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Die Terranauten 038 - Nardas Kampf

Die Terranauten 038 - Nardas Kampf

Titel: Die Terranauten 038 - Nardas Kampf
Autoren: Andreas Weiler
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Und David terGorden?«
    »Es gärt im Sternenreich«, antwortete Marjew langsam. »Valdec hat die Treiberraumfahrt viel zu schnell unterbunden. Noch stehen ihm nicht genügend Kaiserkraftschiffe zur Verfügung, die die Verbindung zu allen Kolonien halten können. Der Widerstand schwelt überall. Ginger im Kashmir-System ist frei. Ich stamme selbst von dort …«
    »Ich auch!« warf Kar Dougster aufgeregt ein, und seine Augen leuchteten.
    »… und ich gehöre auch zu den Perlen, ein Umstand, der dem Kaiser-Konzern natürlich unbekannt ist.« Marjew lächelte hintergründig. »Damals, als der Aufstand auf Ginger losbrach, wollte ich zuerst Kaiser den Rücken kehren, aber einige Freunde haben mir klargemacht, daß meine Position wichtig ist. Ich habe zwar keinen besonders hohen Posten, aber etwas sickert immer durch, und Informationen darüber, was Valdec plant, sind für den Widerstand besonders wichtig. Wie gesagt, Ginger ist frei. Der Lordoberst verlor beim Versuch, den Aufstand niederzuschlagen, eine ganze Flotte. Valdec hält zur Zeit noch still. Seine Macht ist noch nicht wieder groß genug, um Ginger heim ins Reich zu holen. Die Randwelten sind von der Erde aus sehr weit weg. Mit dem Bund verhält es sich ähnlich.« Er lachte. »Valdec hat mit genug anderen Schwierigkeiten zu kämpfen, als sich um so unwichtige Welten wie etwa Aqua zu kümmern. Die Grauen unterstützen ihn nicht mehr vorbehaltlos. Ich habe gehört, daß sich ein Planet namens Shondyke abgekapselt hat. Es muß sich um so etwas wie einen Ausbildungsplaneten gehandelt haben. Jedenfalls kann Valdec jetzt praktisch nur noch mit den Grauen rechnen, die sich in den allgemeinen Stützpunkten befinden. Ihm ist gewissermaßen der Nachschub abgeschnitten.«
    Der Kaiser-Vertreter überlegte kurz. »Dann habe ich etwas von einer Alpha-Order bezüglich bestimmter Treiber gehört. Bisher habe ich aber nicht herausgebracht, was mit diesen gesondert abzutransportierenden Treibern geschehen soll …«
    Was hatte Valdec mit den nichtoperierten Treibern vor? Stand die Alpha-Order in Verbindung mit der Entwicklung innerhalb der Grauen Garden, mit den Geschehnissen von Shondyke? Versuchte er, aus den Treibern Nachwuchs für die Garden zu machen?
    »Was ist mit David terGorden?«
    »David terGorden und die Terranauten haben beim Entstehen des Bundes eine nicht unbeträchtliche Rolle gespielt«, sagte Marjew. »Das letzte, was ich hörte, war, daß er sich auf Aqua befinden soll.«
    Die Vision! Eine Welt, von einem großen Ozean bedeckt, Springfluten, die in regelmäßigen Abständen die Kontinente überfluteten. Aber wie kamen sie dorthin? Greeny …
    Der Widerstand lebte, das war eine Nachricht, die alles in ihr in Aufruhr versetzte. Und die Position Valdecs war schwächer, als sie vermutet hatte. Sie dachte an die Stummen Treiber, die in der Nähe der Raumhäfen herumlungerten, an das Klima der Angst und der Resignation, das die Menschen umgab. Valdec hatte die Situation nicht so fest im Griff, wie es den Anschein gehabt hatte. Aber der Konzilsvorsitzende war alles andere als ein Dummkopf. Er arbeitete auf ein bestimmtes Ziel hin, und er würde bestimmt nicht auf Dauer ruhig zusehen, wie im Bereich der Randwelten der Widerstand immer mehr an Kraft gewann. Die Information von den geheimnisvollen Transporten, das Wissen um die Treiber mit den hohen Potentialen, die nicht der Lobotomie zum Opfer gefallen waren, erwies sich als immer bedeutender. Narda hatte das sichere Gefühl, daß dem Projekt der Alpha-Order eine zentrale Bedeutung zukam. Sie spürte, daß dieses Projekt möglicherweise die Situation im Sternenreich grundlegend zu ändern vermochte. Und die Terranauten konnten nichts davon ahnen. Sie wußten nichts von dem, was sich da zusammenbraute. Sie wußten nicht, daß die nichtoperierten Treiber verschleppt wurden. Mindestens seit fast vier Jahren lief das Projekt Valdecs jetzt schon. War es noch weit von dem gesetzten Ziel entfernt? Und wie sah das gewünschte Ergebnis aus?
    Sie mußte David die Nachricht bringen! Es war wichtig, ungeheuer wichtig. Es mußte etwas unternommen werden. Auf keinen Fall durfte sich der Widerstand von einer umfangreichen Aktion des Konzils überraschen lassen.
    Greeny, die Todkranke, war ihre einzige Chance. Wenn sie starb, war alles aus.
    Eine Tür wurde geöffnet und kurz darauf wieder geschlossen. Der Mann, den Marjew vor einer guten halben Stunde fortgeschickt hatte, trat in den Wohnraum, gefolgt von einer hochgewachsenen
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