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Die Terranauten 038 - Nardas Kampf

Die Terranauten 038 - Nardas Kampf

Titel: Die Terranauten 038 - Nardas Kampf
Autoren: Andreas Weiler
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Dreiundzwanzigjährigen schienen von innen heraus zu leuchten. Seine dünnen Lippen zitterten verhalten, als er sich umwandte und zum Verwaltungskomplex des Raumhafens zurückblickte. Links von ihnen lag das weite Start- und Landefeld. Auch Yamarahan war nur eine Randwelt, und verglichen mit den Planeten des inneren Bereiches des Sternenreichs war Yamarahan unbedeutend. Der Raumhafen war verglichen mit dem von Olunyan auf Taschkanur aber beinahe gigantisch.
    Die Treiber blieben kurz stehen und ließen sich von einer sanften Brise umspielen. Die Kontrollen am Raumhafen hatten ein nicht unbeträchtliches Risiko gebildet, und nicht nur Narda hatte befürchtet, daß sie auf verborgene PSI-Kontrollen stoßen konnten. Sie hatten ihre besonderen Fähigkeiten eingekapselt, sich abgeschirmt, und alles war gutgegangen. Die SONNENWIND stand tief im Lumir-System und konnte nur durch einen Zufall entdeckt werden. Sie hatten das Risiko, mit dem Scout-Schiff in einen Orbit um Yamarahan zu gehen, nicht eingehen wollen. Wenn irgendein übereifriger Überwachungsbeamter den Ortungsreflex mit den Informationen eines elektronischen Archivs verglichen hätte, wäre schnell bekanntgeworden, daß nur Treiber das Schiff steuern konnten. Von diesem Augenblick bis zu einer umfangreichen Fahndung war es nur ein kleiner Schritt.
    »Ich möchte nur wissen«, sagte Masurin mit gerunzelter Stirn, »was das für merkwürdige Schiffe sind.« Er deutete auf die riesigen Trichter auf dem Raumhafen, und Narda erschauerte.
    »Kaiserkraft«, sagte sie nur. Es war nur eine Vermutung, aber irgend etwas in ihr sagte ihr, daß sie recht hatte. Kaiserkraft, das Dunkle, Bedrohliche …
    Sie warteten noch einen Augenblick, dann trennten sie sich. Eine Gruppe hatte die Aufgabe, allgemeine Informationen zu sammeln, die andere, zu der Narda, Rollo, Greeny, Dougster und Errehan gehörten, wollte sich auf möglichst direktem Wege mit dem Servis Gulben Horg in Verbindung setzen.
    »Ich weiß nicht, ob es richtig war, daß wir uns getrennt haben«, sagte Errehan, als sie auf einem der zahlreichen Rollbänder um die Ausläufer des Raumhafens herum auf die Stadt Merkid zugetragen wurden. Sie trugen alle die weiten Gewänder, die Touristen bevorzugten. Die Vorräte der SONNENWIND waren auch nach einer fast fünfjährigen Reise noch nicht erschöpft – zum Glück.
    »Wir fallen weniger auf«, sagte Narda nur und erntete von Kar Dougster ein zustimmendes Nicken. Aufmerksam beobachtete sie ihre Umgebung. Merkid war eine große Stadt, und das Leben inmitten der skurrilen Protop-Bauten schien noch ganz so zu sein, wie sie es von ihrem letzten Besuch vor zwei Jahren in Erinnerung hatte. Von Zeit zu Zeit sahen sie die Uniformen von Beamten der planetaren Polizei, und in Narda verkrampfte sich dann etwas. Wie weit waren die PSI-Spürer inzwischen entwickelt worden? Waren sie, wenn sie ihre Fähigkeiten nicht einsetzten, wirklich vor Entdeckung sicher?
    »Es wird schon alles gutgehen«, hauchte Rollo dem PSI-Mädchen zu und lächelte. Es wirkte unecht.
    Rechts von ihnen tauchte der Bau eines Treiberheims auf, und Narda spürte, wie Wehmut in ihr entstand. Plötzlich war die Erinnerung an die langen Jahre im Raum wieder in ihr, an die Zeit, in der sie selbst, als kleines Mädchen, innerhalb einer Loge die riesigen Treiberschiffe durch die Leere gesteuert hatte. Alles vorbei, alles vergangen. Valdec und seine Kaiserkraft. Er hatte es geschafft, den Sieg davongetragen.
    Plötzlich hatte sie das Gefühl, daß etwas Drohendes in der Luft lag, und sie wechselte auf das Ruheband. Ihre Gefährten folgten ihr und sahen sie fragend an. Sie runzelte die Stirn und deutete hinüber zu dem Treiberheim.
    »Ich glaube«, sagte sie langsam, »wir haben Zeit genug, um uns dort einmal kurz umzusehen.« Sie sah Greeny an, in deren Gesicht sich etwas verändert hatte. Rollo hatte den Schock des ungeschützten Aufenthaltes im Weltraum II ohne Nachwirkungen überstanden, aber Greeny umgab etwas, das sie an ihr vorher nicht gekannt hatte.
    Langsam schritten sie auf die so vertrauten Bauten zu. Stimmengewirr drang an ihre Ohren, und als sie den Eingang fast erreicht hatten, stellte sich ihnen eine heruntergekommene Gestalt in den Weg. Der Mann mochte etwa vierzig Jahre alt sein, aber die Wangen waren eingefallen, das Haar ungepflegt, und die Kleidung schien seit geraumer Zeit nicht gewechselt worden zu sein.
    »Wir dürfen uns auf nichts einlassen«, preßte Errehan kaum hörbar hervor und musterte die
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