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Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer

Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer

Titel: Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer
Autoren: Robert Quint
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Claude!«
    Angila schrie seinen Namen.
    »Claude, die Flotte nimmt Fahrt auf. Sie nimmt Fahrt auf, Claude! Wir müssen uns mit der BERLIN in Verbindung setzen.«
    Er schlug weiter zu, einem dumpfen, paranoiden Drang folgend, bis ihn ein Fuß in die Magengegend traf, er nach hinten stürzte und mit dem Kopf auf den harten Metallboden der Logenplattform prallte.
    Der Schmerz riß ihn aus seinem Haßrausch.
    Er öffnete die Augen, und über ihm hing die transparente Wölbung der Kuppel aus Protop, die die Logenplattform umhüllte. Er sah die Finsternis des Weltraums und das Geflimmer der Sterne und fernen Galaxien.
    Etwas fauchte.
    Es stank nach verschmortem Fleisch.
    Farrell übergab sich. Mit einemmal trat Stille ein. Gespenstische Stille. Nur seine mühevollen Atemzüge hörte er noch.
    Mit einem Fluch drehte der Treiber den Kopf.
    Ishiya und der PSI-Assassine lagen reglos da, noch im Tode wie rasende Tiere ineinander verbissen.
    Im Tode …
    »Sie hat geschossen, Claude«, schluchzte dicht an seinem Ohr Angilas zitternde Stimme. »Sie hat geschossen, und der Laser explodierte. Sie sind beide tot.«
    Die Übelkeit ließ ihn erneut würgen, doch sein Magen war leer. Leer wie sein Kopf.
    Es ist ein Alptraum, durchfuhr es Farrell. Ein verdammter Alptraum.
    Wie in Trance schleppte sich Sirdina über die Plattform. In den Händen hielt sie eine Plastikplane, mit der gewöhnlich die Mistelschale während der Flugpausen abgedeckt wurde. Die junge Treiberin legte sie über die ineinander verschlungenen Leichen.
    Allmählich verschwand der entsetzliche Gestank.
    Ächzend richtete sich Farrell auf, und er fürchtete, im nächsten Moment erneut von einer Haßwelle überwältigt zu werden. Doch nichts geschah.
    Der Schub ist vorbei, sagte er sich. Nun haben wir ein wenig Zeit – bis zur nächsten Phase.
    Er blickte Angila und Sirdina an, die abwartend dastanden.
    »Die Flotte«, krächzte er. »Was ist mit der Flotte?«
    Stumm deutete Angila auf den Ortungsmonitor. Deutlich war zu sehen, daß die neunundvierzig Reflexe Fahrt aufgenommen hatten. Die BERLIN allerdings befand sich noch an ihrem alten Platz.
    »Wir rufen sie über Funk an«, murmelte Farrell. »Ich bin zu erschöpft, um es auf telepathischem Wege zu versuchen. Wir dürfen nicht allein in diesem Raumsektor zurückbleiben. Es wäre unser Ende.«
    Angila hatte bereits vor dem Funkgerät Platz genommen. Der Bordrechner nahm automatisch die Justierung vor, und es vergingen quälende Sekunden, bis die Verbindung hergestellt war.
    Es war David terGorden, der ihnen vom Bildschirm entgegenblickte. Erleichterung zeigte sich auf seinem Gesicht, gefolgt von gequälter Hilflosigkeit.
    »Ihr lebt«, stellte er leise fest. »Wie geht es euch?«
    Farrell beugte sich über Angilas Schulter und lächelte ohne eine Spur von Humor.
    »Den Umständen entsprechend«, entgegnete er. »Nur der Psyter fehlt uns. Wir könnten ein bißchen Liebe verdammt gut gebrauchen.« Der Scherz verpuffte, und er biß sich auf die Lippen. »Rüben Carcones ist tot, gefallen im Kampf mit der Queen Ishiya. Wir drei sind die einzigen Lebenden an Bord der GARIBALDI. Aber das kann sich sehr schnell ändern. Was ist mit der Flotte?«
    David terGorden informierte sie rasch über ihre Abmachung mit Lordoberst Valdec und schloß: »Die BERLIN wird jetzt ebenfalls zum Transit ansetzen. Wir müssen gleichzeitig mit der Flotte das Sonnensystem erreichen.«
    Farrell fluchte. »Ihr könnt uns doch nicht so einfach hier zurücklassen!« schrie er unbeherrscht. »Verdammt, David, wir krepieren hier!«
    Der Erbe der Macht reagierte nicht auf den Ausbruch. Nur in seinen Augen lag Mitleid. »Ihr dürft auch nicht an Bord der BERLIN. Zwar tragen wir alle Raumanzüge, doch das Risiko ist zu groß.«
    Farrell zwang sich zur Ruhe. »Was schlägst du also vor, David?«
    »Ihr koppelt die GARIBALDI an die BERLIN an«, entgegnete terGorden. »Das Triebwerk der BERLIN ist leistungsfähig genug, um beide Schiffsmassen zu manövrieren. Aber ihr dürft die GARIBALDI auf keinen Fall verlassen. Nehmt irgendwelche Beruhigungsmittel. Versucht zu schlafen. Am besten legt euch in die Tanks für den Kälteschlaf. Es kann nicht mehr lange dauern, bis wir das Gegenmittel in den Händen haben.«
    Farrell lachte heiser. »Du glaubst doch nicht, daß Valdec ehrliches Spiel treiben wird«, versetzte er. »Eher traue ich einer Natter als diesem … diesem …«
    Er fand keine Bezeichnung, die stark genug war, seinen Gefühlen Ausdruck zu
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