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Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch

Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch

Titel: Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch
Autoren: Andreas Weiler
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worden, und nicht einmal eine Maus konnte hier noch einen Durchschlupf finden. Dafür war dort, wo sich einmal das Überwachungspult für die energetischen Systeme befunden hatte, ein gezacktes Loch in der Wand. Vangralen, Prime und Harian hatten keine Mühe, hier durchzukommen. Goliath dagegen mußte seinen Körper, der unter Normalschwerkraft um die dreihundert Pfund wog, mehrmals zusammenfalten, um seinen Druckanzug an den scharfen Stahlprotoprändern nicht aufzuschlitzen. Dunkelheit empfing sie. Sie schalteten die Helmscheinwerfer ein, und das Licht wurde in der Hochdruckatmosphäre auf eigenartige Weise gestreut. Das Knirschen und Ächzen um sie herum nahmen zu.
    Es war, als stöhnten die Reste des Schiffes mit eigenen, flüsternden Stimmen.
    Je weiter sie in den rückwärtigen Teil mit den Versorgungssystemen vordrangen, desto geringer wurde das Ausmaß der Zerstörung. Zwar zogen sich auch hier Risse durch Wände und Decken, zwar war auch hier der Boden mit feinem Sand bedeckt, der sich wellenförmig bewegte, aber hier waren nicht alle Aggregate aus den Verankerungen gesprengt und davongeschleudert worden. Einige Geräte machten sogar einen verhältnismäßig unbeschädigten Eindruck. Ohne Energiezufuhr allerdings …
    Der Boden unter ihren Füßen bebte einmal, dann noch einmal.
    »Wieviel Zeit haben wir wohl noch?«
    »Null Sekunden, Zwerg. Und jetzt halt die Klappe.«
    Goliath griff nach einem Stahlfragment, spannte seine Muskeln und bog es zur Seite. Vor ihnen lag der Rot-Hangar. Einmal hatte er drei schwere Gleiter und einen Ringo enthalten, jetzt beinhaltete er nur noch skurril geformten Schrott.
    »Ich hatte gehofft, eines der Fahrzeuge sei wenigstens noch einigermaßen einsatzbereit«, sagte Prime langsam. »Mensch, wenn wir uns zu Fuß da hinauswagen, können wir gleich unser Testament machen.«
    Niemand antwortete ihm. Schließlich war es Goliath, der sie wieder vorwärtstrieb. Eine geringe Chance war immerhin noch besser als gar keine. Das Außenschott hatte sich stark nach innen gewölbt. Es ließ sich natürlich nicht mehr öffnen, aber direkt daneben war eine meterbreite Spalte in der Außenhülle. Und vor der Spalte war eine schemenhafte Bewegung.
    »Vorsicht!« rief Vangralen und riß den Strahler aus dem Holster. Ein greller Blitz löste sich aus dem Lauf und leckte über die ihnen gegenüberliegende Wand. Rasch drehte er den Kopf zur Seite, und der Lichtkegel des Scheinwerfers wanderte unruhig über Trümmer und Sand.
    »Habt ihr das auch gesehen?« Vangralens Mundhöhle war plötzlich trocken.
    »Was denn?«
    »Ich …«
    Die Bewegung wiederholte sich. Ein seltsames Geschöpf tauchte im Licht der Heinischeinwerfer auf. Schwarz, mit borkiger Außenfläche, etwa vier Meter lang und zwei Meter breit. An den Außenrändern glitzerte etwas.
    »Es sieht aus wie ein Rochen«, sagte Prime und trat einen Schritt auf das Wesen zu. Es bewegte sich erneut, huschte zur Seite, auf stummelartigen Körperfortsätzen, die sich in der borkigen Außenfläche gebildet hatten.
    »Und ist dünn wie eine Flunder.«
    Vangralen hatte noch etwas hinzufügen wollen, aber in diesem Augenblick packte ihn eine imaginäre Hand, hob ihn in die Höhe und schleuderte ihn zur Seite. Sein Kopf prallte hart gegen ein Trümmerstück; rote Ringe entstanden vor seinen Augen. Etwas summte nahe seinem linken Ohr.
    Explosive Druckveränderung! meldeten die Dioden des Kontrollfeldes, das in Vangralens Helm integriert war. Eine Art Luftdruck-Kanone besaß das Biest also.
    Der Rochen erhob sich flatternd. Aus den dünnen Seitenflächen schoben sich schimmernde Häute, durch die ein wellenförmiges Zucken lief.
    »Er greift uns an.«
    Vangralen kam wieder auf die Beine. Das zwischen den einzelnen Schichten meines Druckanzugs ständig zirkulierende Abdichtmaterial hatte den Riß wieder verschlossen. Die Atemluftregenerierung arbeitete auf Hochtouren. Dennoch stank die Luft, die er atmete, ganz fürchterlich.
    Schwefelwasserstoff, dachte er. Pfui Teufel!
    »Achtung!«
    Vangralen feuerte aus einem Reflex heraus, als der Rochenförmige auf ihn zusegelte. Der grelle Strahl traf auf die borkige Oberfläche und stob auseinander. Die Häute an den Seiten bewegten sich schneller, als er durch den Strahldruck zurückgetrieben wurde, sonst geschah nichts.
    »Der Laserstrahl kann ihm nichts anhaben. Himmel und Hölle! Hat man so etwas schon gesehen?«
    Die CYGNI stöhnte, als sie sich erneut ein Stück zur Schlucht hin senkte.
    Goliath brummte etwas
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