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Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer

Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer

Titel: Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer
Autoren: Robert Quint
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geben.
    »Wir werden sehen«, wich terGorden aus. »Immerhin stehen die Ebberdyks auf unserer Seite, und Valdec wird keinesfalls so ohne weiteres eine Flotte von neunundvierzig Raumschiffen aufgeben. Auch dann nicht, wenn er dadurch die Terranauten vernichten kann. Raumschiffe sind knapp geworden seit Einführung der Kaiserkraft.«
    »Dein Wort im Ohr des Raumgeistes«, brummte Farrell. »In Ordnung. Wir werden den Computer für das Ankoppelungsmanöver programmieren.«
    »Gut«, nickte der Erbe der Macht. »Wir nehmen euch in Fernsteuerung. Und – viel Glück.«
    »Wir können’s gebrauchen«, sagte Farrell, doch terGorden hatte die Verbindung schon unterbrochen.
    »Ich habe Angst«, flüsterte Sirdina Giccomo.
    Ja, dachte Farrell, wir haben alle Angst. Und wir haben auch allen Grund dazu.
     
    *
     
    Der Satellit besaß die Form einer Hantel und eine Länge von dreißig Metern. Seine Hülle war schwarz, und wie silberne Borsten ragten Antennenbündel und Echoschirme empor.
    Der Satellit besaß die Kennziffer BS-6-33-A und schwebte zwei Millionen Kilometer jenseits der Plutobahn im interstellaren Raum. Er befand sich in völliger Einsamkeit, begleitet nur von der Kälte des Alls und dem fahlen Gefunkel der Sterne, doch der Computer, der den Satelliten lenkte, besaß kein Gespür für die Einsamkeit.
    Er war nüchtern, kalt wie der Raum selbst, und er war Bestandteil einer langen Kette ähnlicher Stationen.
    Er war ein kosmisches Ohr, Vorposten der Verteidigungsanlagen, die im gesamten Sonnensystem installiert waren und die mit ihren hochempfindlichen Sensoren hinaus zu den Sternen lauschten.
    Der Satellit hatte mehrere Milliarden Verrechnungseinheiten gekostet, doch die Erde war reich und konnte sich derartige Investitionen erlauben.
    Plötzlich wurde der Satellit von energetischen Schockwellen getroffen.
    Verzögerungslos umwölbte ein unsichtbares Prallfeld die stählerne Hantel, schützte die empfindlichen Anlagen vor der Zerstörung. Energie floß in die bislang inaktiven Sensoren. Stromkreise schlossen sich. Daten wurden von den Gedächtnisspeichern abgerufen. Alles erfolgte in wenigen Nanosekunden, und dann wußte der Computer, was geschehen war.
    Ein großer Verband Kaiserkraft-Raumschiffe mußte dicht in der stellaren Umgebung aus dem Weltraum II ausgetreten sein.
    Mikrosekunden später wurde der Verband auch ortungstechnisch angemessen.
    Der Satellit bat um Identifizierung.
    Er erhielt keine Antwort.
    Anhand gewisser Daten – den Impulswellen der Photonenbrenner, den Masseechos und den spektroskopischen Messungen – erkannte der Satellit, daß es sich bei dem Verband um eine Flotte der Grauen Garden handelte. Er ortete die GRAUE ARDA, und er war informiert, daß sich auf diesem Schiff Lordoberst Max von Valdec aufhielt.
    Er wiederholte seine Bitte um Identifizierung.
    Erneut keine Antwort.
    Der Computer von BS-6-33-A ordnete dies unter der Rubrik Ungewöhnliche Vorfälle ein, hatte aber noch keinen Grund, Alarm zu geben.
    Doch dann empfingen seine Rezeptoren eine erneute Schockwelle, wie sie typisch für materialisierende Kaiserkraft-Schiffe war.
    Die Ortung lief.
    Und sie ermittelte, daß das zuletzt in den normalen Weltraum eintauchende Schiff ein Kurierkreuzer mit der Bezeichnung BERLIN war. Und noch etwas stellten die Messungen fest: Die BERLIN war mit einem Treiberschiff zusammengekoppelt, das nach den Daten aus den Hangars des Cheviot-Gebirges in Schottland entführt worden war.
    Von Terranauten.
    Der Satellit gab Alarm.
    Der Funkimpuls erreichte nach einem halben Dutzend Sekunden die Gardenstation auf Pluto, wurde dort verstärkt und zu einer Relaisstation abgestrahlt, die zwischen der Neptun- und Uranus-Bahn im Raum hing. Der Alarm breitete sich aus, und obwohl es noch rund fünf Stunden dauern würde, bis er die Erde erreicht hatte, schaltete BS-6-33-A bestimmte Anlagen wieder aus.
    Er lauschte weiter.
    Bis ihn die Flotte erreicht hatte und in mehreren hunderttausend Kilometern Entfernung an ihm vorbeiflog.
    Der Computer des Satelliten reduzierte seinen Energieverbrauch.
    Er hatte seine Aufgabe erfüllt.
    Und er wartete in der Einsamkeit des interstellaren Raums auf weitere Schiffe – Containerschlepper, Kurierboote, Gardenraumschiffe … und auf Feinde.
     
    *
     
    In der Zwischenzeit hatte der Bordcomputer der GRAUEN ARDA die passiven Systeme wieder aktiviert.
    Mit einem seltsamen Gefühl der Beruhigung blickte Max von Valdec auf die großen, farbgetreuen Sichtschirme der optischen Ortung,
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