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Die Terranauten 086 - Die Gehetzte von Terra

Die Terranauten 086 - Die Gehetzte von Terra

Titel: Die Terranauten 086 - Die Gehetzte von Terra
Autoren: Robert Quint
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nach.
    Die Queen Lea löste ihre Augen von dem Bildschirm des Scanners, und die Gebäude wurden zu winzigen Flecken in der Ferne.
    Der Gleiter, war hinter einem Hügel niedergegangen, dicht in der Nähe der Schweberstraße, die die Kooperative mit der Stadt und den nahen Silos verband.
    Die Agrar-Kooperative gehörte zu den vor Jahresfrist eingeleiteten Versuchen, die Abhängigkeit von den Nahrungsmitteleinfuhren zu verringern.
    Lea drehte den Kopf und sah die Queen Can an.
    Can war pummelig und knopfäugig und ihr Gesichtsausdruck wirkte seltsam abwesend.
    Eine Täuschung, wie Lea wußte. Die Queen Can war eine scharfe Beobachterin und eine tüchtige Führungskraft.
    Die Sonne ist hell, das Licht so grell, schwatzte der Mikrobencomputer in ihren Gedanken. Ganz wie auf Lancia, dem fernen Lancia …
    Die Queen Lea bemühte sich, nicht auf das Geplapper zu achten.
    Can räusperte sich.
    »Die Kooperative ist umstellt«, berichtete die Kaiser-Gardistin. »Nach unseren Messungen halten sich innerhalb des Sperrgebietes fünfundsechzig Personen auf. Neunzehn von ihnen tragen nach den Feststellungen des Clons Thor 51 Sarym-Schirme. Also Schatten.«
    Lea nickte nachdenklich.
    Sie hatte die Agentin der Grauen Garden von Edinburgh bis hierher in das Autonome Gebiet von Kilimandscharo-Stadt verfolgt.
    Bis der Schatten Zuflucht suchte in der Kooperative.
    Eine weitere Masche des Konspirativen Netzes. Und wie es schien einer der größten und wichtigsten Stützpunkte von Chan de Nouilles Agenten.
    »Bei den übrigen Personen«, fuhr die Queen Can sachlich fort, »handelt es sich vermutlich um Rebellen von der F.F.D.E. Genaue Informationen liegen allerdings nicht vor, da Thor 51 äußerst vorsichtig seine PSI-Kräfte einsetzen mußte, um die Schatten nicht zu warnen.«
    Rebellen, dachte Lea. Natürlich. Seit dem Einmarsch einer Legion Kaiser-Gardisten in das einstige Autonome Gebiet und der Zerschlagung der F.F.D.E.-Verwaltung waren die lokalen Untergrundgruppen mit der Reorganisierung beschäftigt.
    Und offenbar hatten sie Unterstützung bei den Schatten gefunden.
    Ein Hinweis darauf, daß F.F.D.E. und die kleinen Reste der Grauen Garden auf breiter Front zusammenarbeiteten? Oder nur ein lokales Phänomen?
    Das spielt keine Rolle, versicherte der Mikrobencomputer.
    »Sind Sie sicher«, fragte Lea, »daß sich Calinnen dort tatsächlich aufhält?«
    »Die Auswertung der Unterlagen, die wir in der Edinburgher-Masche gefunden haben«, entgegnete Can, »lassen keinen anderen Schluß zu.
    Zudem deutet die Größe des Stützpunktes darauf hin, daß er eine wichtige und vielleicht sogar die wichtigste Rolle im Konspirativen Netz erfüllt.«
    Die Queen lächelte andeutungsweise.
    »Offenbar wähnten sich die Schatten im Schoß der F.F.D.E. sicher. Man ging davon aus, wir würden uns nur um die Rebellen kümmern.«
    Ich rieche sie, murmelte der Mikrobencomputer. Ich höre sie. Grau und versteckt. Arglos.
    Wieder richtete Lea ihre Aufmerksamkeit auf den Scanner-Monitor.
    Die empfindlichen Objektive des Orbitalen Satelliten, über den der Scanner seine Informationen empfing, gaben die Umrisse der Gebäude scharfgestochen wieder.
    Lea drehte an dem Regler.
    Eine der Gestalten schien ihr entgegenzuspringen. Ein junges, blondes Mädchen in grober Arbeitskleidung, das neben einem Elektrischen Gärtner kniete.
    Der Edinburgher Schatten.
    Lea erkannte das Mädchen sofort wieder. Und daß sich die Agentin so offen und sorglos zeigte, bewies, daß sie von ihrer Verfolgung nichts bemerkt hatte.
    Spott erfüllte die Killer-Queen.
    Die Schatten wähnen sich zu sicher, dachte Lea. Ihr alter Nimbus der Unbesiegbarkeit … er verleitet sie zu unvorsichtigem Verhalten.
    Sie runzelte die Stirn.
    Oder war es eine Falle? Calinnen mochte arrogant sein, aber sie war nicht dumm.
    Gewiß nicht.
    Warum aber bewegte sich die aus Edinburgh geflohene Agentin so offen?
    »Sie sind mißtrauisch«, stellte die Queen Can fest.
    Lea nickte.
    »Mit Recht«, fuhr Can fort. »Unsere Taster haben im Fundament des Hauptgebäudes die Streustrahlung einer nuklearen Bombe angemessen. Einer Bombe mit einer Sprengkraft von fast einer Megatonne TNT.«
    Die Killer-Queen sah Can überrascht an. »Die Schatten werden sich also selbst in die Luft sprengen, wenn wir angreifen?«
    »So ist es«, bestätigte Can. »Und uns dazu. Ein weiterer Beweis, daß sich in dieser Masche wichtige Informationen befinden. Informationen über Chan de Nouilles Versteck.«
    »Was schlagen Sie vor?«
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