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Die Terranauten 041 - Der grüne Planet

Die Terranauten 041 - Der grüne Planet

Titel: Die Terranauten 041 - Der grüne Planet
Autoren: Andreas Weiler
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Kopf.
    »Nein«, bat er und sah Lyda an. »Sie soll sprechen.«
    Prime wirkte überrascht, dann trat er zur Seite und machte der jungen Frau Platz, in deren Hals plötzlich ein Kloß zu stecken schien. Es widersprach ihrem ganzen Wesen, hier eine Rede zu halten. Und die alles entscheidende Bedeutsamkeit ihrer Worte waren nicht dazu angetan, sie sicherer werden zu lassen.
    Sie warf einen Blick zu Credock, der ihr aufmunternd zunickte, dann holte sie tief Luft und begann.
     
    *
     
    »Jetzt habt ihr alle Einzelheiten unseres Plans gehört«, schloß sie ein wenig heiser. Sie merkte gar nicht mehr, daß achttausend Augenpaare auf sie gerichtet waren. »Es gibt eine Möglichkeit, von diesem Planeten zu fliehen. Es ist möglich, Surin oder, wie die Grauen sagen, Sarym wieder zu verlassen, zurückzukehren in das Sternenreich. In gut zwei Wochen wird das Raumschiff zurückkehren, und mit einer Loge aus Mittlern sollte es möglich sein, das Eigenbewußtsein des mutierten Computers zu kontakten und es zu veranlassen, diese Welt anzusteuern und einige von uns aufzunehmen. Wir werden dann zu den anderen Terranauten zurückkehren und ihnen berichten. Und bald darauf könnt ihr alle wieder frei sein.«
    Sie legte eine kurze Pause ein und ließ ihren Blick umherschweifen. Viele der Unterhaltungen waren verstummt; einige Surinen waren damit beschäftigt, hastig ihre Worte weiterzugeben. Auch weiter hinten legte sich die Unruhe. Alle waren gespannt.
    »Aber«, rief Lyda, »es geht hier nicht nur um euch. Es geht um alle Menschen auf den Welten des Sternenreiches. Max von Valdec wird, wenn ihm kein Einhalt geboten wird, seine Macht immer weiter ausdehnen. Die Grauen Garden sind in seinen Händen nur ein Instrument zur Durchsetzung der Kaiser-Interessen – und damit seiner eigenen. Wenn es keinen oder nur einen sehr schwachen Widerstand gibt, wird er vor nichts zurückschrecken, vor keiner Barriere haltmachen. Noch sind wir Terranauten sehr wenige, und die große Verhaftungs- und Verfolgungswelle, der auch einige von euch zum Opfer gefallen sind, hat uns sehr geschwächt. Aber mit euch allen, mit eurer Unterstützung, wären wir einen Riesenschritt vorwärts gekommen.«
    Sie holte tief Luft. »Denkt an das, was mit euch geschah, wenn es ansteht, eine Entscheidung zu treffen. Denkt an das Schicksal eurer Kinder, eurer Männer, eurer Frauen. Denkt an die Unzähligen, die auf den Kolonialwelten für einen Hungerlohn arbeiten, weil ihnen das Konzil den größten Teil der Früchte ihrer Arbeit vorenthält. Denkt an die Zukunft der Menschen überhaupt und die Gefahren, die Valdecs Kaiserkraft heraufbeschwört.«
    Sie zögerte noch einen Augenblick, dann trat sie zur Seite und ließ sich auf einer steinernen Platte nieder. Ihre Hände zitterten, und sie verbarg sie unter ihren Oberschenkeln.
    »Gut gemacht«, raunte ihr Vangralen zu. Sie nickte nur und registrierte, daß sich jetzt wieder der Fünfzigjährige erhoben hatte. Der Surine sah sie einen Augenblick an, dann wandte er sich an die Menge.
    »Mein Name ist Orrogan Gelot«, sagte er rauh und mit einer Kraft, die die Narianerin ihm nicht zugetraut hätte. »Ihr kennt mich alle. Mein Name ist bekannt auf Surin.« Er betonte die hier geläufige Bezeichnung für den Gefängnisplaneten in einer Weise, die Lyda und die anderen Terranauten aufhorchen ließ.
    »Bereits seit hundertzwanzig Jahren gibt es Gelots auf Surin. Und nicht nur Gelots. Viele andere Namen sind ebenso bekannt.«
    Er räusperte sich. »Die Worte der Terranautin, die sich für uns zusammen mit ihren Gefährten in Gefahr begeben hat, waren aufrichtig und ehrlich. Sie ist überzeugt von dem, was sie gesagt hat. Aber«, er warf einen kurzen Blick zur Seite, »sie kennt uns Surinen nicht. Und sie kennt Surin nicht. Einige tausend von uns sind hier geboren, hier aufgewachsen, haben nie etwas anderes gesehen. Was sind für sie die Grauen Garden, was ist für sie das Konzil? Nur Begriffe, die ihnen nichts bedeuten.«
    Zustimmendes Gemurmel drang an ihre Ohren, das Lyda eine Gänsehaut den Rücken hinabjagte.
    »Wir leben hier auf Surin!« rief Gelot und hob beide Arme. »Dies ist unsere Welt, unsere Heimat. Nicht irgendein Planet. Nicht nur ein verblassender Name. Dies ist unser Zuhause, und warum sollten wir unser Zuhause verlassen? Warum sollten wir Geborgenheit und Sicherheit gegen eine unsichere Zukunft eintauschen, wie die junge Terranautin selbst gesagt hat?«
    Die Zustimmung verstärkte sich. Viele Surinen nickten
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