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Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen

Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen

Titel: Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen
Autoren: Eva Christoff
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hinein. Unvermittelt wurde sie blaß und ließ das Tablett fallen. »Bei der Großen Mutter«, sagte sie schwach. »Banshees!«
    Der Riemenmann zwang sich zur Ruhe. Ganz schwach, aber deutlich genug, formten sich in seinem Bewußtsein Gedankensignale zu einer sichtbaren Botschaft: »… Körper für euch gefunden. Folgt unserem Ruf! Wir führen euch! Lebendige, kräftige Körper für euch alle! Kommt zur Festung der Geflügelten! Wir machen euch zu den Herren dieses Planeten!«
     
    *
     
    Reta saß auf Guy La Ramees Schultern und mußte den Kopf einziehen, um nicht an die Decke zu stoßen. Sie döste ständig ein, sank vornüber und schreckte wieder auf, wenn sie das Gleichgewicht zu verlieren drohte.
    Ramee setzte halb im Schlaf Fuß vor Fuß, und auch David und Farrell hatten längst aufgegeben, sich Sorgen darum zu machen, wohin der Tunnel wohl führte. Sie waren viel zu müde dazu.
    Der Fackelrest, den Ramee in seinem Hemd aus dem Tumult gerettet hatte, war ausgebrannt. Sie mußten sich mit den Händen an der Wand entlangtasten, um nicht versehentlich in einen Nebengang zu geraten.
    Farrell ging als erster. Mit einer Hand befühlte er die feuchte Felswand, an der anderen führte er David, der wiederum Ramee mit Reta hinter sich herzog. Sie prallten gegeneinander, als Farrell unvermittelt stehenblieb.
    »Du Idiot«, sagte David leidenschaftslos. »Kannst du nicht Bescheid sagen, wenn du nicht weiterkannst?«
    »Selber Idiot!« antwortete Farrell. »Der Tunnel ist zu Ende. Auf jeden Fall spüre ich keine Wand mehr. Wenn es nicht die Öffnung eines Seitentunnels ist, befinden wir uns in einem Raum.«
    »Dann geh weiter, und fühl nach, ob die Wand wieder anfängt«, schlug David milde vor. »Oder willst du hier anwachsen?«
    Farrell setzte sich in Bewegung, aber es war gar nicht notwendig, weiter nach der Felswand zu suchen. Schon nach wenigen Schritten hörten sie an dem gedämpften Widerhall, daß sie sich in einem ziemlich großen, unterirdischen Gewölbe befanden.
    Ramee tastete sich an David vorbei und hielt sich an Farrells Schulter fest.
    »Ziemlich unheimlich«, sagte er leise. »Ich habe ständig das Gefühl, im nächsten Augenblick in irgendein Loch zu fallen.«
    Farrell nickte als Antwort, was in der Dunkelheit nicht zu erkennen war, und richtete all seine Aufmerksamkeit auf den Fußboden, wobei ihm entging, daß David seine Hand losließ.
    Sie konnten noch nicht weit gekommen sein, als plötzlich ein grelles Licht aufzuckte und sie einkreiste. Reta schrie auf und schlug die Hände vor ihr Gesicht. Farrell schluckte einige Male.
    »Verflucht!« stieß Ramee zwischen zusammengepreßten Zähnen aus.
    Über einen unregelmäßigen Kreis von brennenden Fackeln starrten sie die Gesichter von einem guten Dutzend Malaiara an, die in dem flackernden Licht wie Höllendämonen aussahen.
    Die Malaiara schienen nicht weniger erschrocken zu sein als die vier Menschen, denn sie machten keinerlei feindselige Bewegung. Nach einigen Minuten nervenzermürbenden Schweigens begannen sie, miteinander zu sprechen.
    Farrell konnte kein Wort verstehen, er schnappte nur das Wort »Varnitlana« auf, das häufig wiederholt wurde.
    »Halten sie uns etwa für Banshees?« fragte er entsetzt.
    »Nein«, antwortete zu seiner Überraschung Reta. »Sie haben euch erkannt. Einige von ihnen waren dabei, als ihr gefangengenommen und zu den Varnhas gebracht wurdet. Sie haben keine feindlichen Absichten. Im Gegenteil, sie sind froh, daß ihr gekommen seid. Sie erhoffen Hilfe.«
    »Hilfe? Daß ich nicht lache!« Farrell schnaubte verächtlich. »Wir können uns kaum selber helfen.«
    Der Kreis der Malaiara löste sich auf. Die Fackelträger gingen zu den Wänden des gewaltigen Raumes und schoben die Lichter in Metallhalter. Zwei der Geflügelten traten auf Farrell, Ramee und Reta zu und luden sie mit Handbewegungen ein, mit ihnen zu kommen.
    »Ja, ja, schon gut!« knurrte Farrell unwillig. »Wir kommen. David, was …?«
    Er blickte sich um.
    »David?« fragte er in die schwach erleuchtete Halle hinein. Keine Antwort. David war verschwunden.
     
    *
     
    David blieb am Eingang der Halle stehen, lehnte sich gegen die Wand und schloß die Augen. Es war ihm unmöglich, auch nur einen Schritt weiterzugehen. In seinem Kopf drehte sich alles. Die Dunkelheit, die um ihn war, war nicht einfach nur die Dunkelheit eines unerleuchteten Raumes, sondern der Hintergrund für grelle Bilder, die durch seinen Kopf huschten und verschwanden.
    Er hatte das
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