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Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch

Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch

Titel: Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch
Autoren: Andreas Weiler
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dazu, und wir wissen, daß sie relativ schnell repariert werden können.«
    »Sie sind nicht für die Belastungen konstruiert, die die Umweltbedingungen von Arioch darstellen«, wandte einer der Grauen ein.
    »Das ist richtig. Aber damit werden wir fertig werden. Weiter. Einer der Ringos ist ebenfalls mit vergleichsweise geringen Instandsetzungsarbeiten wieder einsatzfähig zu machen. Zwei von Ihnen werden mit diesem Ringo versuchen, Arioch zu verlassen und Sarym anzufliegen. Wenn dies gelingt – woran ich nicht zweifle –, dann werden Sie Queen Yazmin verständigen und Hilfe bringen.«
    Er überlegte kurz. »Eine dritte Gruppe wird unterdessen daran arbeiten, unseren Bordsender zu reparieren und die Leistung zu erhöhen. Wir wissen, daß die elektrischen Entladungen in der Atmosphäre und auch das Magnetfeld Ariochs die Signale verschlucken oder zumindest verzerren können. Wir müssen unbedingt eine Verbindung zur Basis auf Sarym herstellen – falls die Besatzung des Ringos doch keinen Erfolg haben sollte. Haben Sie verstanden?«
    »Gehört und bestätigt.«
    »Gut. Beginnen wir also.«
    Sechs Stunden später war ein schweres Gleiskettenfahrzeug soweit wiederhergestellt, daß Maron Lumis und zwei weitere Gardisten es wagen konnten, damit das Wrack des Schlachtriesen zu verlassen und Kurs auf die CYGNI zu nehmen.
    »Hauptmann, glauben Sie, daß die Terranauten den Absturz lebend überstanden haben?«
    »Wir leben noch. Warum sollten sie nicht auch soviel Glück gehabt haben? Wenn nicht, dann haben wir leider nicht das Vergnügen, sie auszuschalten. Aber ich bin in dieser Beziehung recht optimistisch, Gardist.«
    Der Kristallzyklon hatte nachgelassen. Für Ariochs Verhältnisse herrschte jetzt fast Windstille, was bedeutete, daß sie »nur« noch mit Windgeschwindigkeiten von höchstens 190 Stundenkilometern zu rechnen hatten. Brummelnd fraßen sich die Gleisketten des Fahrzeugs in Sand und Staub, zermahlten sie kleine Felsbrocken. Das havarierte Kaiserkraftschiff verschwand hinter ihnen in den Nebelfetzen aus Methan und Ammoniak.
    Als die Entfernung so groß geworden war, daß ein Funkkontakt zu den an Bord verbliebenen Grauen unmöglich wurde, griffen die Sandläufer an.
     
    *
     
    Ja, die Außenschale des Groß-Bruders war aufgeplatzt, aber wo war die gallertartige Masse des Körperinnern? Alles, was Oinjis Sensorstengel erkennen konnte, waren merkwürdige, starre Gebilde im Innern.
    Ha, er fürchtet sich doch! triumphierte der Zweifler.
    Wutentbrannt richtete Oinji seinen Sensorstengel kurz in eine andere Richtung. Die Orkansegler seines Stammes waren weit hinter ihm, machten wieder erste Flugversuche. Aber für sie waren selbst die Nachwehen des Kristallzyklons noch zu gefährlich, um sich unbedacht wieder emporschwingen zu können.
    Warum hatte er diesen Skeptiker eigentlich noch nicht bestraft? Kein Orkansegler, erst recht keiner aus seinem eigenen Stamm, durfte es einfach wagen, ihn zu beleidigen. Na, er würde es ihm zeigen, ihm und allen anderen. Oinji war der Herr der Welt, der Meister der Stürme, selbst des Großen Orkans.
    Merkwürdig. Warum zitterte sein Sensorstengel denn so, als er näher an den Groß-Bruder heranschwebte und auf seinen Klammerwurzeln durch einen Riß in der Außenschale ins Innere kroch?
    Nein, ich habe keine Angst. Oinji, der Meister der Winde, meistert auch alle Gefahren!
    Aber war es wirklich ein Groß-Bruder?
    Zweifel entstanden jetzt auch in Oinji. Er kroch weiter ins Innere hinein, und seine Außenschale schabte über Dinge hinweg, die härter als selbst der härteste Fels waren. Wirklich merkwürdig.
    Sein Sensorstengel zitterte stärker. Näherte sich ihm da nicht etwas? Waren es etwa die Veränderungssamen, vor denen selbst er sich in dem Hügel der Quelle in acht nehmen mußte?
    Nein, die Ausstrahlungen des sich Nähernden waren anders, so fremd, daß Oinji nichts damit anfangen konnte. Eine Bewegung.
    Der Orkansegler registrierte vier sich bewegende Körper.
    Und jetzt erschrak er wirklich. Die Fremden waren groß. Und sie bewegten sich in aufgerichteter Position!
    Etwas Helles traf ihn und schmerzte auf seiner Außenschale. Oinji stieß einen Impuls der Qual aus, und ein Teil seines Ichs stellte fest, daß die Orkansegler seines Stammes Befriedigung über sein Mißgeschick ausdrückten.
    Unerhört …
    Oinji ließ einen Teil der Quellenkraft aus sich herausströmen. Einer der Aufrechten gab einen seltsamen Laut von sich, und seine Impulse drückten … Pein
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