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Die Terranauten 041 - Der grüne Planet

Die Terranauten 041 - Der grüne Planet

Titel: Die Terranauten 041 - Der grüne Planet
Autoren: Andreas Weiler
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Ende an Altersschwäche auf Sarym zu sterben?
    Sie erreichten die Landzunge am späten Nachmittag des zehnten Tages ihres Aufenthaltes auf Sarym. Es war eindrucksvoll. Selbst unterwegs hatten sie nur sehr wenige Spuren gesehen, die auf Menschen hindeuteten. Wo Schwamm-Moos den Boden bedeckte, konnte es keine Fußabdrücke geben. Und es schien fast völlig unmöglich zu sein, selbst mit voller Absicht, einen Gummizweig zu zerbrechen. Auf der Landzunge jedoch hatten sich mindestens achttausend Menschen versammelt, Männer, Frauen und Kinder.
    »Überwältigend«, entfuhr es Vangralen. Credock schüttelte den Kopf.
    »Eigentlich nicht, wenn ihr bedenkt, daß das die gesamte Bevölkerung dieser Welt ist.«
    Das, was der Mittler als Landzunge bezeichnet hatte, war in Wirklichkeit mehr eine Halbinsel. Sie ragte etwa vier Kilometer ins Meer hinein, das nun bis dicht an den weißen Strand brandete.
    »He!« rief Suzanne und deutete auf eine kugelförmige Pflanze, die sich mit nicht unbeträchtlicher Geschwindigkeit über den Strand bewegte, dicht gefolgt von zwei Artgenossen. Es war ein Bild, das einer Halluzination entsprungen zu sein schien.
    »Das sind unsere Wächter«, erklärte Credock, und er lächelte sogar, als er ihre fassungslosen Gesichter sah. »Nur sehr wenige Mittler sind notwendig, um einige von ihnen zu kontrollieren. Wir sind hier dicht am Meer. Und diese Pflanzentiere sorgen dafür, daß wir nicht von hungrigen Panzerechsen überrascht werden.«
    Als sie den Vegetationsgürtel hinter sich zurückließen, wurde ihre Aufmerksamkeit von den merkwürdigen Pflanzen abgelenkt. In der Versammlung der Surinen herrschte Aufruhr. Männer und Frauen gestikulierten aufgeregt, Gruppen von Surinen diskutierten nervös miteinander.
    »Sie geben die Gespräche weiter«, erläuterte Credock, während sie sich mühsam einen Weg durch die Menschenmenge bahnten. »Es ist unmöglich, daß achttausend Surinen einem einzigen Sprecher folgen können. Nur ein Bruchteil von ihnen könnte seine Worte verstehen.«
    Lyda nickte, benommen von den unzähligen Stimmen, die auf sie eindrangen. In diesem Augenblick hatte sie nur einen Gedanken. War die Entscheidung bereits gefallen, so oder so, oder war noch alles offen? Ihr Herzschlag beschleunigte sich, als sie an die erste Möglichkeit dachte.
    Seltsam berührt stellte sie fest, daß man ihr sofort bereitwillig Platz machte, wenn die sie umgebenden Menschen einen Blick auf ihr Gesicht geworfen hatten. Sie wußte zwar, daß sie Narben zurückbehalten hatte, viele Narben sogar, aber es war ihr noch nicht so zu Bewußtsein gekommen. Energisch wischte sie diesen Gedanken beiseite. Es gab Wichtigeres.
    Das Zentrum bildete ein sorgfältig aufgeschichteter Haufen von schneeweißen Felsen. Sie waren dergestalt bearbeitet worden, daß sie in etwa vier Metern Höhe ein Podest bildeten, auf dem eine Reihe von Surinen saß, die den Terranauten nicht bekannt waren.
    »… und ich sage euch: Das Risiko ist zu groß!«
    Der Redner, ein Surine von etwa fünfzig Jahren, unterbrach sich selbst, als die Terranauten und ihr Führer Credock den Ring der Zuhörer durchbrachen und sich den Felsen näherten.
    Neben ihm sprang ein jüngerer Mann auf die Beine. Es war Aschan Herib.
    »Sie ist gesund!« platzte es aus ihm heraus, und er schüttelte den Kopf, als könne er es nicht glauben. »Sie lebt!« Er wandte sich an seinen Nebenmann. »Das sind die Terranauten, von denen ich erzählt habe. Jetzt können sie selbst für ihre Sache sprechen.«
    Der Ältere nickte langsam und winkte dann.
    »Kommt herauf.«
    Lyda hatte den Eindruck, daß nicht sonderlich viel Begeisterung in seiner Stimme lag, und plötzlich verstärkte sich ihr ungutes Gefühl. Den etwa fünfzigjährigen Mann umgab eine unsichtbare Aura von Autorität, die man zwar spüren, aber nicht näher erfassen konnte. Wenn sie sich nicht völlig täuschte, dann hatte das Wort dieses Mannes für die übrigen Surinen ein nicht unerhebliches Gewicht.
    Sie stiegen die in den Stein gehauenen Stufen empor, und mit jedem Zentimeter Höhenunterschied, den sie überwanden, schien sich auch der Pulsschlag der Narianerin zu beschleunigen. Auch hier fühlte sie den Respekt, der ihr von den Sitzenden entgegengebracht wurde, sobald sie ihre Narben gesehen hatten. Es war ihr unangenehm, aber sie achtete nicht darauf.
    Ennerk Prime räusperte sich, dann trat er an die Seite des Fünfzigjährigen, der sie alle aufmerksam musterte. Aschan Herib schüttelte den
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