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Die Terranauten 086 - Die Gehetzte von Terra

Die Terranauten 086 - Die Gehetzte von Terra

Titel: Die Terranauten 086 - Die Gehetzte von Terra
Autoren: Robert Quint
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zerplatzte. Die Druckluftpatrone wirbelte das Betäubungsgas in Sekundenschnelle durch den Raum.
    Lea ignorierte die Frauen, die ächzend zu Boden sanken.
    Der Mikrobencomputer griff in ihren Körperhaushalt ein und neutralisierte die betäubenden Komponenten des Gases, das die Queen eingeatmet hatte.
    Die rechte Tür war jetzt dicht vor ihr.
    Notstrom in zwanzig Sekunden aktiv, wurde Lea von dem Computer informiert.
    Mißmut glomm in ihren Augen. Warum verhinderte das Stadtrechenzentrum nicht den Einsatz des Notstromgenerators?
    Der Mikrobencomputer beantwortete die Frage prompt. Zugriff abgeblockt. Der zweite Feind …
    Lea klebte rasch, mit routinierten Bewegungen, die Punktschmelzladung an die glatte Türfläche und zog mit einem Ruck die schützende Folie von dem Plastiksprengstoff. Das Tageslicht führte zu chemischen Reaktionen.
    Die Sprengladung detonierte.
    Die Tür wurde zerrissen und der Explosionsdruck fauchte in den dahinterliegenden Raum.
    Ein Schreibtisch. Monitore. Terminals. Leichtmetallschränke, in denen Speicherpatronen gelagert waren. Ein Mann in blauer Uniform, der jetzt von den blinden Bildschirmen aufsah.
    Lea betäubte ihn und rannte weiter.
    Die nächste Tür stand offen.
    Vorsicht! schrie der Mikrobencomputer in ihr. Mordabsicht.
    Lea ließ sich fallen. Flammen schienen plötzlich in ihrem Bewußtsein zu flackern.
    PSI-Angriff. Der Schatten, der sich hier in der SD-Station eine Tarnexistenz aufgebaut hatte, ließ die Maske fallen und attackierte Lea mit seinen psionischen Kräften.
    Der mit einem Potentialverstärker gekoppelte Mikrobencomputer wehrte den PSI-Angriff mühelos ab. Die imaginären Flammen erloschen.
    Aus dem angrenzenden Zimmer erklang ein erstickter Schrei.
    Die Killer-Queen richtete sich flink wieder auf und huschte zur Türöffnung.
    Der Schatten trug die blaue Uniform des V/O-Sicherheitsdienstes. Der Schatten war eine Frau mittleren Alters. Das müde Gesicht war jetzt schmerzverzerrt und die Agentin Chan de Nouilles preßte beide Hände gegen ihren Kopf.
    Lea lähmte sie mit dem Stunner.
    Ihr Mißmut wuchs.
    Jetzt war der zweite Schatten gewarnt. Ihn zu überwältigen würde schwieriger werden.
    Nicht versagen, plapperte der Mikrobencomputer. Nicht verzagen. Tief unter dir. Vertikal zwanzig Meter. Und vierzehn Meter südlich. Der Feind. Er ortet.
    Stimmen klangen auf.
    Scharfe Kommandos.
    Lea wirbelte herum und stürmte zu der Nottreppe, die hinunter in die Kellerräume führte.
    »Stehenbleiben«, brüllte jemand.
    Der Mikrobencomputer hatte den Angreifer bereits entdeckt und handelte nach dem Notfallprogramm. Ohne Leas bewußtes Zutun bewegte sich ihre Hand mit dem Stunner und richtete die Waffe schräg nach hinten.
    Alles in Bruchteilen von Sekunden.
    Ein dumpfes Poltern, als der Stunner knisterte.
    Der Mikrobencomputer gab Lea die Herrschaft über ihren Arm zurück. Die Killer-Queen verschwendete keinen Gedanken an den Zwischenfall.
    Kurz bevor sie den Zugang zu der Nottreppe erreichte, wurde die Dämmerung in dem kahlen Korridor zerrissen. Wie winzige Novae flammten die Leuchtplatten an der Decke auf. Niederfrequente Summtöne vibrierten durch die Mauern.
    Alarm!
    Die Sicherheitssysteme der SD-Station wurden von dem Notstromgenerator mit Energie versorgt.
    Rumpelnd verriegelte sich die Tür und versperrte den Eingang zur Nottreppe.
    In einem verborgenen Lautsprecher knackte es.
    »Ergeben Sie sich«, plärrte eine aufgeregte Stimme. »Sie haben keine Chance.«
    Wieder ein Rumpeln.
    Der Korridor hatte sich in eine Falle verwandelt.
    Die Queen Lea zeigte keine Nervosität. Sie tippte gegen die Sensorpunkte ihres Communers und strahlte den vorbereiteten Impuls ab, der die bereitstehenden Teams der Kaiser-Garden herbeirufen würde.
    Wieder brachte sie eine Punktschmelzladung an.
    Wertvolle Sekunden vergingen, dann der Donner einer Explosion. Stahlplastsplitter übersäten die schmalen Stufen der Leichtmetalltreppe, die spiralförmig in die Tiefen der Kellerräume führte.
    Die Luft roch verbrannt.
    Der Feind ist bereit, sagte der Mikrobencomputer. Der Feind … er schweigt.
    Vorsichtig stieg Lea in die Tiefe. Das Summen des Alarms wurde leiser.
    Der Feind schweigt? dachte sie. Hat der Schatten seinen Sarym-Projektor eingeschaltet? Glaubt er, daß ein Clon ihm auf den Fersen ist?
    Lea kräuselte die Lippen.
    Sie verspürte Jagdfieber und sie genoß den Abstieg in die stille, dämmrige Tiefe. Der Kampf mit dem ersten Schatten war zu leicht, zu glatt gewesen.
    Ein Sieg,
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