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Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen

Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen

Titel: Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen
Autoren: Eva Christoff
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und die leblosen Körper der bei der Flucht zu Tode Gekommenen lagen stumm auf dem schwarzen Boden.
    Durch die Fenster des Ganges fiel ein letzter Rest Tageslicht, der gegen die Dunkelheit der Halle ankämpfte und als matter Abglanz vor den Stufen des Podiums endete.
    Die Drei Varnha standen reglos auf ihrer Plattform. Sie verursachten kein Geräusch, nur ihre Gedanken schrien um Hilfe.
    »Sie haben uns im Stich gelassen!«
    »Unser eigenes Volk liefert uns den Varnitlana aus.«
    »Unsere Körper sind nicht stark genug, um uns die Flucht zu ermöglichen. Wir sind verloren.«
    »Unsere Körper sind schwach, aber unsere Geister sind stark, und vereint werden wir unüberwindlich sein. Wir müssen uns zusammenschließen.«
    Die drei Bewußtseine flossen aufeinander zu und verschmolzen zu einer lückenlosen Einheit. Sie konnten nicht hören und nicht sehen, aber ihre Hirne erfaßten die Leere der Halle, die schwächer werdenden Wellen des Entsetzens, die von den Malaiara ausgingen, das gelegentliche Aufflackern unverständlicher Gedankenformen, das von David und seinen Begleitern stammte.
    Minuten verrannen, das Lichtband zog sich von den Stufen des Podiums zurück, wanderte zur Tür und erlosch. Die Varnha standen und lauschten. Immer noch war die Halle leer – oder nicht?
    Die drei Gedankenherrscher konnten die Gestalten nicht sehen, die lautlos in den Raum traten, aber sie spürten den Atem aus Hohn, Bosheit und Haß, der sich in der Halle ausbreitete, über den Boden glitt, die Stufen des Podiums hinaufbrandete und nach ihren Körpern griff.
    Vor ihrem vereinigten Bewußtsein tanzten die Fratzen von vier Männern und einer Frau, in deren Augen Schlimmeres als nur Wahnsinn flackerte.
    Die Varnhas formten ihre PSI-Kraft zu einem feurigen Ball, den sie in die Gesichter schleuderten, aber die Seelenfresser öffneten ihre Münder zu einem stummen Gelächter, während ihre Haare brannten. Ihr Lachen wurde zu stählernen Fäusten, die dröhnend gegen die Tore schlugen, die die Varnhas vor ihren Hirnen aufgerichtet hatten.
    Die Varnhas wimmerten vor Qual, während ihre Verteidigung unter dem Anprall der fünf Banshees wankte und in sich zusammenfiel. Das Ich der Drei Varnhas verging in einem zuckenden Blitz, der durch ihre Leiber raste und sie als leere Hüllen zurückließ.
    Für den Bruchteil einer Sekunde, solange es dauerte, von einem Körper in den anderen überzuwechseln, verspürte Farrah Glandon-Gor wieder die entsetzliche Leere von Weltraum II, die nach ihr tastete und sie wieder an sich reißen wollte. Angsterfüllt klammerte sie sich in dem fremden Körper fest und gebrauchte ihren Namen wie eine Peitsche, mit der sie nach der anderen Banshee schlug, die sie zu vertreiben versuchte. Sie kannte seinen Namen – es war Grinn Rorshak, der Humo, der in W II seinen Verstand verloren hatte.
    »Ich bin Farrah Glandon-Gor!« schrie sie. »Farrah Glandon-Gor! Ich habe geträumt, aber jetzt bin ich wieder zu Hause. Zu Hause!«
    Durch ihre neuen Augen nahm sie ihre Umgebung in sich auf. Sie befand sich in einem riesigen Raum, dessen Umrisse seltsam verschwommen waren. Sie veränderten ständig ihre Form, wirkten aber trotzdem vertraut.
    »Meine Festhalle«, sagte sie. »Die Halle in meinem Palast. Bin ich tatsächlich wieder zurückgekehrt?«
    Sie blickte sich um. Nein, es war nicht ihr Palast. Sie befand sich auf einem Planeten, der Rorqual hieß, und sie war tot. Alles von ihr war tot, bis auf ihr Bewußtsein, und das war eingesperrt in einem nahezu bewegungsunfähigen Körper von abstoßender Häßlichkeit.
    Neben ihr standen zwei weitere Geschöpfe von gleichem Aussehen. Zwei glühende Kugeln umkreisten sie und versuchten, in sie einzudringen – Rorshak und Marion Pellegrini –, aber sie hatten keinen Erfolg. Torrister Lark und Ryu Shinda hatten die beiden Varnha übernommen und wehrten sich mit aller Kraft gegen die Angriffe ihrer Leidensgenossen.
    »Sucht euch andere Körper!« schrie Lark wütend. »Draußen gibt es genug davon!«
    Rorshak und Pellegrini schienen die Fruchtlosigkeit ihrer Bemühungen einzusehen. Die glühenden Kugeln entmaterialisierten. Farrah, Lark und Shinda blieben allein zurück. Eine Zeitlang herrschte Schweigen, bis Shinda plötzlich aufschrie.
    »Was haben wir denn erreicht?« brüllte er. »Wir sind noch immer auf diesem Planeten, und wir können ihn nie verlassen! Und diese widerwärtigen Körper! Ich will entweder wirklich tot sein oder leben, aber dies – dies ist keins von
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