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Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen

Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen

Titel: Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen
Autoren: Eva Christoff
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schien er gar nicht zu bemerken.
    »Wie zu erwarten«, antwortete Llewellyn. »Sie sind uns gefolgt.«
    David warf einen Blick auf den Schirm und wandte sich dann den Treibern zu, die schweigend abwarteten, was er zu sagen hatte. Es waren zum großen Teil fremde Gesichter, noch nicht operierte Treiber, die die CYGNI während ihres Fluges auf Gefängniswelten aufgelesen hatte, aber auch normale Menschen, die sich zu der Besatzung gesellt hatten, weil sie auf irgendeine Weise die unliebsame Aufmerksamkeit der Grauen Garden auf sich gelenkt hatten, und die jetzt langsam aus der Weltraum-II-Narkose erwachten. Obwohl die Lüftungsanlagen auf vollen Touren liefen, war die Luft stickig. Es roch nach zu vielen Menschen und mühsam unterdrückter Angst.
    »Wer von euch kennt sich mit Waffenbedienungsanlagen aus?« fragte David.
    Zwei, drei Hände hoben sich.
    »Gut. Dann fahrt ihr drei in den Waffentrakt hinunter und macht die Anlagen feuerbereit«, ordnete er an. Warum, fragte er sich zum wiederholten Mal, gab es keinen anderen Weg nach Rorqual? Aber jeder Versuch, den Planeten im direkten Flug durch Weltraum II zu erreichen, wie es die TASCA nach der Flucht von Zoe gemacht hatte, schlug bisher fehl. Offensichtlich hatten sie Rorqual damals nur wegen der Kaiserkraft-Katastrophe direkt anfliegen können. Er konnte nur warten.
    »Wir anderen müssen Geduld haben. Es ist zur Zeit nicht möglich, nach Rorqual zu fliegen. Wir müssen warten, bis der Weg frei ist.«
    »Geduld! Warten!« rief ein Treiber, an dessen Gesicht David sich flüchtig erinnerte. Er hieß Hamson oder so ähnlich. »Wir haben eine Menge Geduld gehabt. Jetzt wollen wir Ruhe und Frieden – genau das, was ihr uns versprochen habt. Aber was bietet ihr uns? Eine planetenlose Sonne und zwei Kampfschiffe, die nur darauf warten, uns in Fetzen zu schießen! Ach ja! Und diesen märchenhaften Planeten Rorqual, der irgendwo in W II herumschwebt. Und nun stellt sich heraus, daß wir nicht dorthin können oder daß es gar keinen Weg dorthin gibt. Wahrscheinlich habt ihr selbst nur davon geträumt! Ihr habt uns in eine ganz verdammte Situation hineinmanövriert – jetzt bringt uns auch wieder heraus! Ihr habt Pflichten uns gegenüber. Schließlich habt ihr uns mitgenommen.«
    »Wenn ich euch so ansehe, frage ich mich, ob das eine gute Idee war«, kam Altamont O’Hales Stimme aus dem Hintergrund, gefolgt von einem leisen Schrei, als Angila Fraim ihm kräftig auf den Fuß trat.
    »Rorqual ist kein Märchen«, sagte David in die Unruhe hinein, die den Worten des Mannes gefolgt war. »Wir müssen nur den richtigen Zeitpunkt abwarten. Diese Sonne hat ein Gegenstück in W II und um diese Parallelsonne kreist Rorqual. Beide Sonnen werden auf einer komplizierten Bahn von einem Schwarzen Loch umkreist, das bei einer bestimmten Konstellation ein Tor in den anderen Raum öffnet, durch das wir nach Rorqual fliegen können. Wir können das Tor über die Misteln fühlen, sobald es entsteht.«
    »Und wann ist es soweit?« schrie eine überkippende Stimme. Ein junger rotblonder Mann drängte sich nach vorne.
    »Das kann man nicht vorausberechnen«, sagte David. »Ich habe doch eben schon gesagt, daß wir warten müssen, bis …«
    »Warten?« unterbrach ihn der junge Treiber wütend. »Und die zwei grauen Kampfschiffe? Wir sind doch hier die reinste Zielscheibe! Was meinst du, wieviel Zeit die uns zum Warten lassen!«
    »Sie werden nicht feuern!« mischte Llewellyn sich ein.
    »So? Und warum nicht?«
    »Weil sie neugierig sind. Sie möchten wissen, was wir hier wollen. Da sie keine Ahnung von der Existenz Rorquals haben, sehen sie hier nur eine Sonne ohne einen Planeten, auf dem wir landen könnten. Also werden sie uns beobachten, um zu sehen, was geschieht.«
    »Und wie lange wird die Neugier anhalten?«
    »Das werden wir dann schon merken!« meldete O’Hale sich grinsend.
    Er hatte noch nicht ganz ausgesprochen, als die Alarmsirenen aufheulten und über der linken Computerreihe die roten Warnquadrate aufblitzten. Gleich darauf fiel die Beleuchtung aus und das Schwerkraftfeld löste sich auf.
    Schmerzensschreie und panische Hilferufe gellten durch die Dunkelheit, als die Besatzung der CYGNI in einem wilden Chaos durch die Luft wirbelte. Das Schiff bebte unter immer neuen Treffern, und jeder Ruck schleuderte die Treiber gegen die Wände und das Dach der Zentralkuppel.
    David prallte gegen einen Schatten und hielt sich daran fest.
    »Ach, du bist es, Llewellyn«, keuchte er. »Sieht so
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