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Die Terranauten 076 - Krieg der Kasten

Die Terranauten 076 - Krieg der Kasten

Titel: Die Terranauten 076 - Krieg der Kasten
Autoren: Andreas Weiler
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hinwegflogen, eröffnete irgend jemand in den dunklen Straßenschluchten unter ihnen das Feuer auf den Gleiter. Der lodernde Laserblitz fraß sich in das Metallprotop des rechtsseitigen Stabilisators und ließ ihr Gefährt, abkippen. Sarneyke konnte den Flug nach einigen hundert Metern wieder stabilisieren, ging jedoch tiefer und suchte einen geeigneten Landeplatz.
    »Setzen Sie die Atemmaske auf«, empfahl sie. »Die Atmosphärenfilter sind längst ausgefallen.«
    Draußen schlug ihnen schwüle, Stickige, mit Schadstoffen angereicherte Luft entgegen. David hustete und beeilte sich, der Aufforderung Sarneykes nachzukommen.
    »Es ist besser«, sagte sie, und ihre Stimme war unter der Maske ein nur schwer zu verstehendes Brummen, »wir legen den Rest zu Fuß zurück. Gleiter werden offenbar sofort unter Feuer genommen. Ich kann es ihnen nicht verdenken.«
    Irgendwo im Nordwesten war eine helle Wand aus züngelnden Flammen. Die hochaufragenden Wohnsilos waren dagegen wie dunkle Gerippe eines ausgeweideten Riesen.
    Nach fünf Minuten stießen sie auf die ersten Toten. Sie lagen hinter einer Barrikade aus Müll und zwei umgeworfenen Bodengleitern, die bereits vor Stunden ausgebrannt waren und die Leichen gegart hatten. Sie stiegen darüber hinweg. Stille. Bis auf das Fauchen ferner Lasergeschütze und das vereinzelte Knattern automatischer Projektilwaffen. Sie kamen an geplünderten Verteilungsstationen vorbei, an Automaten-Supermärkten, die nur noch rauchende Ruinen waren.
    »Die Plünderungen«, sagte Sarneyke leise, »haben bereits begonnen. Und dies ist nur der Anfang. Es wird schlimmer werden. Viel schlimmer. Kilimandscharo wird sterben. Und damit mehr als zwei Millionen Menschen.«
    »Ich werde dafür sorgen«, versprach David, »daß die Isolation der Stadt in der übermorgen stattfindenden Konzilssitzung aufgehoben wird. Wenn wir Lucci überzeugen können, werden Sie selbst über alles Weitere mitbestimmen können.«
    »Hoffentlich haben Sie recht«, entgegnete sie düster.
    Zwei Straßen weiter gerieten sie in einen Hinterhalt von Relax. Laserstrahlen brannten und kochten Furchen in die toten Kristall-Fließstraßen. David und Sarneyke warfen sich in eine Nische zwischen zwei Gebäudewänden und erwiderten das Feuer aus ihren Schockern. Zornige und schmerzerfüllte Rufe bewiesen, daß sie auch trafen.
    »Sie sind im Umgang mit Waffen noch ungeübt«, meinte die junge Frau. »Das wird sich ändern. In ein paar Tagen werden sie gelernt haben, mit ihnen umzugehen.«
    Die erste Kontaktadresse, die Sarneyke Eloise mit David ansteuerte, war einst ein niedriges Wohnhaus gewesen. Die Explosion eines Gardengleiters hatte es in Schutt und Asche gelegt, wahrscheinlich bereits zu Beginn des Aufstands. Also weiter. Auf Funkanrufe reagierte niemand. Sarneyke gab ihre diesbezüglichen Bemühungen bald auf.
    David fragte sich, wie Queen Cynthiana und ihre Grauen auf diese Szenerie reagiert hätten. Vielleicht wartete sie noch immer in der Ruinenstadt in der Region GERM. Vielleicht war sie inzwischen auch nach Genf zurückgekehrt. Sarneyke Eloise hatte sich nachdrücklich geweigert, die Grauen mitzunehmen. Und David hatte Cynthiana klarmachen können, daß die Nullorder nicht zu einem Scheitern seiner Mission führen durfte. Die Gardistin hatte dem zugestimmt, wenn auch nur widerwillig.
    Zweimal mußten sie ihre Marschrichtung ändern. Einmal, weil sie sonst in ein Feuergefecht geraten wären, das zwei unbekannte Gruppen mit verbissenem Nachdruck betrieben. Das andere Mal, weil vor ihnen zwei Tausendstürmer von Maranyn auftauchten. Sie hatten Glück. Die bizarren Geschöpfe aus dem interstellaren Zoo fühlten sich in ihrer neuen Umgebung offenbar alles andere als wohl und waren zudem verwirrt.
    Bei der dritten Kontaktadresse schließlich hatten sie Glück. Es war ein Gebäude, in dessen Wänden einige Laserblitze geschwärzte Wunden hinterlassen hatten. David und Sarneyke huschten in den finsteren Eingang und sahen sich einer Gruppe von düster dreinblickenden Männern gegenüber, die in unmißverständlicher Manier ihre Waffen auf sie richteten.
    Sarneyke sprudelte rasch einige Codeworte hervor. Die Waffen wurden wieder gesenkt. »Manuel ist oben.« Mehr nicht. Ihre Gesichter waren hart, die Augen blickten müde. Sie hatten sich eine andere Freiheit für Kilimandscharo-Stadt erträumt.
    Manuel Lucci, Koordinator des Kommandos Brak Shakram, saß zusammen mit den Leitern des Aktionskomitees Freies Afrika in einem matt
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