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Die Terranauten 041 - Der grüne Planet

Die Terranauten 041 - Der grüne Planet

Titel: Die Terranauten 041 - Der grüne Planet
Autoren: Andreas Weiler
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Aschan Herib um.
    »Wir müssen sie zurück ins Dorf bringen. Wenn wir ihr helfen können, dann nur dort.«
    »Verdammt!« fluchte Vangralen unbeherrscht und ballte dabei in verzweifelter Hilflosigkeit die Fäuste. Nicht nur er erinnerte sich an das entsetzliche Bild der Surinin, die vor drei Tagen am Schimmel zugrunde gegangen war.
    »Sie darf nicht sterben«, preßte er beschwörend hervor. »Sie muß durchkommen. Sie muß!«
    Ennerk Prime sah Credock ernst an. In seinem Unterkiefer mahlten die Muskeln. »Wenn sie stirbt … Dann ist alles aus. Endgültig. Dann gibt es nicht die geringste Hoffnung mehr, diese Welt jemals wieder verlassen zu können. Aus und vorbei!«
    Der Mittler nickte langsam. Er war lange genug mit Lyda zusammengewesen, um zu wissen, auf was der Terranaut anspielte. Und er wußte auch, daß sein eigenes Schicksal ebenfalls eng mit dem Lydas verknüpft war.
    »Wir können so wenig tun«, murmelte der Mittler betroffen. Und es geht so schnell, fügte er in Gedanken hinzu. So furchtbar schnell.
    »Es muß doch irgend etwas geben …«, begann Suzanne, verstummte aber wieder, als sie den Blick Heribs auf sich spürte.
    »Wir werden sie ins Dorf zurückbringen«, entschloß sich Credock und sah die anderen Terranauten der Reihe nach an. »Aschan, du bringst die anderen sicher zur Landzunge. Und sprich mit den Mittlern der verschiedenen Dorfgemeinschaften. Sie müssen uns helfen.« Er sah auf die Kranke hinunter. »Ich weiß nicht, ob sie durchkommen wird. Falls der Schimmel stärker ist, muß es uns gelingen, das Kontaktmuster rechtzeitig aus ihrem Gehirn zu übernehmen. Aber ob uns das gelingt …« Er ließ das Ende des Satzes offen, aber jeder wußte, was er meinte. Herib drehte sich sofort um und sprach beruhigend auf die Surinen ein. Nach einem kurzen Zögern setzte sich die lange Kolonne wieder in Bewegung und marschierte, geführt von Aschan Herib, dem Versammlungsort entgegen. Ihre Gesichter zeigten deutlich, was in ihnen vorging. Die Mehrzahl von ihnen hielt die Narianerin offenbar schon für so gut wie tot.
    Suzannes Lippen bebten, als die drei Männer den sich verkrampfenden Körper Lydas vorsichtig anhoben und die Richtung zurück ins Dorf einschlugen. Ihre Gedanken überschlugen sich. Die neue Hoffnung, die nur wenige Tage gewährt hatte, war schon wieder fast völlig zerstört. Ein schrecklicher, grauenhafter Zufall drohte alles zu zerstören …
    Zwei Stunden später erreichten sie das Dorf. Lyda hatte sich in diesen einhundertzwanzig Minuten auf erschreckende Weise verändert. Ihr Gesicht war aufgedunsen, die Lippen spröde und blutleer. Kleine Pusteln und Geschwüre hatten sich auf ihrer Haut gebildet; die ersten von ihnen begann bereits aufzuplatzen.
    Keiner wagte, es auszusprechen, aber es war ihnen allen klar:
    Lyda stand dem Tod wesentlich näher als dem Leben …
     
    *
     
    Vorsichtig legten sie die Kranke auf dem Pflanzentisch in Damon Credocks Wohnbaum ab. Ihr Körper war jetzt nicht länger verkrampft; alle Muskeln und Glieder waren erschlafft, so, als sei alle Kraft aus ihnen gewichen. Nur Lydas rasselnder Atem zeugte noch von einem letzten Rest Leben in ihr.
    »Seid ihr mit irgendeinem Süd-Tier in Kontakt gekommen?« fragte Credock leise, als ob seine Stimme die Narianerin stören könnte.
    »Verdammt, ja!« erwiderte Prime und schlug sich mit der rechten Hand gegen die Stirn. »Wie konnte ich so etwas nur vergessen. Während unserer ersten Nacht hier auf Sarym sind wir von einer Panzerechse überrascht worden. Und sie hat Lyda angegriffen! Nur durch das Eingreifen von Derb Ransih sind wir mit dem Leben davongekommen.«
    Credock brummte etwas Unverständliches. »Das muß es gewesen sein. Dabei hat sie sich angesteckt.«
    Plötzlich bäumte sich Lyda wild auf und begann, um sich zu schlagen. Der Mittler ruckte vor, und seine Hände schlossen sich fest um die Arme der jungen Frau, die jetzt hohe, wimmernde Laute ausstieß, bei denen es den Terranauten kalt den Rücken hinabrann.
    »Agonie«, flüsterte Vangralen kaum hörbar und wandte sich ab. Mit beiden Händen fuhr er sich durchs Gesicht.
    Lydas braune Haare klebten ihr an der Stirn, die fiebrig glänzte. Nur langsam beruhigte sie sich wieder, und der Mittler drückte ihren Körper sanft auf das grüne Material zurück. Verzweifelt schüttelte er den Kopf.
    »Ich habe schon viele solche Fälle gesehen«, sagte er tonlos, »aber so schnell ist es noch nie gegangen.«
    Er beugte sich vor und öffnete die Jacke der
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