist aus«, stieß er hervor. Seine Stimme klang schrill und verriet Angst. »Begreifen Sie nicht, Herr? Es ist aus. Wir werden uns in … in Insekten verwandeln. Wir werden unsere menschliche Gestalt behalten, aber unsere Persönlichkeit verlieren.
    Die Daten von Shondyke sind eindeutig.
    Wir wissen alle, was aus Codecyn geworden ist. Und die Milchstraße wird nun ein gleiches Schicksal erleiden.«
    Chelskij transpirierte heftiger.
    »Es ist hoffnungslos«, klagte er. »Wir sind schon so gut wie tot.«
    Valdec lachte verärgert auf.
    »Sie sind ein Narr, Chelskij«, fuhr er den fetten Mann an. »Sie denken nicht. Gut, bald wird in der Milchstraße kein Leben in unserem Sinne mehr möglich sein, aber es gibt noch andere Galaxien.«
    Plötzlich blitzte es in Frosts Augen auf.
    »Ich glaube«, murmelte er langsam, »ich glaube, ich weiß, worauf Sie hinauswollen.«
    »Exodus«, nickte Valdec. »Die größten Kaiserkraftschiffe können so umgerüstet werden, daß sie in einer vertretbaren Zeitspanne eine andere Galaxis erreichen. Wir werden die genetisch wertvollsten Menschen heraussuchen und evakuieren.
    Der Zentralcomputer wird uns die Auswahl erleichtern.
    Der gesunde Kern der Rasse bleibt erhalten. Es gibt Myriaden bewohnbare Planeten. Einen davon – in irgendeiner der nächsten Galaxien – werden wir besiedeln.
    Die Rasse Mensch überlebt, auch wenn Einzelwesen sterben.
    Irgendwann in ferner Zukunft, in einer fernen Milchstraße, wird es ein Drittes Imperium der Menschheit geben.
    Die Besten, Tüchtigsten und Intelligentesten der menschlichen Rasse werden es errichten. Sie und ihre Nachkommen werden meine Arbeit fortsetzen und die Sterne beherrschen.
    Wir werden leben.
    Wir werden die Milchstraße rechtzeitig verlassen, ehe das Fehlen der Parakletischen Madonna sich negativ bemerkbar macht.
    Wir werden leben.«
    Er sah Frost und Yazmin und Glaucen an.
    »Wir haben viel Arbeit und wenig Zeit«, fuhr er fort. »Beginnen wir sofort mit den Vorbereitungen. Und um es mit historischen Worten zu sagen: Wir haben zwar eine Schlacht verloren, aber wir werden den Krieg gewinnen.«
    Frost lächelte.
    »Sie haben recht, Herr«, stimmte er zu. »Wir dürfen nicht resignieren.«
    Yazmin und Chelskij sagten nichts, doch ihren Blicken war zu entnehmen, daß sie sich Frosts Bemerkung anschlossen.
    Allmählich entspannte sich der Lordkaiser.
    Es ist nur ein Rückschlag, dachte er. Was bedeutet schon eine Milchstraße? Was bedeutet schon das Leben dumpfer Kreaturen, die nicht gewöhnt sind, in kosmischen Dimensionen zu denken?
    Ich kenne meine Bestimmung. Ich weiß, daß ich von der Vorsehung auserwählt bin, die Menschen zur herrschenden Rasse des gesamten Universums zu machen. Wir haben bereits das Erbe der Entitäten angetreten. Wir werden auch den ganzen weiten Kosmos erben.
    Dort draußen, dachte der Lordkaiser, dort draußen gibt es hundert Milliarden Milchstraßen wie diese.
    Es wird lange dauern.
    Äonen vielleicht.
    Doch am Ende unseres Weges steht der Sieg.
    Ein Schauer durchlief Valdec.
    Ja, durchfuhr es ihn, ich werde mich clonen lassen. Unsere Gen-Technologie ist weit genug fortgeschritten, um in den Brutkammern einen zweiten Max von Valdec zu züchten. Einen dritten, vierten, Hunderte, Tausende …
    Wenn ich sterbe, wird mein anderes Selbst an meine Stelle treten, und dieser Valdec wird vollkommen mit mir identisch sein.
    Der Tod ist keine Gefahr mehr für mich …
    Hinter ihm räusperte sich Zarkophin. »Es ist kein Problem«, sagte der Baumeister, »die Werften dementsprechend umzurüsten. Wir werden die größten Schlachtschiffe mit Zusatztriebwerken ausrüsten. Binnen eines Jahres müßte es geschafft sein. Und dann …«
    Und dann, setzte der Lordkaiser in Gedanken Zarkophins Worte fort, dann verlassen die Auserwählten diese Milchstraße, über der schon die Schatten des Todes lasten.
    Er hob den Kopf.
    Verwirrt blinzelte er.
    Valdec starrte Zarkophin an. Täuschte er sich, oder …?
    Ja, tatsächlich. Der Baumeister wirkte plötzlich auf eine absonderliche Weise diffus, wie ein schlecht ausgesteuertes Holo-Bild, das zu verlöschen drohte.
    Und auch Frost, Yazmin, Chelskij … Schemen. Unscharfe Schatten, durch deren Körper die Rückwand des Büros schimmerte.
    »Was ist das?« stieß der Lordkaiser heiser hervor. »Frost, was hat das zu bedeuten?«
    Frost sagte nichts. Seine Augen waren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher