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PR TB 121 Kampf Um Exota Alpha

PR TB 121 Kampf Um Exota Alpha

Titel: PR TB 121 Kampf Um Exota Alpha
Autoren: Perry Rhodan
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1.
    »Eine Geschichte ist eine glaubwürdige Erzählung
von dem Ursprunge und Fortgange einer Sache, oder von denen
Veränderungen, so sich mit derselben zugetragen haben. Es gibt
demnach wenig Dinge, sie mögen moralische, geistige oder
körperliche Wesen sein, von welchen man nicht eine Geschichte
schreiben könnte; so bald man mir zuverlässige Nachrichten
von ihrem Uhrsprunge, Fortgange und denen sich dabei ereigneten
Veränderungen hat.«
    Johann Heinrich Gottlobs von Justi, Königl. Berghauptmanns
GESCHICHTE DES ERD-CÖRPERS, aus seinen äußerlichen
und unterirdischen Beschaffenheiten hergleitet und erwiesen.
    Berlin, Terra,
    *
    Joaquin Manuel Cascal, der jetzt fast sechzigjährige Freund
Sandals, klappte das kostbare Buch langsam zu, stand auf und ging zum
Fenster. Die Sonne Otinarm stand eine Handbreit über dem
Horizont, also über dem Kamm des bewachsenen Ringwalles von
Crater. Unten, in der teilweise wiederaufgebauten Burg, wurde ein
Fest gerüstet, dessen Ursache in einigen erreichten Schritten
auf Sandals langem und beschwerlichem Weg zu suchen war es versprach
trotzdem, ein schönes Fest zu werden.
    »Feste«, sagte Joaquin leise zu sich selbst,
»verlangen festliche Stimmung, festliche Gedanken und einen
angemessenen Hunger. Und den nötigen Durst.«
    Seine »Wohnung« lag im großen Rundturm der Burg
Crater.
    Alle Freunde Sandals lebten hier in der Burg. Nachdem das große
Raumschiff von Terra hier gelandet war, hatten sich die Robots
darangemacht, Schutt und Trümmer wegzuräumen und einen Teil
    der Pflanzen zu beseitigen, die in den vier Jahren die Halbruine
überwuchert hatten. Jetzt erstrahlten bereits der große
Turm, ein Teil der Mauer und eine Menge kleiner Räume in neuem
Glanz, zu dem hochmoderne technische Einrichtungen nicht unwesentlich
beitrugen. Sandal Tolk befand sich tatsächlich auf einem langen,
sehr schweren Weg, denn sein Ziel war die Herrschaft über einen
Planeten - Exota Alpha -, dessen Bevölkerung er selbst dem
galaktischen Standard angenähert hatte. Und jetzt, nach dem
chaotischen Zusammenbruch durch den vorüberziehenden Schwarm,
befand sich diese Bevölkerung auf der zivilisatorischen Höhe
des terranischen Mittelalters und, teilweise, auf dem kulturellen
Niveau der beginnenden Eisenzeit.
    Festliche Stimmung? Cascal überlegte, während er sich
anzog.
    »Wir alle haben keinen Grund«, sagte er laut
»unzufrieden zu sein. Es wurde viel geleistet.«
    Er blickte noch einmal durch die große, wuchtige
Glassitscheibe, die sich nun, als die Sonne rot ins Zimmer leuchtete,
wieder aufblendete. Auf den wenigen Möbelstücken, die von
den Robotern repariert und mit den Hilfsmitteln des Schiffes
verschönert worden waren, lag ein roter Glanz. Cascal begann
sich wohl zu fühlen. Er öffnete die Tür und trat
hinaus auf die steinerne Balustrade.
    Unter ihm lag die große Halle; dort waren die Helfer und
sogar Chelifer damit beschäftigt, alles für das Fest
vorzubereiten. In einigen ärmlichen Dörfern hatte man Wein
gekauft, Wild war geschossen worden, man hatte Fische aus dem breiten
Burggraben gezogen und die Vorräte des Schiffes geplündert.
Der schwere Geruch des Bratens zog zu Cascal herauf und ließ
das Wasser in seinem Mund zusammenlaufen.
    »Köstlich!« sagte er, zündete sich eine
Zigarette an und ging hinunter. Überall, an allen Ecken und
Enden der Halle, standen die jetzt ausgeschalteten Robots. Das
Problem, das planetenweit war, zeigte sich auch in dieser Halle, die
Stück für Stück renoviert wurde: Exota Alpha mußte
aus dem Mittelalter in die Moderne gebracht
    werden. Bei diesem gigantischen Versuch, nur von einer Handvoll
Menschen unternommen, würde Crater, also der rund achttausend
Meter durchmessende ehemalige Meteoritenkrater, ebenso wie Burg
Crater, die Keimzelle darstellen.
    »Sieht zwar gut aus, wenn du sinnend auf den Stufen stehst,
Joak«, rief Pontonac herauf, »aber du solltest diesen
Wein versuchen, ehe ihn die Gäste ausgetrunken haben!«
    »Das ist die beste Idee, die seit Tagen von dir kam«,
erwiderte Cascal und blieb neben der Tafel stehen. Shet Novaro, der
hünenhafte Pilot des Schiffes, hielt zwei Gläser in der
Hand und reichte eines davon Cascal. Joak roch daran; der Wein
verströmte ein schweres, süßes Aroma, roch nach
unbekannten Gewürzen und nach schwerer Erde.
    »Ein Wein für Olympier!« stellte Cascal fest.
»Und für einen tonnenschweren Schädel am nächsten
Morgen.«
    »Mäßigung in allen Dingen zeichnet den klugen
Terraner aus«,
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