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Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer

Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer

Titel: Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer
Autoren: Robert Quint
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auf denen sich der blaue, von weißgrauen Wolkenfeldern umrahmte Ball der Erde drehte. Der Anblick schien dem Lordoberst neue Kraft zu geben.
    Die Flotte der neunundvierzig Gardenschiffe und die BERLIN samt der angekoppelten GARIBALDI hatten einen Orbit um den Zentralplaneten des Reiches eingeschlagen.
    »Weitere Raumjäger der Garden im Anflug«, machte ihn Fay Gray mit ihrer melodischen Stimme auf einige Ortungsreflexe aufmerksam.
    Aus dem Planetenschatten schob sich jetzt ein fast zwei Kilometer langes, zigarrenförmiges Gebilde, auf dessen polierter Hülle das Sonnenlicht funkelte. Ein Container, in dessen Nähe zwei Fähren des Interplanetaren Frachtkontors manövrierten. Die Monitoren, deren Vergrößerungsschaltungen eingerastet waren, zeigten ein halbes Dutzend Männer und Frauen in Raumanzügen, die sich von den Fähren lösten. Sie saßen auf Raketenscheiben, deren mächtige Greifarme MHD-Generatoren umklammert hielten.
    An einigen Stellen begann sich der Container bereits in Einzelteile aufzuspalten. Später würden die Angestellten des IFK die MHD-Generatoren an die Containersegmente anbringen und so die Tausende von Tonnen schweren Gebilde hinunter zu den Raumhäfen der Erde schaffen.
    Alles wirkte wie immer.
    Nur die Raumjäger täuschten.
    »Insgesamt sind es schon achtzig«, teilte Fay Gray auf seinen fragenden Blick hin mit. Sie schnitt eine Grimasse. »Vermutlich ist die Kommandeuse der Systemverteidigung dabei, weitere Kräfte zusammenzuziehen.«
    »Wenn wir doch nur einen Funkspruch abstrahlen könnten«, murmelte Valdec.
    David terGorden hatte sich noch nicht wieder gemeldet. Und die Bordrechner weigerten sich noch immer, auf die Befehle der Kontrollpulte zu reagieren. Die Ringos und Schleusen der Kaiserkraft-Schiffe waren nach wie vor blockiert.
    Eine Mausefalle, dachte der Lordoberst mit leiser Ironie. Wir sind in unseren eigenen Schiffen gefangen. Eine groteske Situation.
    »Die Grauen Treiber«, beruhigte ihn Fay Gray, »sind bereits dabei, Kontakt mit Lunaport aufzunehmen. Bald wird man auf der Erde Bescheid wissen.«
    Das bringt uns auch nicht weiter, sagte Valdec zu sich selbst.
    Und er war erleichtert, als der Panoramaschirm flackerte und das Abbild der Erde terGordens Gesicht Platz machte.
    »Sie sehen müde aus, Treiber«, bemerkte Valdec rasch. Diesmal beabsichtigte er, die Gesprächsführung zu bestimmen. »Ich denke …«
    »Was Sie denken, interessiert mich nicht«, unterbrach ihn der Treiber barsch. »Kommen wir zur Sache, Valdec. Sie kennen unsere Vereinbarung. Ich werde dafür sorgen, daß Sie die Funkanlage Ihres Schiffes wieder benutzen können, und Sie sorgen dafür, daß Ihre Leute eine ausreichend große Menge des Antiserums an Bord der BERLIN bringen.«
    Valdec runzelte indigniert die Stirn. »Halten Sie mich für so naiv, Treiber?« fragte er mit ehrlichem Erstaunen. »Wer garantiert mir, daß ich die Flotte zurückbekomme, wenn erst einmal das Gegenmittel in Ihrem Besitz ist?«
    »Sie müssen schon auf mein Wort …«
    Diesmal war es Valdec, der unterbrach. »Halten Sie mich nicht für einen Narren, Treiber. Wir sind erwachsene Menschen und sollten auf derartige Albernheiten verzichten. Kurz, jetzt mache ich Ihnen einen Vorschlag, und denken Sie daran, daß Ihnen nicht mehr viel Zeit bleibt.«
    Der Lordoberst ließ ein kurzes, sarkastisches Lächeln aufblitzen – wohlberechnet.
    »Wir gehen Zug um Zug vor, Treiber«, fuhr er gelassen fort. »Sie erhalten einen Teil des Serums, ich bekomme einen adäquaten Teil der Flotte. Dann folgt der nächste Teil und so weiter. So haben wir die Sicherheit, daß keiner von uns den anderen hintergeht.«
    Der Terranaut schien nachzudenken. »Gut«, nickte er schließlich. »Akzeptiert. Ich gebe jetzt die Funk …«
    »Halt!«
    Auf dem Bildschirm war zu sehen, daß terGorden irritiert die Augen zusammenkniff.
    »Ich muß noch eine Kleinigkeit klarstellen«, fuhr Lordoberst Valdec gelassen fort. »Und zwar befindet sich das Antiserum gegen die sogenannte Haßseuche tatsächlich auf der Erde; genauer, in der Kaiser-Zentrale in Berlin. Gut geschützt in einem Spezialtresor, der allein dem jeweiligen Generalmanag zur Verfügung steht.«
    Er machte eine kurze Kunstpause und beobachtete dabei aufmerksam terGordens Gesichtsausdruck. Allmählich schien der Treiber zu begreifen.
    »Worauf wollen Sie hinaus, Valdec?« fragte David terGorden scharf.
    »Ich will damit sagen, daß dieser Spezialtresor allein durch mich geöffnet werden kann. Durch
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