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Die Terranauten 038 - Nardas Kampf

Die Terranauten 038 - Nardas Kampf

Titel: Die Terranauten 038 - Nardas Kampf
Autoren: Andreas Weiler
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aus Verzweiflung, weil der erste Ausbruchsversuch fehlgeschlagen war. Greeny, ihre Schwester, sie lag im Sterben.
    Narda schluckte und versuchte, die kalte Wut in ihr im Zaum zu halten. Mashram Eschrit war der Verräter, und jetzt erinnerte sie sich auch daran, daß sie ihm zu Anfang nicht getraut hatte. Etwas war in seinem Geist gewesen, etwas, das fremd war, fremd und bedrohlich.
    Sie sagte kein Wort, konzentrierte sich und griff nach der psionischen Kraft der Gefährten. Sie durften keine Zeit verlieren, unter keinen Umständen. Greeny …
    Sie sammelte die Energie und schlug zu. Für einen winzigen Augenblick hatte sie den Eindruck, als lege sich ein milchiger Schleier vor ihre Augen, dann war diese Empfindung wie weggewischt. Eschrits Augen schienen zu funkeln.
    »Gib es auf, Narda. Damit hast du keinen Erfolg; ich bin ein Zweidenker, und ich weiß mich gegen deine Kraft zu schützen.«
    Wir müssen etwas tun, sagte Kar Dougster in ihren Gedanken.
    Narda drängte die Wut in sich zurück. Jetzt galt es, einen klaren Kopf zu bewahren, keine übereilte Aktion. Eschrit war nicht mehr bei Sinnen, aber er war gefährlich, gerade deswegen. Sie erinnerte sich an die Vision in ihr. David. Sie hatten neue Speichereinheiten für den Bordcomputer, und wenn Greeny aus dem Koma erwachte, konnten sie Aqua erreichen; sie hatten die Daten.
    »Komm zu dir«, sagte Narda langsam und nachdrücklich. »Überlege! Kann das Konzil einem Verräter trauen? Glaubst du tatsächlich, daß du eine Position in dem Machtapparat Valdecs erringen kannst, wenn du uns verrätst? Glaubst du wirklich, daß Valdec dir so weit vertraut, daß du von innen heraus eine Veränderung herbeiführen kannst?«
    Der Logenmeister lachte und senkte die Waffe nicht um einen einzigen Millimeter.
    Achtung! rief Narda. Seid bereit!
    Eschrit trat zur Seite, langsam, konzentriert, sich keine Blöße gebend. Sein Kopf ruckte herum, und sein Blick fiel auf den Visiophonanschluß.
    »Du kannst mich nicht überzeugen, Narda. Ich bin ein Summacum. Mein Verstand arbeitet klar, ich irre mich nicht.« Mit ruhiger Hand griff er nach dem Visiophon. Endlich war es soweit …
     
    *
     
    Dehmam Garhas starrte auf die Anzeige, die auf der Bildfläche des Monitors schimmerte, und begriff zuerst gar nicht, was er sah.
    DATEN NICHT GESPEICHERT. SPEZIFIZIERUNG KANN NICHT ERTEILT WERDEN. ARCHIV-ANFRAGE WIRD EMPFOHLEN.
    »Das gibt’s doch gar nicht«, sagte Garhas langsam, und Müdigkeit und Langeweile waren wie weggewischt. Drei Frachter befanden sich im Orbit um Susmandor – und ein Schiff, das die Elektronik nicht zu identifizieren vermochte. Es war unmöglich. Aber der Computer konnte sich nicht irren.
    Dehmam Garhas runzelte die Stirn, dann drehte er sich in seinem Sessel um. Er überlegte kurz, dann berührten seine Finger schimmernde Sensorpunkte, und ein anderer Bildschirm erwachte zu flackerndem Leben.
    Garhas nickte, dann gab er die Daten des unbekannten Schiffes in die Eingabe. Größe, Bauart, Energieemissionsumfang. Mit unruhigen Händen griff er nach einer Zigarette, während er auf eine Antwort wartete. Auf dem Bildschirm leuchtete nur das Bereitschaftssymbol, und daneben die Eingabebestätigungsanzeige.
    Es knisterte verhalten, dann veränderte sich das Bild.
    SCOUT-SCHIFF, las er, und seine Erregung wuchs. Was suchte ein Scout-Schiff im Orbit von Susmandor? Und wieso hatte es sich nicht gemeldet?
    BAUART ENTSPRICHT JAHR 2494. TREIBERSCHIFF.
    Das letzte Wort elektrisierte Garhas förmlich. Er beugte sich ruckartig vor. Ein Treiberschiff. Er zögerte nur kurz, fast gelähmt von der Überraschung, dann drehte er sich erneut um. Entschlossen legte sich seine rechte Hand auf den Alarmauslöser.
     
    *
     
    Rasch sah Narda sich um. Sie blickte in das Entsetzen in den Mienen ihrer Freunde, die tatenlos mit ansehen mußten, wie Mashram Eschrit daranging, das Visiophon zu aktivieren. Sie alle ahnten, mit wem der Logenmeister Verbindung aufnehmen wollte. Es war höchste Zeit zu handeln, aber Eschrit ließ sie nicht aus den Augen, und die Waffe in seiner Rechten mußte jeden Versuch, den Wahnsinnigen zu überwältigen, von vornherein zum Scheitern verurteilen.
    Eschrits Hand berührte eine Taste – und im gleichen Augenblick drang das weit entfernte Heulen von Sirenen an ihre Ohren. Unwillkürlich zuckte die Hand des Logenmeisters zurück.
    Narda war mindestens so überrascht wie er, aber sie wußte auch, daß sie diese Chance nicht nutzlos verstreichen lassen durfte. Entweder
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