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Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer

Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer

Titel: Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer
Autoren: Robert Quint
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Finanzkontrolle zu diesem Zeitpunkt hatte ihm gerade noch gefehlt. Das Gefühl, daß die Lage immer unkontrollierbarer wurde, verstärkte sich.
    »Gut, Queen«, nickte er Yazmin zu. »Bis Zarkophin und Ebberdyk auftauchen, gehen wir die anderen Alternativen durch. Beginnen Sie.«
    Unwillkürlich blickte er dann nach oben, und vor seinem geistigen Auge erschienen die gigantischen Stahltrichter der Gardenflotte, das Gesicht von Cosmoral Gray, die zusammen mit ihren Grauen noch immer von den manipulierten Computern gefangengehalten wurde.
     
    *
     
    Abrupt erwachte Claude Farrell aus dem betäubenden Schlaf, in den ihn die starken Barbiturate versetzt hatten.
    Ein Schrei löste sich von seinen Lippen, doch er hörte es nicht einmal.
    Seine Gedanken waren verwirrt, sein Herz schmerzte, seine Lungen brannten. Er knirschte mit den Zähnen, und hieb dann in sinnloser Wut auf die Armlehnen seines Servosessels. Wie aus weiter Ferne spürte er den beruhigenden Gefühlsstrom der Mistelblüte, die in ihrer Nährflüssigkeit schwamm. Sie war jetzt inaktiv und glänzte nur noch in einem matten Gold.
    Haß überspülte Farrells letzte klare Gedanken.
    Sie lassen uns draufgehen, meldete sich eine luziferische innere Stimme zu Wort. Das ist es! David und die anderen sind in Sicherheit, und uns lassen sie draufgehen, elend krepieren.
    Knurrend sah er nach rechts zu Angila und Sirdina, die noch immer reglos dalagen und nur hin und wieder leise aufstöhnten, wenn die emotionalen Stürme der Haßseuche die dämpfenden Schichten des Beruhigungsmittels durchbrachen.
    Farrell hatte das plötzliche, verrückte Verlangen, seine Hände um Angilas Hals zu legen. Er glitt aus seinem Sitz und huschte zu der Frau hinüber. Aus den Augenwinkeln bemerkte er die Plastikplane, die auf dem glatten Boden der Logenplattform wie ein graues Geschwür wirkte.
    Carcones … Ishiya …
    Benommen schüttelte er den Kopf und sah auf Angila Fraim hinunter.
    Die Wut wich einem vagen Schuldgefühl.
    Mit einem Aufschrei taumelte er davon, stürzte, kam wieder hoch und stand unvermittelt vor den Kontrollen des Funkgerätes.
    Valdec! durchfuhr ihn der haßerfüllte Gedanke. Ich werde ihm Feuer unter dem Hintern machen! Bei Myriam, dieser Mörder sitzt unten auf der warmen Erde und läßt uns hier im Raum vor die Hunde gehen!
    Mit zitternden Fingern tastete er über die Kontrollen. Mühsam versuchte er, sich an die korrekte Bedienung zu erinnern, und es schien ihm eine Ewigkeit vergangen zu sein, bis er endlich Grünlicht bekam.
    Und nun ab die Post! dachte Farrell grimmig. Auf allen Frequenzen und mit höchster Sendeleistung. Noch auf Pluto soll man es hören, damit dieser Bastard endlich begreift, daß er so nicht mit uns umspringen kann.
    Er ging auf Sendung, griff nach dem Mikrophon.
    Die Worte flossen nur so über seine Lippen.
    »Hier spricht die GARIBALDI«, schrie er mit überschnappender Stimme in das Mikro. »Hören Sie zu, Valdec, Sie verfluchter Schlächter, hören Sie gut zu, denn es ist vielleicht das letzte, was Sie in Ihrem verkorksten Leben noch hören werden. Wir haben die Nase voll von Ihren Betrugsmanövern. Wir durchschauen Ihre Heucheleien und Ihre boshaften Listen, und ich sage Ihnen. Wenn nicht binnen dreißig Minuten die erste Probe des Antiserums in unseren Händen ist, dann werden wir Berlin bombardieren.«
    Haßerfüllt schlug er mit der Faust auf das Schaltpult. »Wir werden Sie ausräuchern, Valdec. Sie und Ihre Managbrut. Sie werden im Höllenfeuer schmoren, das verspreche ich Ihnen. Bei Myriam! Und nach Berlin werden wir die ganze Erde sprengen. Die Waffen sind auf Sie gerichtet, Valdec, und Sie werden den Untergang des Planeten auf dem Gewissen haben.
    Dreißig Minuten, Valdec. Dreißig Minuten haben Sie noch!«
    Mit einem Fluch schaltete er das Funkgerät aus. Er fuhr mit dem Handrücken über die Stirn. Sie war schweißnaß und glühend heiß.
    Ich werde es tun, dachte er düster. Bei allen Raumgeistern, ich werde diese Kanaille das Fürchten lehren.
    Das Funkgerät piepste.
    Farrell stieß eine Verwünschung aus. Seine Finger zitterten, als er auf Empfang ging und mit blutunterlaufenen Augen auf den Monitor starrte.
    Eine Frau.
    Eine Graue.
    »Hier spricht die Queen …«
    »Halten Sie den Mund«, brüllte Farrell. Wieder keimte Haß in ihm auf, trübte seinen Blick, seinen Verstand. »Und wieso können Sie überhaupt noch sprechen, wo man Ihnen doch das Gehirn wegoperiert hat?«
    Die Queen erblaßte.
    »Das ist es«, keuchte
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