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Die Terranauten 038 - Nardas Kampf

Die Terranauten 038 - Nardas Kampf

Titel: Die Terranauten 038 - Nardas Kampf
Autoren: Andreas Weiler
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Frau in mittleren Jahren.
    »Wir haben die Speichereinheiten«, sagte der Mann und hob die unscheinbare Tasche, die er bei sich trug, kurz an. »Und das ist Doktor Mirud.«
    Narda schnellte aus dem Sessel und sah die Freunde auffordernd an. »Dann nichts wie los. Hoffentlich können wir Greeny noch helfen, hoffentlich …!«
     
    *
     
    Mashram Eschrit folgte den Ausführungen Ruman Marjews konzentriert und mit viel Interesse. Nicht einen einzigen Sekundenbruchteil vernachlässigte er dabei sein Zweidenken. Die eine Ebene seiner Gedanken beschäftigte sich mit den Worten des Kaiser-Vertreters, die andere Ebene aber arbeitete fieberhaft an einem neuen Plan. Der Logenmeister wußte, daß der Zeitpunkt einer Entscheidung, die nicht mehr rückgängig gemacht werden konnte, immer näher rückte. Er mußte handeln, bald, wenn er die allgemeine Lage zu seinen Gunsten beeinflussen konnte.
    David terGorden. Seinem ursprünglichen Plan zufolge hatte er den Führer der Terranauten zusammen mit den flüchtigen Treibern dem Konzil ausliefern wollen. Nichts hätte seine scheinbare Loyalität dem Konzil gegenüber besser bewiesen als eine solche Handlung.
    Jetzt aber war er sich nicht mehr so sicher, ob dieses Vorhaben überhaupt sinnvoll war. Wenn die Informationen richtig waren, dann befand sich terGorden in einem freien System, das zunächst für Valdec und seine Verbündeten unzugänglich war. Wie aber hätte er terGorden dann ausliefern sollen?
    Nein, er mußte handeln, jetzt, er durfte nicht mehr warten. Die Übergabe flüchtiger Treiber, die Entlarvung eines verräterischen Kaiser-Vertreters, das mußte genügen.
    Unauffällig tastete Mashram Eschrit nach der Waffe in seiner Tasche. Sein Gesicht wirkte gelöst, während er den Kolben der Waffe umfaßte.
    Er merkte nicht, daß der Wahnsinn in seinem Hirn immer weiter um sich griff …
    Narda wollte zur Tür stürmen, aber da war etwas, das sie innehalten ließ, etwas, das wie statische Elektrizität ihren Rücken hinabstrich, ein Gedanke wie Dunkelheit. Langsam drehte sie sich um – und starrte in die fluoreszierende Abstrahlöffnung einer Waffe, die der Logenmeister auf sie richtete.
    Mashram Eschrit hatte die Augen zusammengekniffen, und seine Blicke gingen hin und her.
    »Es ist Zeit«, sagte er langsam, »diesem Spiel ein Ende zu machen.«
    »Was soll das?« fragte Narda kalt.
    Der Logenmeister trat ein paar Schritte zurück. »Es soll heißen, daß sich hier unsere Wege trennen … Oh, nein, es ist zwecklos. Du kannst meine Gedanken nicht lesen.«
    »Was hat das alles zu bedeuten?« Die Stimme Ruman Marjews klang verwirrt und mißtrauisch. Narda schüttelte nur den Kopf. Sie öffnete erneut ihren PSI-Sinn, tastete nach dem Hirn des Logenmeisters, aber da war nichts.
    »Euer Widerstand ist so zwecklos, so … naiv. Glaubt ihr wirklich, ihr könntet damit etwas gegen das Konzil ausrichten? Glaubt ihr das wirklich?«
    »He, Mashram, was ist mit dir los?« Cler Masurin trat einen Schritt auf den Logenmeister zu. Der Lauf der Waffe ruckte herum.
    »Keinen Schritt weiter, der. Oder du schläfst für eine Weile …«
    Er lachte humorlos, während sein Blick über blasse Gesichter strich. Draußen heulte der Sturm. Er schien noch an Intensität gewonnen zu haben.
    »Er ist der Verräter!« brachte Narda hervor, und das PSI-Mädchen ballte die Hände zu Fäusten. »Ist es nicht so?«
    Eschrit preßte für eine Sekunde die Lippen zusammen.
    Nein, er handelte richtig. Es gab keinen anderen Weg. Nur innerhalb des Konzils konnte etwas gegen Valdec unternommen werden; die Treiber unter terGorden waren hoffnungslos unterlegen. Sie wurden gejagt, so lange, bis sie zur Strecke gebracht waren. Nein, dieses Schicksal wollte er nicht teilen.
    »Ja«, kam es brüchig von seinen Lippen. »Damals auf Taschkanur hat mich dieser Idiot von Lagerleiter hereingelegt, und auch auf Yamarahan hat mich niemand verstanden. Und auch ihr versteht nicht!« Er sah Narda an. »Du denkst nur an deinen David, siehst nicht, wie sinnlos dein ganzes Tun ist. Ihr seid so … dumm!«
    Die Muskeln in seinem Gesicht zuckten, und in seinem Kopf jagte ein Gedanke den anderen.
    Vorsicht, signalisierte das PSI-Mädchen. Er ist verrückt! Die Zeit auf Taschkanur hat ihm den Verstand geraubt …
    Gulben Horg, sie alle hatten ihn verdächtigt. Er war tot, und in gewisser Weise hatten sie sein Leben auf dem Gewissen. Wenn sie ihn nicht gezwungen hätten, mit ihnen zu fliehen. Rollo … tot. Whity, gestorben auf Taschkanur
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