Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen

Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen

Titel: Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen
Autoren: Eva Christoff
Vom Netzwerk:
aus, als hättest du dich ausnahmsweise mal geirrt!«
     
    *
     
    »Ich kann nicht verstehen, was die wollen!« sagte Grith Shath gereizt. Er hatte ein rotes Gesicht, keinen Hals, aber enorm breite Schultern und hegte ein krankhaftes Mißtrauen gegen alles und jeden. »Die haben einen Trick vor, oder ich will nicht mehr Shath heißen, aber wir werden ihnen schon die Suppe versalzen! « Er beugte sich über die interne Sprechanlage. »He, Waffentrakt!« brüllte er. »Habe ich nicht gesagt, ihr sollt sie in zwei Hälften zerlegen? Seid ihr blind da unten?«
    Er unterbrach die Verbindung, als das Gesicht Queen Rolandes auf dem ovalen Kontaktschirm auftauchte. Sie befehligte die FORD, die zusammen mit der SPENCER unter dem Kommando Grith Shaths im Taurus-System die Verfolgung der CYGNI aufgenommen hatte. Shath war Hauptmann der Garden und verdankte sein Kommando nur dem bei der gespannten Lage im Sternenreich immer größer werdenden Personalmangel der Garden.
    »Sofort Feuer einstellen!« befahl die kalte Stimme der Queen. »Auf der Stelle! Ich kann mich nicht erinnern, dir den Befehl zum Angriff gegeben zu haben!«
    Shath stierte verblüfft in das ausdruckslose, hagere Gesicht Rolandes, der er seit über fünf Jahren direkt unterstellt war.
    »Aber ich dachte …«, protestierte er.
    »Ich denke hier!« unterbrach ihn die Queen scharf. »Feuer einstellen!«
    Die Schultern des Grauen sanken herab. »Feuer einstellen«, sagte er in das Sprechgitter. »Neue Befehle abwarten.«
    Queen Rolande lächelte, als er sich wieder dem Kontaktschirm zuwandte. Shath kannte dieses Lächeln nur zu gut.
    »Es wäre richtiger, das Schiff zu zerstören«, sagte er trotzdem. »Ich kenne diese Treiber. Immer, wenn man glaubt, sie zu haben, fällt ihnen noch ein Trick ein. Daß sie ausgerechnet hier aus Weltraum II aufgetaucht sind, hat einen Grund!«
    »Eben! Und genau diesen Grund möchte ich herausfinden. Außerdem befindet sich laut Meldung von Taurus 17 David terGorden mit seinen engsten Vertrauten an Bord. Ich bin der Meinung, daß es vorteilhafter ist, sie Valdec lebendig zu übergeben.«
    »Ihm wird es genauso recht sein, wenn er weiß, daß sie tot sind«, sagte Shath. »Gut – nehmen wir sie eben gefangen. Ich werde also die Ringos der SPENCER bemannen lassen. Die CYGNI wird sich nicht zur Wehr setzen, weil sie befürchten muß, von der FORD zerstört zu werden.«
    »Noch nicht!« Rolandes Stimme wurde so kalt wie die Eisberge Grönlands. »Ich bestimme, wann was unternommen wird. Wir haben den Treibern bewiesen, daß sie uns nicht abschütteln können. Wenn wir sie lange genug in ihrem halbzerstörten Schiff warten lassen, werden sie gerne bereit sein, sich zu ergeben, sobald wir Funkkontakt mit ihnen aufnehmen. Es ist das Vernünftigste, was sie tun können.«
    Shath unterbrach den Kontakt. »Treiber und vernünftig – das ist ja wohl das Neueste!« murmelte er und wandte sich den Sichtschirmen zu. Von einem auf den anderen Augenblick wurde sein rotes Gesicht kreidebleich. Er sprang auf.
    »Ich hab’s doch gewußt! Ich hab’s gewußt!« schrie er. »Geschütze frei! Feuert! Triebwerke an! Startet die Kaiser-Triebwerke. Bereit zum Übergang in W II! FORD! FORD sofort melden!«
    Vor seinen Augen zerfloß die Sonne zu doppelter Größe, während ein schwarzer Schatten sich von unten vor die strahlende Scheibe schob. Die CYGNI war nichts weiter als ein funkelnder Strich vor der gleißenden Helle.
    In den Antriebskammern der beiden grauen Kampfschiffe brachte der Computer die Kaiserkraft-Triebwerke auf höchste Leistung.
    Die Sonne hatte ihre größte Ausdehnung erreicht und begann zu schrumpfen. Je mehr sie an Größe verlor, desto dunkler wurde sie, bis der schwarze Schatten sie ganz verdeckte.
    Ein unwiderstehlicher Sog wirbelte die beiden Kaiserkraft-Schiffe auf den Schlund eines gewaltigen Gravitationsstrudels zu, der plötzlich aus dem Nichts entstanden war. Die Schiffe der Garden verbreiterten mit ihrem Kaiserkraftschwellenfeld den Riß im Dimensionsgefüge noch. Sie sprengten den Raum für Sekundenbruchteile förmlich auf. Dann kollidierten die Schiffe mit dem äonenalten Schutzfeld um Rorqual und wurden in ihre Atome zerlegt.
    Einige Sekunden vergingen. Danach hing die planetenlose Sonne wieder im All, als sei nie etwas gewesen.
     
    *
     
    Sie befanden sich in einem durchsichtigen Ball, der in rasender Schnelle einen Abhang hinunterrollte. Heulend und brüllend flog draußen das Universum vorbei, zu wirbelnden,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher