Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 038 - Nardas Kampf

Die Terranauten 038 - Nardas Kampf

Titel: Die Terranauten 038 - Nardas Kampf
Autoren: Andreas Weiler
Vom Netzwerk:
veränderte die Einstellung des Gerätes vor sich. Vier Punkte pulsierten sanft in einem grünlich fluoreszierenden Licht. Garhas runzelte die Stirn, dann zuckte er die Achseln. Ohne großes Interesse streckte er seinen rechten Arm aus und berührte einige Sensoren. Das Bild auf einem der Monitoren wechselte. Buchstaben- und Zahlenkolonnen wanderten über den Schirm, Angaben darüber, um welches Schiff es sich handelte, woher es kam, wo sein Bestimmungshafen lag.
    »STURMWOLKE«, las er und lehnte sich wieder zurück. Ein Frachter, gesteuert von einer Automatik. Wenn der Aktivierungsimpuls kam, würde das Schiff auf die Reise gehen, ohne eine Menschenseele an Bord, einsam die Leere zwischen den Sternen überwindend, vorwärts getrieben von Valdecs neuer Energie.
    Dehmam Garhas gähnte, und seine Finger gaben einen erneuten Datenabrufbefehl in die Elektronik. Die Angaben auf dem Bildschirm veränderten sich.
    Vier Schiffe befanden sich im Orbit um Susmandor.
    Ihre Überprüfung würde nur wenig Zeit in Anspruch nehmen …
     
    *
     
    Narda hatte das Gefühl, ihr Herzschlag setze für eine Sekunde aus, als sie die warnenden Worte vernahm. Langsam drehte sie sich um – und starrte in die Abstrahlmündung eines Lasers. Der Mann, der die Waffe in der rechten Faust hielt, machte ein verkniffenes Gesicht, und sie wußte, daß seine Warnung kein Bluff war. Ihre gedanklichen Sinne strahlten einen kurzen Warnimpuls an die Gefährten ab. Greeny, die Zeit …
    »Wer sind Sie?« fragte sie leise.
    »Mein Name ist Ruman Marjew«, sagte der Mann mit dem schütteren Haar. »Ich bin der Kaiser-Vertreter von Susmandor.«
    Ein Schock. Hatte Mishna Karhan sie in eine Falle geführt, im Angesicht des Todes? Das schien unmöglich.
    Zwei weitere Männer traten an die Seite des Kaiser-Vertreters, jünger, mit entschlossenen Gesichtern.
    »Und wer sind Sie?« Er senkte die Waffe um nicht einen einzigen Millimeter.
    »Kennen Sie jemanden namens Mishna Karhan?« fragte Narda. In den Augen Marjews blitzte es kurz auf. Narda öffnete ihren psionischen Sinn und tastete nach den Gedanken Marjews. Sie nahm nur ein leises Wispern wahr, ton- und inhaltslos. Der Kaiser-Vertreter war immunisiert, aber auf seinem Gesicht zeigte sich Erstaunen. Weiterzubohren, traute sie sich nicht.
    »Sie sind Treiber!« kam es überrascht von seinen Lippen. »Was wissen Sie von Karhan?«
    Narda sah ihre Gefährten kurz an, dann entschloß sie sich dazu, die Wahrheit zu sagen. Das Versteckspiel mußte endlich ein Ende haben, und etwas in ihr sagte ihr, daß sie Marjew trotz der Waffe vertrauen konnte. Sie erzählte die ganze Geschichte, angefangen von der Vernichtung des Planeten Zoe, die Zeit im Internierungslager auf Taschkanur, die mysteriösen Transporte nichtoperierter Treiber mit hohen PSI-Potentialen, die Odyssee, die sie bis nach Susmandor geführt hatte. Sie erzählte von dem Wrack in der Leere zwischen den Sternen, von dem sterbenden Mishna Karhan, auf dessen Hinweis hin sie schließlich diese Welt angesteuert hatten.
    »Jetzt wissen Sie alles …«
    Ruman Marjew sah seine beiden Begleiter an, nickte ruhig – und steckte mit einer entschlossenen Bewegung die Waffe weg. Dann schritt er auf Narda zu und drückte sie für einen Moment fest an sich. Sein Gesicht zeigte Freude.
    »Ihr seid genau richtig.« Das Aufatmen der Treiber entging ihm nicht. »Nehmt Platz, Freunde, ich glaube, wir können jetzt alle einen Drink vertragen.«
    »Sie sind Kaiser-Vertreter?« fragte Mil Fraumin verwirrt. »Sie, ein Widerständler?«
    Marjew lachte. »Nicht alle, die für Kaiser arbeiten, sind komplette Idioten. Und gerade diese Position gibt mir … Nun, gewisse Möglichkeiten.«
    Narda entging das langsame Nicken Mashram Eschrits.
    »Wir brauchen einen Arzt, einen Spezialisten«, sagte das PSI-Mädchen eindringlich. »Und wir müssen so schnell wie möglich an Bord der SONNENWIND zurück. Greeny kämpft mit dem Tod, jede Sekunde ist kostbar.«
    Marjew nickte ernst.
    »Wir brauchen auch neue Computerspeichereinheiten«, fügte Cler Masurin hinzu. »Und eine Mistel …«
    Marjew lachte humorlos. »Speichereinheiten könnte ich möglicherweise besorgen«, entgegnete er nachdenklich, »aber Misteln auf keinen Fall.« Er gab einem seiner beiden Begleiter einen Wink. Der Mann nickte und verschwand.
    Narda nahm einen tiefen Schluck von dem Getränk in ihrem Glas, und sie spürte, wie flüssiges Feuer in ihrem Magen brannte.
    »Was ist mit Ginger?« fragte sie dann. »Und dem Bund!
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher