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Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch

Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch

Titel: Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch
Autoren: Andreas Weiler
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Identifizierung war so rasch nicht möglich«, warf Ariane ein. »Aber vielleicht Terranauten?«
    »In einem Kaiser-Schiff? Mädchen, da habe ich aber erhebliche Zweifel.«
    »Wir haben uns nicht wie vereinbart gemeldet«, knurrte Ursus. »Langsam könnten terGorden und Co. mal jemanden schicken, der nach dem Rechten sieht. Oder meinst du nicht?«
    »Da stimme ich dir vollkommen zu, mein athletisch gebauter Freund. Schließlich warten wir die ganze Zeit ja nur darauf. Wenn in diesem Punkt keine Hoffnung bestände … Aber lassen wir das mal. Wo sind die beiden Raumer denn runtergekommen?«
    Larissa sah auf die Anzeige. »Gar nicht einmal so weit entfernt, wenn die Angaben stimmen. So um die sechzig Kilometer.«
    Gunther V. atmete tief durch. »Sechzig Kilometer auf Arioch sind wie sechzig Lichtjahre im Raum ohne Überlichtantrieb. Außerdem sind die beiden Schiffe sicher vollkommen zerstört.«
    »Mag sein. Aber vielleicht auch nicht. Wenn einige Beiboote an Bord noch einigermaßen in Ordnung sind …«
    »Sie hat recht«, stimmte Urs Ursus brummend zu.
    »Mann, wer hat dich denn gefragt? Ach, entschuldige. Mir krempelt sich bloß der Magen um, wenn ich nur daran denke, sechzig Kilometer in diesem Chaos dort draußen zurücklegen zu müssen. Aber was soll’s. Machen wir also einen kleinen Ausflug.«
    Denn Larissas Argument konnte er nichts entgegensetzen. Damals, als sie ins Norvo-System geflogen waren, waren sie mitten in die Raumschlacht um OUTPOST geraten. Die Kaiserkraftemissionen der Schlachtschiffe hatten das PSI-Netz, von dem Lyda Mar erzählt hatte, aktiv werden lassen. Die MADRID war auf Arioch hinabgestürzt, und drei Kaiserschiffe waren dem Treiberschiff gefolgt. Sie hatten Glück gehabt, ihre drei unfreiwilligen Begleiter allerdings nicht. Die Kaiserschiffe waren beim Aufprall detoniert. Die beiden Schiffe, deren Absturz das zusammengebastelte Gerät aufgezeichnet hatte, mochten vielleicht glimpflicher davongekommen sein.
    »Was ist eigentlich, wenn das PSI-Netz immer noch aktiv ist, werte Damen?« erkundigte sich Gunther V., als er sich zusammen mit Ariane und Larissa einen Weg nach draußen bahnte. Urs Ursus würde zurückbleiben und den Wassertank reparieren. Sicherheit ging vor. »Dann nützt uns nämlich auch der schönste Ringo nichts.«
    »Das«, gab Ariane terWilson spitz zurück, »werden wir klären, wenn es soweit ist, Hochwohlgeboren.«
    Sie spielte auf seinen Nachnamen an, der niemandem außer ihm selbst bekannt war. Die beiden Treiberinnen wußten jedoch, daß ihr begehrter Gunther aus einer angesehenen, terranischen Familie stammte.
    Sie ließen die Wanderdüne hinter sich, die sich schon wieder vergrößert hatte. Der Kristallzyklon war zum Glück weitergezogen und mit ihm hoffentlich auch die Kristallteufel. Was übriggeblieben war, war eine schneeähnliche Schicht auf dem Staubsand. Es war ein eigenartiges Phänomen. Sobald die elektrischen Entladungen, die einen solchen Zyklon begleiteten, versiegten, buk eine rätselhafte Affinität zueinander die einzelnen Kristalle zu einer kompakten Masse zusammen. Aber der dann entstandene, harte Überzug würde nicht lange seine gerade gewonnene Stabilität behalten. Ein Bestandteil in der Atmosphäre löste den Verband sehr schnell wieder auf, aber was dann aus den Kristallen wurde, wußte niemand.
    Vorsichtig umgingen sie den Trümmerhaufen, der einmal das Heck der MADRID gewesen war, marschierten dann dicht an der Felswand entlang, die ihnen zumindest Schutz vor plötzlichen Sturmböen bot.
    Im Osten ging die Sonne auf.
    Arioch drehte sich in gut sechseinhalb Stunden einmal um seine Achse. Die scheinbare Bewegung Norvos war also deutlich zu erkennen. Das eindrucksvolle Wetterleuchten über ihnen verblaßte, und die Umgebung nahm einen milchiggelben Schein an. Eine ungesunde, düstere Tönung, fand Gunther.
    Radiosee in Grün-24, meldeten die Helmsensoren.
    »Wir müssen einen kleinen Umweg machen, meine Damen. Oder wollt ihr ein Bad in einem radioaktiv strahlenden See nehmen, hm?«
    Ein Umweg in die Felsebene hinaus. Kaum hatten sie den Schutz des Massivs in ihrem Rücken verlassen, als der Sturm nach ihnen griff. Gunther V. hatte Mühe, auf den Beinen zu bleiben. Die Servomotoren seines Raumanzugs summten auf, als sie seine Bewegungen verstärkten, ihm einen Teil der Mühe abnahmen. Aber auch so war es schwer genug. Die Schwerkraft war wie ein Gürtel aus Bleigewichten, den niemand von ihnen ablegen konnte.
    Wenn wir in den beiden
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