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Die Terranauten 038 - Nardas Kampf

Die Terranauten 038 - Nardas Kampf

Titel: Die Terranauten 038 - Nardas Kampf
Autoren: Andreas Weiler
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feucht, als sie auf die Ortungsanzeige blickte. Die Kampfringos kamen näher, rasch, viel zu rasch.
    Immer mehr Geräte erwachten zu knisterndem Leben. Aus den Augenwinkeln stellte sie fest, daß der ehemalige Logenmeister Mashram Eschrit ebenfalls zur Logenplattform unterwegs war. Die Treiberloge der SONNENWIND hatte ihren Logenmeister durch ein Unglück auf Gurumdhan verloren, und Masurin und Errehan hatten daraufhin die Arbeit der Loge koordiniert.
    Dumpf röhrten die Triebwerke auf. Ein Zittern durchlief das Scoutschiff, dann neigte sich der Bug zur Seite. Aus dem Heck drang der flammende Plasmastrahl, der die SONNENWIND vorwärtstrieb, langsam, fast zögernd. Das Hilfs-Triebwerk, nur schwach und nicht für harte Beschleunigungen ausgelegt, konnte sie nicht retten, das war unmöglich.
    »Noch zwei Minuten«, sagte Dania Makiri. »Wir kommen gleich in Reichweite ihrer Geschütze …«
    Etwas schnürte Narda die Kehle zu. Wir müssen es schaffen. Wir müssen!
    Jessica Xiam stieß plötzlich einen erschrockenen Laut aus und zuckte von den Instrumenten zurück. Narda und Rollo waren mit zwei schnellen Schritten bei ihr.
    »Was …?«
    Dann sah das PSI-Mädchen, was die Wissenschaftlerin so erschreckt hatte.
    DATEN NICHT GREIFBAR. SPEICHEREINHEITEN II BIS XVI ÜBERNOMMEN UND GELÖSCHT. NEUEINGABE NOTWENDIG.
    »Das darf doch nicht wahr sein!« stöhnte Rollo. Auf seiner Stirn glänzte feiner Schweiß.
    »Die Forschungsdaten«, hauchte Jessica mit großen Augen. »Jemand von Taschkanur war an Bord und hat sich die von uns gesammelten Daten geholt …«
    »Verdammt, was ist da unten bei euch denn los? Wir brauchen die Koordinaten!« Masurins Augen blitzten.
    Noch immer dröhnten die Triebwerke der SONNENWIND. Aber Narda nahm diese Geräuschkulisse jetzt nicht mehr wahr. Ihr Blick klebte an der Ortungsanzeige. Die Kampfringos …
    »Aus«, sagte Greeny an ihrer Seite. Ihr Gesicht war eine Maske.
    Sie brauchten ein Ziel. Ohne das Ziel, auf das sich die Loge konzentrierte, war der Flug in Weltraum II ungerichtet und so gut wie tödlich. Und kein Mensch konnte sich all die Koordinaten der von Menschen besiedelten Welten merken. Der Bordcomputer überspielte den Treibern daher Daten, die die Treiber in ihren Gedanken in ein dreidimensionales Vorstellungsbild der Zielkoordinaten umsetzten.
    Die Speichereinheiten. Gelöscht …
    »Das ist also das Ende«, sagte Rollo gezwungen ruhig und deutete hinaus auf die beiden flammenden Punkte. Zwei glitzernde Blitze lösten sich von ihnen und rasten auf sie zu. Die Grauen hatten das Feuer eröffnet …
     
    *
     
    Die SONNENWIND schien direkt in den grellen Glutball der Detonation hineinzurasen. Die feurige Lohe umspielte die transparente Kuppel.
    Boden und Wände zitterten, als der Explosionsball des Raumtorpedos das Schiff einhüllte. Das heulende Wimmern einer Sirene klang auf, als bedürfte es erst dieser akustischen Warnung, um die Gefahr deutlich werden zu lassen. Dem Erzittern der Schiffshülle folgte eine schwere Erschütterung. Narda taumelte, griff nach dem im Boden eingelassenen Sessel.
    »Jessica!« rief sie, um die Geräuschorgie zu übertönen. »Die intakten Speicher! Die Einheiten I und XVII bis XX.«
    Die Treiberin nickte nur, beugte sich vor und ließ ihre Finger über die Tastatur gleiten.
    Eine Erschütterung, und diesmal verlor die Telepathin den Halt. Der Boden schien sich in einem rasenden Rhythmus zu heben und zu senken.
    Plötzlich spürte sie, wie sich eine breite Hand um ihren Arm schloß und sie herumwirbelte. Rollo zog sie zu sich heran. Aus schreckgeweiteten Augen sah sie, wie die Aura des Todes hinter der SONNENWIND zurückblieb. Sie hatten es noch einmal geschafft, aber nur um Haaresbreite.
    Rasch sah Narda sich um. Unterdrücktes Stöhnen drang an ihre Ohren, aber ernsthaft verletzt schien niemand zu sein. Jessica Xiam hing schlaff in ihrem Sessel – bewußtlos.
    »Rollo!«
    Der Deneb-Geborene reagierte bereits. Er ließ sich in den Sessel neben der Treiberin sinken und beugte sich zu dem Computer-Terminal vor. Die Sensoren glühten.
    Wohin? dachte Narda und legte den Kopf in den Nacken. Von der Logenplattform blickten ernste Gesichter herab. Wohin nur? Ihre Reichweite betrug mit nur noch einer Mistel nicht einmal mehr fünfhundert Lichtjahre. Damit kamen sie nicht einmal bis in den inneren Bereich des Sternenreiches.
    Der Funkempfänger sprach an.
    »SONNENWIND, stoppen Sie unverzüglich. Bereiten Sie sich auf ein Andockmanöver vor. Andernfalls
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