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Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer

Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer

Titel: Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer
Autoren: Robert Quint
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Transportgesellschaften besitzt …«
    Valdec schnaubte. »Gerüchte. Vermutungen. Mißtrauen. Niemand wird Kaiser eine Manipulation nachweisen können. Die entsprechenden Informationen sind viel zu gut kodiert.«
    »Womöglich nicht …«, murmelte Frost.
    Ruckartig kam der Lift zum Stillstand.
    Die Polster verschwanden, und die Kabinentür öffnete sich. Die vier bewaffneten Grauen senkten ihre entsicherten Laserkarabiner und traten zur Seite. Der Lordoberst beachtete sie nicht einmal. Er wußte, daß Glaucen die Sicherheitsvorkehrungen für das Allerheiligste Kaisers nach dem Kommandounternehmen der Terranauten in Schottland verschärft hatte.
    Die Grauen besaßen für den Lordoberst den gleichen Stellenwert wie die in den Wänden eingebauten automatischen Waffen und Taster.
    »Reden wir später noch einmal darüber«, erklärte Valdec, während die drei Männer die Flüssigkristallstraße betraten, die sich unter dem Gewicht sofort in Bewegung setzte und sie durch den silbriggestrichenen Korridor trug. »Die Flotte ist wichtiger.«
    »Aber ich muß Ihnen noch …«, begann Frost hartnäckig, doch Valdecs Blick ließ ihn verstummen. Resigniert zuckte er die Achseln.
    »Was ist mit dem Serum, Frost?«
    »Befindet sich noch in dem Tresor, Lordoberst«, teilte ihm der Manag beflissen mit. »Vor wenigen Minuten erhielten wir eine Anfrage Chan de Nouilles. Sie erkundigte sich nach Ihrem Wohlbefinden.«
    Valdec lächelte dünn.
    Diese Schlange, dachte er. Sie hat mir nie verziehen, daß sich Shondyke abgekapselt hat. Mich interessiert nur, wieviel sie tatsächlich über diese drei Supertreiber erfahren hat … Vermutlich sitzt sie oben in Lunaport, eine Spinne in ihrem Stahlnetz, und lauert darauf, daß ich stürze. Zu früh gefreut, Große Graue. Auch du wirst noch lernen, daß ein von Valdec nicht so schnell abtritt.
    »Die Raumabwehrstellungen?« fragte er kurz angebunden.
    »Sind auf die Flotte fokussiert.« Schweißtropfen traten auf Glaucens faltenlose Stirn. »Allerdings rate ich …«
    »Wenn ich Ihren Rat benötige«, versetzte Valdec grimmig, »werde ich Sie fragen. Ansonsten haben Sie zu schweigen.«
    Gleich darauf verwünschte er seine Unbeherrschtheit. Offenbar war sein Nervenkostüm doch mehr strapaziert, als er zunächst angenommen hatte. Nun, Glaucen war kein empfindlicher Mensch und würde verstehen, daß Höflichkeit nur in entspannten Situationen eine Tugend war.
    Mit einem leisen, pfeifenden Laut mäßigte sich die Geschwindigkeit der Rollstraße. Dann hielt sie sanft an.
    Vor dem Stahlschott, das den Weg in die Kommandozentrale Kaisers versperrte, stand ein weiteres Team Graugardisten. Sie präsentierten die Laserkarabiner, als sie die drei wichtigsten Männer des Kaiser-Konzerns bemerkten.
    Bei Valdecs Annäherung klaffte das Schott automatisch auf.
    »Lordoberst«, stieß Frost hervor, »ich fühle mich verpflichtet …«
    »… nur auf meine Fragen zu antworten«, schnappte Valdec. Düster warf er Frost einen kurzen Seitenblick zu. Was war mit dem Konzilsmanag? Es war gewöhnlich nicht Frosts Eigenart, ihn mit ständigen Erinnerungen zu belästigen.
    Der Gedanke an die Terranauten und die auf rätselhafte Weise gekaperte Flotte hinderte ihn daran, dieses Problem weiterzuverfolgen.
    »Sorgen Sie dafür, daß Zarkophin und dieser Ebberdyk sich umgehend bei mir melden«, wandte er sich an Glaucen. »Umgehend, Sie verstehen?«
    »Natürlich.« Der fette Mann eilte davon.
    Mit finsterer Miene betrat Valdec die Zentrale. Frost folgte einige Schritte hinter ihm.
    Die Zentrale des Kaiser-Konzerns war ein gewaltiger Saal tief unter Berlin. Zahllose Terminals, vor denen die Operatormanags des Konzerns saßen und Befehle erteilten, Nachrichten empfingen und finanzielle Transaktionen in Höhe von Milliarden Verrechnungseinheiten vornahmen, verbreiteten sanftes Summen. Hier war das Herz Kaisers. Hier wurde das gewaltige Konglomerat an Konzernen, Mutter- und Tochtergesellschaften, Aktienbesitz, Finanzbeteiligungen und Investmentfonds gesteuert, über die wirtschaftliche Entwicklung ganzer Sonnensysteme entschieden.
    Mochten auch die Humos auf den Kolonien über die Konzerne murren und versuchen, sich ihre Unabhängigkeit zu erkämpfen – oft genügte schon ein kurzer Funkspruch, der ein Kaiserkraft-Kurierboot in Marsch setzte, um eine vormals blühende Kolonie binnen Wochen zu ruinieren.
    Und Staatsbankrott, wirtschaftlicher Niedergang und Arbeitslosenheere waren nur ein mildes Zuchtmittel, das Kaiser
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