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Die Terranauten 076 - Krieg der Kasten

Die Terranauten 076 - Krieg der Kasten

Titel: Die Terranauten 076 - Krieg der Kasten
Autoren: Andreas Weiler
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besten.«
    »Allerdings.« Er rieb sich stöhnend die Stirn. Schockerschüsse hatten meist die unangenehme Nachwirkung von tagelangen Kopfschmerzen.
    »Das ist aber noch nicht alles«, fuhr die Große Graue fort. Das Lächeln verschwand schlagartig von ihrem Gesicht. »Deine Terranauten-Freunde scheinen durchzudrehen. Vor wenigen Stunden erhielt ich einen Bericht eines Sonderkuriers. Terranauten haben die Finstermann-Basis am Rand des aquanischen Einflußgebietes überfallen und vernichtet. Es sieht so aus, als hätte uns dein Freund Llewellyn zusammen mit diesem Renegaten Pronk den Krieg erklärt.«
    David schüttelte verzweifelt den Kopf. »Die Terranauten haben mit dem Konzil einen Waffenstillstand vereinbart. Vor meinem Abflug von Sarym ist die Zurückhaltung gegenüber den Garden noch einmal ausdrücklich auf einer Konferenz bestätigt worden.«
    »Und jetzt haben die Terranauten den vereinbarten Waffenstillstand gebrochen. Ihr habt gute Strategen auf Aqua und Sarym, das muß ich euch lassen. Unsere Schatten schlafen schließlich nicht. Wir wußten von dem Angriff und waren entsprechend vorbereitet. Aber das hat den Garden nichts genützt.«
    Der ehemalige Terranautenführer konnte es noch immer nicht fassen. »Ist absolut sicher, daß es sich bei den Angreifern um Terranauten gehandelt hat? Können das keine Piraten-Logen im Dienst des Bundes gewesen sein?«
    »Llewellyn 709 ist eine recht markante Erscheinung.«
    »Diese Idioten!«
    »Oh, das würde ich nicht sagen. Bei der derzeitigen miserablen Logistik der Garden und ihrem Personal- und Schiffsmangel können wir uns nicht einmal eine Strafexpedition gegen Aqua oder Sarym leisten. Das wissen die dort Verantwortlichen ganz genau. Und wenn es den Terranauten gelingt, alle Garden-Basen in der Nähe des Bundes der Freien Welten zu liquidieren, hat der Bund mittelfristig nichts mehr zu fürchten.«
    Die Große Graue trat neben David und begann, ihm unaufgefordert den Nacken zu massieren. Er wich im ersten Moment vor ihren Händen zurück. Aber dann ließ er sie gewähren. Ich bin sowieso in ihrer Hand, dachte er in einer Anwandlung von Selbstironie.
    »Was passiert jetzt?« fragte er. »Kommt es zu einer neuen Verfolgung der Treiber und Terranauten? Die kann sich das Konzil kaum leisten.«
    »So ist es. Und das wissen die Terranauten ebenfalls. Noch hat das Konzil nichts von der Finstermann-Geschichte erfahren. Wenn du eine Chance siehst, deine Freunde von weiteren Aktionen dieser Art abzuhalten, könnte ich die Sache erst einmal vergessen.«
    »Es sind nicht mehr meine Freunde. Mit meiner Rückkehr zur Erde habe ich meinen Einfluß auf die Terranauten weitgehend verloren. Ich kann versuchen, mit Llewellyn Kontakt aufzunehmen, aber dabei wird nicht viel herauskommen. Er wird sich von einem Konzilsbeauftragten keine Vorschriften machen lassen. Für ihn bin ich ein Narr oder ein Verräter.«
    »Das sieht böse aus.«
    »Warum räumten die Garden nicht einfach freiwillig die Basen um die Bundes-Sphäre? Dann könnte man Argan Pronk sicher bewegen, die Unterstützung der Terranauten einzustellen. Pronk ist Pragmatiker. Mit ihm kann man verhandeln. Und ohne die materielle Unterstützung des Bundes können die Terranauten nicht mehr lange kämpfen. Zieh die Garden zurück, Chan. Der Bund liegt doch weit außerhalb des Innensektors, auf den das Konzil seine Oberhoheit beschränkt hat. Warum gibt es solche Basen überhaupt noch?«
    Chan versetzte ihm einen leichten Nackenschlag. »Sei nicht naiv, David. Der Bund ist eine potentielle Bedrohung der Erde. Die Aufgabe der Garden ist es, gegen diese Bedrohung gewappnet zu sein. Deshalb ist es nötig, den Bund mit einem Ring von Basen zu umgeben, von denen aus jederzeit gegen seine Zentralwelten vorgegangen werden kann. Diese Anweisung stammt übrigens nicht von mir, sondern von Lordoberst Tyll, der ja wahrhaftig kein Kriegstreiber ist. Militärische Auseinandersetzungen sind ihm schon aus Prinzip zu teuer. Aber wenn er den Bund nicht bewachen ließe, würde er die Sicherheitsinteressen der Erde gefährden. Würdest du an seiner Stelle anders handeln?«
    David grinste. »Ich befinde mich nicht an seiner Stelle, und das hat sicher seine Gründe. Aber die Räumung der besagten Basen würde eine Menge wertvoller Menschenleben und Materialien sparen.«
    Die Große Graue schüttelte den Kopf. »Ich bezweifle, daß die Terranauten sich mit dieser Räumung zufriedengeben würden. Sie wollen die Garden vernichten oder zumindest die
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