Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 086 - Die Gehetzte von Terra

Die Terranauten 086 - Die Gehetzte von Terra

Titel: Die Terranauten 086 - Die Gehetzte von Terra
Autoren: Robert Quint
Vom Netzwerk:
Fluoreszenzlicht.
    »Kommen Sie«, brummte Kardelein.
    Die Luftpolster verschwanden, und Lea betrat den Gang. Der Stunner in ihrer Hand war entsichert. Sie blickte sich um, mit scharfen Augen, wachem Verstand, und sie lauschte.
    Alles leer.
    Kardelein stapfte vor ihr durch den Korridor. Er schritt schnell aus, aber Lea hatte keine Mühe ihm zu folgen.
    Das Fluoreszenzlicht schuf eine gespenstische Atmosphäre.
    Hinzu kam das beständige, hintergründige Rauschen.
    Es schläferte ein.
    Halt dich bereit! wisperte der Mikrobencomputer.
    Seine aufmunternden Impulse lösten einen Adrenalinstoß aus. Seine Manipulationen vergrößerten ihre Sensibilität.
    Das Rauschen war für Lea nun so laut wie das Brausen eines Wasserfalls.
    Fast körperlich spürte sie Kardeleins wachsende Unruhe.
    Minuten verstrichen.
    Schließlich blieb Kardelein vor einer Wartungsklappe stehen.
    »Hier«, murmelte er. »Wir müssen den Schacht hinunterklettern. Zwanzig Meter tiefer befindet sich ein Zugang zu dem Kontrollraum.«
    »Lucci und Chan de Nouille befinden sich noch immer in diesem Raum?« fragte Lea.
    »Ja«, nickte Kardelein. »Ich habe dafür gesorgt, daß er von den Computern überwacht wird. Eine versteckte Kamera, ein paar Mikrofone. Sie können später die Aufnahmen ihres Gesprächs haben.«
    »Gut.«
    Lea war zufrieden.
    »Öffnen Sie. Worauf warten Sie noch?«
    Hastig kam Kardelein dem schroffen Befehl nach.
    »Ich werde zuerst den Raum betreten und die beiden ablenken«, schlug er vor. »Dann haben Sie leichtes Spiel.«
    »Sie vertrauen Ihnen?«
    Lea konnte nicht verhindern, daß ihre Stimme zynisch klang.
    Der Treiber registrierte es. Finster entgegnete er: »Ja, sie vertrauen mir. Ihnen blieb auch keine andere Wahl.«
    Dann verschwand er durch die Öffnung.
    Lea zögerte nicht und stieg ihm nach. Es fiel ihr nicht schwer, sich an den Sprossen in die Tiefe hinunterzuhangeln.
    Sie besaß einen trainierten Körper, und die Unterstützung des Mikrobencomputers ermöglichte ihr, trotz des Halbdunkels, das im Schacht herrschte, klar und deutlich zu sehen.
    Die Queen hörte Kardelein angestrengt schnaufen.
    Dann ein Scharren und das Zwielicht wurde heller. Rötlichgelb schimmerte es durch die Öffnung, die Kardelein geschaffen hatte.
    Noch einmal blickte er zu ihr hinauf.
    Lea nickte stumm, und der Treiber schob sich durch die Luke.
    Die Queen lauschte.
    Stimmen. Zuerst der dunkle Baß Kardeleins. Dann eine zweite männliche Stimme, die selbstbewußt und energisch klang.
    Manuel Lucci.
    Und dann …
    Lea schauderte.
    Weiblich, weich, obwohl kalt wie Eis, wenn es notwendig wurde, nüchtern und schmeichlerisch zugleich die Stimme einer Frau.
    Chan de Nouille, plapperte der Mikrobencomputer. Kardelein hatte recht. Er ist nicht schlecht.
    Lea kletterte vorsichtig und lautlos weiter.
    Sie äugte verstohlen durch die Öffnung und erblickte Kardeleins breiten Rücken und den Scheitel eines feuerroten Haarschopfes. Daneben, nur undeutlich in dem bleichen Licht erkennbar, eine weitere Gestalt.
    Jetzt! dachte die Queen Lea.
    Der Mikrobencomputer übernahm.
    Leas Körperprozesse beschleunigten sich. Sie sah und roch und hörte besser, und sie war so schnell, daß ihre Bewegungen verschwammen.
    Mit einem Satz war sie durch die Öffnung, rollte ab und war schon auf den Beinen, ehe Kardelein sich umdrehen konnte.
    Der Treiber schrie entsetzt auf und warf sich zur Seite.
    Lea starrte in das verwitterte, braungebrannte Gesicht Manuel Luccis.
    Der Rebell griff nach seinem Stunner, doch ehe seine Hand den Kolben berührt hatte, glitt Leas Waffe hoch.
    Sie drückte ab.
    Ein Knistern, und Lucci kippte steif vornüber.
    Ein brutaler Schlag traf Lea in die Rippen. Trotz ihres Schutzanzuges war der Schmerz so intensiv, daß sie unwillkürlich aufstöhnte.
    Automatisch blockierte der Mikrobencomputer die Nerven, die für die Schmerzübertragung verantwortlich waren.
    Gleichzeitig übernahm er die Kontrolle über Leas Körper. Die Queen wurde zum Beobachter.
    Ein weiterer Schlag.
    Blitzschnell sorgte der Mikrobencomputer dafür, daß Lea sich duckte und wich so dem Hieb aus.
    Chan de Nouille taumelte und erhielt einen Fußtritt, der sie zu Boden warf. Wie eine Katze sprang die Große Graue wieder auf.
    Lea schoß.
    Der Stunner knisterte, aber Chan hatte bereits ihre Position gewechselt und warf sich mit einem mächtigen Satz auf die Killer-Queen.
    Schlanke, gepflegte Hände legten sich wie eine Klammer um Leas Hals.
    Sie bekam keine Luft mehr. Der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher