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Herrscher im Weltraum

Herrscher im Weltraum

Titel: Herrscher im Weltraum
Autoren: Edmond Hamilton
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1.
     
    Als John Gordon das erste Mal die Stimme in seinem Innern vernahm, dachte er, er sei nahe daran, verrückt zu werden. Sie kam des Nachts, als er gerade einschlief.
    »Kannst du mich hören, John Gordon?«
    Gordon setzte sich auf, er war plötzlich hellwach.
    Es war etwas Sonderbares und Aufrüttelndes an diesem Ruf gewesen.
    Er vergaß es bis zur nächsten Nacht. Dann kam diese klare innere Stimme wieder.
    »Kannst du mich hören? Wenn du mich hören kannst, versuche meinem Ruf zu antworten!«
    Wieder fuhr Gordon plötzlich aus dem Schlaf empor. Und diesmal war er ein wenig besorgt. Stimmte mit seinem Verstand etwas nicht mehr?
    »Hol’s der Teufel, ich rege mich tatsächlich über solche Kindereien auf!« sagte er zu sich selbst. »Das kommt nur daher, daß ich nervös und ruhelos bin.«
    Ruhelos? Ja, das war er! Er war es die ganze Zeit gewesen, seit der Krieg zu Ende war und er nach New York zurückkehrte.
    Und nun diese seltsame, rufende Stimme! Bedeutete das, daß seine Nervosität über ihn die Oberhand bekam, daß er überschnappte? Er dachte daran, zu einem Psychiater zu gehen, aber dann scheute er davor zurück: Es erschien ihm besser, diese Sache allein durchzukämpfen.
    So wartete also Gordon in der nächsten Nacht mit einer Art Ingrimm auf den Ruf der Stimme und bereitete sich darauf vor, sich selbst zu beweisen, daß es eine Wahnvorstellung war.
    Die rufende Stimme kam aber in dieser Nacht nicht und auch nicht in der nächsten; er nahm an, es sei vorbei.
    In der dritten Nacht aber erklang sie stärker denn je: »John Gordon, hör mir zu! Du hast keine Wahnvorstellungen! Ich bin ein Mann wie du, der mit den Mitteln einer dir unbekannten Technik zu dir spricht.«
    Gordon lag im Halbschlaf, aber die Laute dieser unbekannten Stimme erschienen ihm wunderbar wirklich.
    »Versuche mir zu antworten, John Gordon! Nicht mit Worten, sondern mit Gedanken. Zwischen uns besteht eine Verbindung, du kannst mir antworten, wenn du es versuchst!«
    Wie betäubt sandte Gordon in Gedanken eine Antwort in die Dunkelheit: »Wer bist du?«
    Die Antwort kam schnell und klar: »Ich bin Zarth Am, ein Prinz aus dem Reich der Mittleren Milchstraße. Ich spreche zu dir aus der Zukunft, zweihunderttausend Jahre deiner Zeit voraus«
    Gordon hatte ein Gefühl unbestimmten Entsetzens. Das war doch unmöglich! Und dennoch klang die Stimme so wirklich und deutlich in seinem Ohr.
    Zarth Arn sprach weiter. »Ich versichere dir, du träumst nicht, ich bin so wirklich wie du, auch wenn zweitausend Jahrhunderte zwischen uns liegen.«
    Er fuhr fort: »Die Zeit kann nicht durch irgend etwas Materielles überbrückt werden, aber ein Gedanke ist nichts Materielles. Ein Gedanke kann die Zeit überbrücken. Auch dein eigener Sinn wandert ja jedesmal, wenn du dich an etwas erinnerst, in die Vergangenheit.«
    »Selbst wenn nun alles wahr wäre, warum solltest du mich rufen?« fragte Gordon benommen.
    »In zweihunderttausend Jahren hat sich viel geändert«, erklärte Zarth Arn ihm. »Vor langer Zeit breitete sich das Menschengeschlecht – zu deren erster Ära du gehörst – auf andere Sterne der Milchstraße aus. Da gibt es nun große Sternenkönigreiche, von denen das größte das Königreich der Mittleren Milchstraße ist. Ich bekleide in diesem Königreich eine hohe Stellung und ich bin vor allem anderen ein Wissenschaftler und Wahrheitssucher.
    Seit Jahren habe ich mit einem wissenschaftlichen Mitarbeiter die Vergangenheit durchforscht. Es gelang mir, in Gedanken Jahrhunderte zu überspringen und mich in eine längst vergangene Zeit zu versetzen. Es gelang mir auch, in Verbindung mit den Gedanken von Männern zu kommen, deren Geist mit dem meinen gleichgestimmt ist. Was ist denn der Geist anderes als eine Äußerung elektrischer Energie, die ihren Sitz im Gehirn hat? Durch Einwirkung entsprechender Kräfte kann sie aus einem Gehirn entfernt und ein anders abgestimmtes elektrisches Energiequantum, d. h. ein anderer Geist, an ihre Stelle gesetzt werden. Ich habe Vorrichtungen ersonnen, die es zuwege bringen, meine Seele und nicht nur eine Gedankenbotschaft über die Jahrtausende hinweg in die Vergangenheit zu senden. So kann meine Seele im Körper eines Mannes längst verflossener Zeitalter wohnen, während seine Seele gleichzeitig die Zeiträume überspringt und nun meinen Leib bewohnt. Auf diese Weise habe ich schon in vielen verschiedenen Zeitaltern gelebt und deren Geschichte studiert. Aber noch nie bin ich bisher bis zu deiner Zeit
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