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Die Terranauten 076 - Krieg der Kasten

Die Terranauten 076 - Krieg der Kasten

Titel: Die Terranauten 076 - Krieg der Kasten
Autoren: Andreas Weiler
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gesamte Kaiserkraft-Flotte der Garden.«
    Der Erbe der Macht schüttelte Chans Hände ab und schwang sich ächzend von der Liege. »Kaiserkraft-Flotte? Ich denke, die Garden stellen wieder auf Graue Treiber um! Wie viele KK-Schiffe sind denn noch im Dienst? Bist du wahnsinnig, Chan? Du kennst doch selbst die Gefahren der Kaiserkraft wie kaum ein anderer Mensch!«
    Chan lächelte böse. »Könntest du im Konzil durchsetzen, das die Garden zwei Drittel ihrer Schiffe stillegen? Ich gebe offen zu, ich kann das nicht. Nicht alleine gegen alle.«
    »Zieh wenigstens die Schiffe aus der Nähe des Bundes ab!«
    »Selbst das kann ich nicht. Jenseits des Bundesgebietes, in Richtung auf den intergalaktischen Leerraum, liegt die Perculion-Basis. Das ist nach dem Verlust von Shondyke unsere wichtigste Welt. Perculion könnte ich nie aufgeben.« Sie schwieg einen Augenblick. »Du hast meine Frage noch nicht beantwortet.«
    »Welche?«
    »Kannst du im Konzil die Abschaffung der KK-Flotte durchsetzen?«
    David sah sie verwirrt an. Was sollte das? Wohl kaum einem Konzilsmitglied hatte man soviel Mißtrauen und Abneigung entgegengebracht wie ihm.
    »David, wenn überhaupt jemand die Menschheit aus dieser Krise herausführen kann, dann du! Hör mir zu …«
     
    *
     
    Konzilstagung in Konferenzschaltung, 24. September 2503, 14.00h Standardzeit
    Lordoberst Ignazius Tyll räusperte sich und blickte auf. Das Geraune der Generalmanags verstummte.
    »Ich erkläre die Konzilssitzung hiermit für eröffnet und stelle gemäß Paragraph 14 Absatz Zwo und Sieben der Geschäftsordnung Beschlußfähigkeit fest.« Er warf einen Blick auf seine Unterlagen. »Erlauben Sie mir vorab die Bekanntgabe einiger bedeutsamer Informationen, bevor wir zum Tagesordnungspunkt Eins ›Neuwahl eines Konzilsvorsitzenden‹ kommen.« Er räusperte sich erneut. Stille. »Ich habe die Meldungen vor einer halben Stunde erhalten. Sehr wahrscheinlich sind Sie noch nicht alle darüber informiert. Meine Damen und Herren, um 13.47h Standardzeit hat ein weltweiter Generalstreik begonnen. Damit einher geht eine allgemeine Unterbrechung der Versorgungseinrichtungen für die Relax. Die Nomans verlassen die Ruinenstädte. Die Nachrichtenverbindungen mit einer Reihe von Bezirken und Regionen sind seit etwa zehn Minuten unterbrochen.« Er sah auf. Sein Gesicht war ernst. »Damit ist das eingetreten, was wir alle zu vermeiden hofften. Sie kennen inzwischen auch die Vermittlungsversuche, die Generalmanag terGorden im Namen des Konzils unternahm. Leider ist es während eines solchen Vermittlungsgespräches zu einem Attentat auf Manuel Lucci und Sarneyke Eloise, die beiden einflußreichsten Vertreter der Aufständischen, gekommen, das seine Bemühungen zunichte machte.«
    Einige Generalmanags blickten David terGorden kurz an.
    »Damit«, sagte Ignazius Tyll leise, »ist der weltweite Aufstand, der Krieg der Kasten, Tatsache.«
    Anlyka terCrupp sprang auf. Sie schwenkte einige Folien in der rechten Hand. Auf den Monitoren der anderen Konzilsmitglieder glühten dreidimensionale Kopien auf.
    »Ich klage den amtierenden Lordoberst der Mitschuld an diesem Aufstand an!« rief sie und sah in die Runde. »Aus diesem Material geht eindeutig hervor, daß Lordoberst Tyll wiederholt Kontakt mit den Aufständischen hatte, ohne vom Konzil dazu autorisiert zu sein und ohne die Generalmanags zu informieren.« Unruhe, Geraune. Verwirrte, empörte Blicke. »Ich klage den amtierenden Lordoberst der konspirativen Zusammenarbeit mit den Rebellen an. Lordoberst Ignazius Tyll hat die Interessen des Konzils auf bedrohliche Weise vernachlässigt. Durch seine illegalen Aktivitäten, so behaupte ich – und dieses Material beweist es –, wurde ein weltweiter Aufstand überhaupt erst möglich.«
    »Lächerlich!« sagte Tyll knapp.
    »Das ist ja unerhört!«
    »Ein Verstoß gegen die Statuten des Konzils.«
    »Ich beantrage eine Untersuchung dieses Vorfalls!« fuhr Anlyka terCrupp fort. »Ich beantrage weiter, den amtierenden Lordoberst Tyll von der Liste der Kandidaten zu streichen.«
    Dem Antrag wurde mit überwältigender Mehrheit entsprochen.
    Chan de Nouille erhob sich. Fast sofort herrschte wieder Stille. Tyll entging nicht, daß Anlyka terCrupp die Stirn runzelte und einige schnelle Worte mit Timian Mira von Export-Kartell wechselte.
    »Ich habe vor fünf Minuten den Einsatzbefehl für alle Legionen der Grauen Garden, die auf der Erde stationiert sind, erteilt«, sagte sie ruhig. »Des weiteren sind die
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