Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch

Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch

Titel: Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch
Autoren: Andreas Weiler
Vom Netzwerk:
nicht meldete, dann konnte das nur bedeuten, daß er sich nicht melden konnte.
    Also schon wieder einer, dachte Lumis, während er über Trümmerstücke und Bruchstellen hinwegschritt. Somit wären von den elf Gardisten der Wachmannschaft nur noch acht übriggeblieben. Was für eine glorreiche Streitmacht …
    Auf Höhe des Decks, auf dem die Negativ-Poler für Weltraum-II-Energie untergebracht waren, gab es noch eine Reihe von funktionsfähigen Schotts. Und auch Räume, in denen Normaldruck herrschte.
    »An das Sprengkommando«, sagte er. »Ziehen Sie sich jetzt ebenfalls zurück. Und suchen Sie umgehend die Dekontaminierungskammern auf. Das ist ein Befehl!«
    Zusammen mit den fünf anderen Gardisten trat Lumis in die Schleusenkammer. Strahlungsduschen sorgten dafür, daß radioaktive Rückstände auf ihren Schutzanzügen unschädlich gemacht wurden. Als diese Prozedur überstanden war, öffnete sich das Innenschott, und sie traten in eine weitere, diesmal etwas geräumigere Kammer. Rasch legten sie die Druckanzüge ab und unterzogen sich der Körper-Dekontamination. Sicherheitshalber zogen sie danach die Raumanzüge wieder an und suchten die Zentrale auf.
    »Sprengkommando?«
    »Wir sind auf dem Weg, Hauptmann. Sprengung kann wie geplant vorgenommen werden.«
    Weitaus die meisten Überwachungsgeräte der Zentrale hatten wieder repariert werden können. Bei ebenfalls weitaus den meisten war es aber vergebliche Liebesmühe gewesen, denn die Aggregate, die die Pulte hatten überwachen sollen, waren nur noch Schlacke.
    Einige Minuten später erreichten die beiden letzten Gardisten ebenfalls die Zentrale.
    Hauptmann Maron Lumis betrachtete die Monitoren und warf einen Blick auf die wenigen funktionsfähigen Kontrollanzeigen. Die kalte Kernreaktion, die der Absturz auf Arioch verursacht hatte, weitete sich von den Abstrahlbänken immer weiter aus. Es konnte nur noch wenige Minuten dauern, bis er die Munitionslager erreichte. Und wenn sämtliches Spreng- und Vernichtungsmaterial, das das havarierte Schlachtschiff in sich barg, mit einemmal in die Luft flog, dann würde nicht mehr viel von ihnen übrigbleiben.
    »In die Stasisfelder.« Die Grauen gehorchten sofort, schlossen die Helme und ließen sich in die Sessel fallen. Ein Tastendruck, und energetisches Flimmern legte sich um acht Körper. Diese Stasisfelder hatten neun von elf Grauen während des Absturzes das Leben gerettet. Wenn sie auch zerstört worden wären …
    Lumis prüfte noch einmal, ob alle seine Gardisten in Sicherheit waren, dann betätigte er die Taste des Signalgebers.
    Tief im Innern des Kaiserkraft-Riesen brüllte eine grollende Explosion auf. Einige der Monitoren zeigten nur noch weiße Glut. Die Grauen rührten sich nicht. Ein noch arbeitender Außenbildschirm zeigte, daß im Heckbereich des Schlachtschiffes eine Sonne aufloderte. Hunderte von Tonnen schwere Trümmerstücke rasten wie Geschosse in den Himmel, und der immer noch tobende Kristallzyklon streckte seine Arme gierig nach ihnen aus. Mehrmals krachte etwas dröhnend gegen die Außenhülle in der Höhe der Zentrale, sonst geschah nichts. Die Sonne verblaßte wieder.
    »Stasis-Ende.«
    Der Hauptmann trat rasch wieder an die Kontrollen.
    Der gesamte Heckbereich und damit auch der Kernbrand waren weggesprengt worden. Die Gefahr, die von dem kalten Feuer ausgegangen war, war gebannt.
    »Das wäre also erledigt.« Er drehte sich wieder um, sah in Gesichter, die leichte Unruhe ausdrückten. »Unsere Lage ist nicht sonderlich gut«, sagte er kalt. »Und wir haben sogar noch Glück gehabt. Das Schiff verfügt über etliche Räume, die hermetisch dicht sind. Wir haben große Nahrungs- und Sauerstoffvorräte an Bord, und eine ganze Reihe der technischen Anlagen und Einrichtungen funktioniert noch.«
    »Glauben Sie, daß wir hier länger festsitzen?«
    »Davon müssen wir zuerst einmal ausgehen.« Er berührte einen Sensor, und das Bild auf dem Außenschirm veränderte sich. Es machte einer Falschfarbenprojektion Platz. »Wir kennen die Position des anderen abgestürzten Schiffes. Wir sitzen zwar hier fest, aber vergessen Sie nicht, daß wir noch einen Auftrag auszuführen haben. Wir haben das Schiff als CYGNI identifiziert. Die CYGNI ist ein Gardenschiff, das vor Jahresfrist von Terranauten aufgebracht worden ist. Und daß Terranauten gerade jetzt hier im Norvo-System aufgetaucht sind, ist kein Zufall. Wir werden sie ausschalten.«
    Lumis nickte sich selbst zu. »Wir haben die nötigen Gerätschaften
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher