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Die Terranauten 086 - Die Gehetzte von Terra

Die Terranauten 086 - Die Gehetzte von Terra

Titel: Die Terranauten 086 - Die Gehetzte von Terra
Autoren: Robert Quint
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Hintergrund wartenden Relax. Es mochten etwa dreißig bis vierzig Personen sein.
    »Vermutlich«, murmelte sie. »Wenn nicht, machen wir in den Toten Räumen weiter.«
    Zwei Gleiter setzten in einiger Entfernung auf der Rasenfläche zur Landung an. Wie Bänder aus Licht umspielten die Magnetringe die diskusförmigen Flugkörper.
    Osiris 84 machte grußlos kehrt und näherte sich mit raschen Schritten einem silberfarbenen Projektil. Der Pilot des VIP-Gleiters schaltete die Maschinen ein.
    Das Brummen wurde von den hohen Fassaden der Wohntürme zurückgeworfen. Es klang wie die Klagelaute eines verwundeten Riesen.
    »Und nun«, wandte sich die Queen Janitt an Torstein, »verraten Sie mir alles über den organisatorischen Aufbau des Kommandos Brak Shakram und Ihre Kontakte zur F.F.D.E.«
     
    *
     
    Die Jäger
    Die Queen Lea war groß und kräftig, ohne plump zu sein. Sie bewegte sich mit geschmeidiger Eleganz, mit lautlosen Katzenschritten, und ihre hellblauen Augen waren wachsam wie Kameraobjektive.
    Lea trug das Haar kurzgeschnitten, und die asketische Frisur unterstrich noch die harten Linien, die sich in ihr gebräuntes Gesicht gegraben hatten.
    Die Queen war nicht häßlich, aber ihre Schönheit war die exotische Schönheit einer Viper. Ihre Zärtlichkeit die eines schmerzlosen Giftes und ihr Lächeln wie der nukleare Flammenblitz, der der heißen, giftigen Druckwelle der Atomexplosion vorauseilt.
    Lea war eine Killer-Queen.
    Ihre einzige Aufgabe war es, Graue zu töten.
    Dafür war sie ausgebildet.
    Töten ist sündig, töten macht mündig, tu’s nicht, tu’s nicht …
    Der Mikrobencomputer in ihrem Kleinhirn plapperte seit mehreren Stunden in ihren Gedanken.
    Lea kümmerte sich nicht darum. Die innere Stimme war ihr vertraut. Sie lenkte sie nicht ab.
    Am Horizont schwebte die dunkle Riesenzigarre eines Containers nach unten, Stojska Interstellar entgegen. Kaiser-Graue bewachten die Verladebunker und die computerisierten Verteilernetze entlang des Hafens.
    Auch hier auf den Flüssigkristallstraßen von Kosmograd patrouillierten Kaiser-Graue in Vierer- oder Sechsergruppen.
    Die wenigen Passanten senkten die Köpfe oder wichen ihnen aus, wenn sie ihnen begegneten.
    Die Furcht breitete sich fast fühlbar über der großen Stadt aus.
    Lea wechselte die Transportspur und wurde langsam zum Straßenrand getragen.
    Gefahr ist da, sagte der Mikrobencomputer aufgeregt. Menschen mit Waffen, mechanisch und geistig. Frauen, die niemandem trauen. Zwei, noch frei.
    Die Queen Lea verzog keine Miene.
    Aufmerksam betrachtete sie die glatte, schmucklose Fassade des zwanzigstöckigen Protopgebäudes. In den beiden unteren Etagen waren die Büros der lokalen Ordnungsbehörde untergebracht.
    Lea erinnerte sich, daß die hiesigen Sicherheitskräfte bis vor kurzem noch von V/O-Kulturaimport besoldet worden waren. Aber V/O existierte nicht mehr.
    Jetzt gab es nur noch Kaiser.
    Neben dem Eingang stand ein SD-Beamter. Ein Stunner steckte in dem Halfter seines breiten Plastikgürtels.
    Fotozellen, meldete der Mikrobencomputer. Automatische Verriegelung. Videoüberwachung. Alarmanlagen.
    Die Queen Lea spannte sich.
    Unauffällig schob sie die rechte Hand in ihre Umhängetasche und dachte konzentriert: Lahmlegen!
    Der Mikrobencomputer reagierte sofort. Über die Funkantenne, die in Leas Schädeldecke eingebaut war, nahm er Kontakt mit dem Stadtrechenzentrum auf.
    Sekunden später erlosch die Leuchtscheibe mit dem funkelnden Emblem des SD-Dienstes.
    Irritiert fuhr der SD-Beamte herum.
    Die Queen begann zu laufen. Ein Stunner blitzte in ihrer Hand. Die Waffe knisterte. Der Beamte brach zusammen. Verwundert drehten sich einige Passanten herum und wurden bald von den Flüssigkristallstraßen davongetragen.
    Das Portal war geöffnet.
    Lea stürmte in das Innere. Die Fotozellen meldeten ihr Eindringen nicht. Keine der Videokameras übertrug ihr Bild. Die Alarmanlagen schwiegen.
    Das Stadtrechenzentrum hatte die Energieversorgung des Gebäudes blockiert.
    Zwölfeinhalb Meter Nordwest, plapperte der Mikrobencomputer, dessen PSI-Detektor nach allen Seiten hin lauschte. Nur eine der Feinde.
    Vor Lea lag ein nüchterner Raum.
    Weiße Wände. Vier Terminals, an denen Frauen saßen. Im Hintergrund die Umrisse zweier Türen.
    »He!« Eine der SD-Beamtinnen sprang auf.
    Ehe sie einen Schritt machen konnte, wurde sie von dem Stunnerstrahl getroffen und brach zusammen.
    Die anderen Frauen griffen nach ihren Waffen.
    Aus Leas Tasche fiel eine Gaskapsel und
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